Erich Glaubmirnix - Kriminalfälle und Abenteuer heute und im Mittelalter. Gregor Kastner

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Erich Glaubmirnix - Kriminalfälle und Abenteuer heute und im Mittelalter - Gregor Kastner

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auf die vorgegebene Abfahrtzeit sprang, leuchtete auch das Ausfahrsignal grün und die Strecke war für die Zugfahrt freigegeben. Der Triebfahrzeugführer schaute sicherheitshalber noch mal über den Bahnsteig und sah noch zwei Polizeibeamte, die zielstrebig aus der Unterführung hoch kamen und den Bahnsteig entlang, auf den Zug zu hasteten. Also wartete er noch einen kurzen Moment.

      Nachdem die Beamten eingestiegen waren, verriegelte er die Türen und der Zug fuhr los. Nun, nachdem der Zug abgefahren war, ging die Kundenbetreuerin mit ihrem Praktikanten vor zum Führerstand und setzte sich. Sie legte nebenbei ihre persönlichen Sachen ab und machte sich für die Fahrausweiskontrolle fertig. Der Praktikant schaute neugierig zum Fenster hinaus und war erstaunt. Solch eine interessante Aussicht hatte er noch nicht gehabt. Er sah die Gleise und verschiedene Weichen vor sich und beobachtete, wie der Zug von einem Gleis über die nächste Weiche fuhr, abbog und auf dem Nachbargleis weiter fuhr. Das konnte er zweimal beobachten. Danach war der Zug auf dem richtigen Streckengleis und nachdem der Zug die letzte Weiche hinter sich gelassen hatte, beschleunigte er bis auf hundert Kilometer pro Stunde. Nun schnappte sich Anika ihren Praktikanten und gemeinsam gingen sie los, um die Fahrausweise auf ihre Gültigkeit zu kontrollieren und nebenbei gingen die Erklärungen weiter: „Sollte jemand ohne Fahrausweis angetroffen werden, so hab ich die Aufgabe, eine Nachlösung auszustellen, und wenn einer nicht bezahlen kann oder nicht bezahlen will, bin ich berechtigt, die Personalien festzustellen und aufzunehmen. Und sollte die Herausgabe der Personalien verweigert werden, kommt die Bundespolizei ins Spiel. Heute haben wir Glück, es sind gerade zwei eingestiegen. Wenn wir die treffen, werde ich sie dir kurz vorstellen und wir können uns ein wenig unterhalten. Ich kenne alle beide. Die sind voll in Ordnung.“

      „Muss das wirklich sein?“, fragte daraufhin der Praktikant und bekam die entsprechende Antwort: „Natürlich! Ich kenne die schon seit Ewigkeiten. Und wenn ich die ignoriere, sind die am Ende noch böse mit mir. Wirst schon sehen. Die tun dir nix!“

      Heute hatte die Kundenbetreuerin doppeltes Glück. Es sind Polizisten im Zug und sie musste sich bis jetzt mit keinem Fahrgast herumärgern. Alle zeigten ihre Fahrkarten und waren freundlich zu ihr. Der Praktikant, der gerne ein wenig sticheln wollte, erklärte die Situation so: „Also, wenn man keine Polizei braucht, ist sie da. Und wenn man die Polizei braucht, ist sie nicht da.“

      „Knut! Erzähle nicht so einen Quatsch! Und lass die das nicht hören.“

      „Aber ein Fünkchen Wahrheit ist schon dran. Oder nicht? Hatte da nicht mal einer gesagt: ‚Wenn du einen Polizisten sehen willst, musst du den Fernseher einschalten und den nächsten Krimi gucken?‘“

      „Knut! Jetzt ist es aber gut! Lass uns unsere Arbeit machen!“

      Die zwei Bundespolizisten hatten sich im letzten Abteil niedergelassen und schauten zum Fenster raus. „Mehlmann, wie sieht es aus. Wollen wir los?“

      „Wenn du nichts dagegen hast, warten wir noch bis Wolkramshausen. Danach gehen wir los.“

      „Okay. Hast du gesehen, wer als Kundenbetreuerin an Bord ist?“

      „Ja, Anika ist an Bord und Lothar sitzt im Führerstand.“

      Oh, Anika, das ist gut. Die hat mir heute früh den Unterschied von Kindergarten und Kindertagesstätte erklärt. Wenn du es auch wissen willst, frage ich gleich mal nach. Ich bin mir sicher, dass das für dich ein sehr interessanter Vortrag wird.“

      „Höre auf. Das will ich gar nicht wissen. Habe gerade andere Probleme. Aber da spreche ich nicht drüber.“

      „Na, dann eben nicht. Kannst es dir ja noch überlegen.“

      „Wen interessiert schon der Unterschied zwischen Kita und Kindergarten? Mich nicht!“

      „Schau mal da, wer da kommt? Wie heißt das so schön? Spricht man vom Teufel …“

      „… da ist er nicht weit! Grüß dich, Anika, der Erich lästert gerade über dich.“

      „Waaas? Der kann doch gar nicht lästern.“ Anika drehte sich um und rief: „Knut, komm mal her. Ich will dir zwei gute Polizisten vorstellen. Nun komm schon endlich! Die beißen nicht!“ Danach wandte sie sich wieder den Polizisten zu: „Das ist mein Praktikant. Sein Name ist Knut Hölzel. Den hab ich heute mitbekommen. Der ist unheimlich wissbegierig und will mal bei der Eisenbahn anfangen. Der hat schon allerhand von mir gelernt. Stimmt’s Knut?“

      Der Bengel nickte verlegen.

      „Du, Anika? Der Mehlmann kennt nicht den Unterschied von Kita und …!“

      „Kein Problem!“, sagte Anika, setzte sich und fing an zu erzählen: „Also …“

      „Anika, höre auf! Der Erich will dich doch bloß ärgern.“

      „Der? Der kann mich nicht ärgern! Das hat er damals in der Schule schon versucht. Hat aber nie geklappt. Da weißt du, wie lange ich den Kerl schon kenne.“

      „Na gut! Wechseln wir das Thema! Was gibt es Neues bei der Eisenbahn?“

      „Eigentlich nichts! Nur, ja …, lass mich mal kurz überlegen. Ach ja, der Zug ist bis jetzt pünktlich!“

      Im selben Moment kam eine Durchsage: „Werte Fahrgäste! Wir warten auf dem Bahnhof Wolkramshausen auf den verspäteten Anschlusszug aus Leinefelde. Die Weiterfahrt könnte sich deswegen um wenige Minuten verzögern. Wir bitten um Ihr Verständnis!“

      „Na Anika, sind wir nach dem Anschlusszug immer noch pünktlich?“

      „Erich! Der Mehlmann hatte doch recht! Du willst mich ärgern! Ich sage dir nur das eine: Wir warten garantiert nicht länger als zehn Minuten! Und was sind schon zehn Minuten bis Erfurt? Die haben wir spätestens in Greußen wieder drin. Du kennst doch meinen Lokführer!“

      Mit Anikas Ankündigung fuhr der Zug in Wolkramshausen ein und musste tatsächlich zehn Minuten auf den Anschlusszug warten. Während der Wartezeit ging Anika mit ihrem Praktikanten wieder vor zum Triebfahrzeugführer und wollte hinter Sondershausen die nächsten Fahrausweise kontrollieren. Die zwei Polizisten beobachteten von ihrem Sitzplatz aus den Umstieg der Reisenden, um im Notfall helfen zu können.

      „Und wenn der Zug abfährt, beginnen wir mit unseren Fahndungskontrollen!“, schlug der Mehlmann vor und schaute auf die Uhr. Als der Zug endlich abfuhr, beschleunigte der Triebwagen ungewöhnlich schnell und bei der Einfahrt in den Bahnhof Kleinfurra hatte sich die Verspätung auf neun Minuten verringert und nach Abfahrt vom Haltepunkt Großfurra waren es nur noch acht Minuten. Dieser Fakt führte unseren Erich zur Einsicht: „Langsam glaube ich doch, dass Anika recht hat. Da muss ich mich wohl oder übel doch noch bei ihr entschuldigen.“

       Zur selben Zeit in einem Haus in Großfurra

      „Verdammt noch mal, du siehst in deinem Hochzeitskleid umwerfend aus. Lass dich mal so richtig anschauen und drehe dich bitte einmal um. Ich will mal sehen, wie dein Kleid von hinten aussiehst.“

      „Vati! Du sollst nicht immer verdammt noch mal sagen!“

      „Ja, ja, ist schon gut. Dreh dich doch bitte einmal rum.“ Während sich die Tochter Andrea umdrehte, redete der Vater weiter: „Das Kleid passt wie angegossen. Da bin ich gespannt, was dein Bräutigam dazu sagt. Wo ist der denn überhaupt? Hätte der nicht schon längst da sein müssen? Immerhin wollen wir in einer Stunde auf dem Standesamt sein.“

      „Beruhige dich, der wird gleich

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