Die Mutter - mit Briefen über die Mutter. Sri Aurobindo

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Die Mutter - mit Briefen über die Mutter - Sri Aurobindo

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(Ich wollte mehr über ihre beiden Gaben unterschiedlicher Kräfte wissen, die sie mir verliehen hatte). Was ich dann noch sagte, weiß ich nicht mehr. Nach langer Zeit kamen wir ins Bewusstsein zurück, denn wir waren beide gemeinsam in eine Trance gegangen. Wir bemerkten es erst, als wir den Türwächter fragten, wie viel Zeit wir zusammen verbracht hatten. Hinterher sagte ich zu ihr: „Du musst in Trance gegangen sein und ich bin dir einfach gefolgt".

      Ich begreife das ganze Phänomen nicht:

      1) Wer war die Heilige?

      2) Warum gewährte sie mir die Gabe ihrer Kräfte?

      3) Eine Trance in der Trance! Das ist etwas Neues!

      Offensichtlich war die Heilige die Mutter selbst, in einer supra-physischen Form. Es war nur natürlich, dass sie keine Fragen mochte – die Mutter hat mentale Fragen zu keiner Zeit gern und am wenigsten dann, wenn sie gerade jemanden in Meditation versetzt, wie in dieser Erfahrung. Zu fragen „warum“ (dein ewiges „warum“), höhere Mächte gegeben werden, mutet eher komisch an. Die meisten Leute hinterfragen die Gaben der Shakti nicht, oder verlangen nach Gründen, wozu sie erteilt werden sie sind nur zu glücklich darüber. Trance m der Trance – natürlich, weil deine Sadhana im Trance-Zustand weiterging, eben auf Trance-Art.

      Auf gleiche Weise kann sie auch im bewussten Schlaf weitergehen.

      ***

      Während eines Mittagsschläfchens hatte ich die Vision einer wunderschönen, in der Sonne sitzenden Frau. Die Strahlen der Sonne umgaben sie oder kamen aus ihrem Körper hervor – genau kann ich es nicht sagen. Ihre Erscheinung und Kleidung schien eher europäisch als orientalisch zu sein.

      Es ist keine Frau. Eine Frau strahlt nicht aus und ist auch nicht von Strahlen umgeben. Wahrscheinlich eine Sonnengöttin, oder eine Shakti des inneren Lichts, eine von Mutters Mächten.

      20-12-1935

      ***

      X sagte uns heute, dass die Mutter am Tag der Durga Puja versuchte, die Persönlichkeit von Durga herabzubringen.

      Es handelte sich nicht um einen Versuch – sie ist herabgekommen.

      Als ich zum Pranam kam, vermittelte mir die Erscheinung der Mutter das Gefühl, dass sie Durga in Person sei. Ich weiß nicht, ob ein derartiger Eindruck durch die Assoziation mit der Puja an diesem Tag entstanden ist, oder ganz unabhängig davon.

      All das ist die Dummheit des physischen Mentals, das sich sehr klug vorkommt, wenn es das innere Gefühl oder die innere Wahrnehmung wegrationalisiert.

      Diese Gefühle sind so vage und vorübergehend und von keiner konkreten Vision begleitet.

      Was sonst erwartest du von den ersten Kontakten!

      Um Dir ein Beispiel zu geben: Mir war, als ob ich die Göttin Bhagawati zu mir sagen härte, „ich komme“, und viele andere Dinge, an die ich mich jetzt nicht mehr erinnere.

      Diese Dinge sind zumindest ein Beweis dafür, dass das innere Mentale und das innere Vitale versuchen, sich den supra-physischen Dingen zu öffnen. Aber wenn du das, in dem Moment wo es anfängt, schon herabsetzt, wie kann es sich dann jemals entwickeln!

      Ich habe jetzt angefangen, mich im Herzen zu konzentrieren. Letzten Sonntag hatte ich während der Meditation die Vision deines Gesichtes, das etwa eine Stunde lang vor mir schwebte, und empfand dabei tiefe Freude. Ich war voll bei Bewusstsein, aber der Körper wurde ganz taub. Hat sich etwas in mir geöffnet? Ist all das die Erfüllung des Versprechens, das Bhagawati mir gab?

      Es sieht so aus. Auf jeden Fall gibt es offensichtlich eine Öffnung im Herzzentrum, sonst hättest du nicht die Veränderung, oder die Vision mit dem Stillwerden des physischen Bewusstseins gehabt.

      VISION DER MUTTER UND VERWIRKLICHUNG

      Kann es als Verwirklichung bezeichnet werden, wenn man eine Vision der Mutter hat, oder sie im Traum oder im Wachzustand sieht?

      Das wäre eher eine Erfahrung als eine Verwirklichung. Eine Realisation wäre das Gewahrwerden ihrer Gegenwart im Innern, ihrer Kraft, welche die Arbeit vollbringt – oder des Friedens oder Schweigens überall, der universellen Liebe, universellen Schönheit oder Glückseligkeit etc. Visionen fallen unter Erfahrungen, es sei denn, sie festigen sich und sind von einer Verwirklichung begleitet, deren Unterstützung sie sozusagen sind – zum Beispiel die ständige Vision der Mutter im Herzen oder über dem Kopf etc.

      12-3-1934

      FÄHIGKEIT ZUR VISION

      UND SPIRITUELLER FORTSCHRITT

      Manche sehen Licht etc. um die Mutter herum, aber ich nicht. Was habe ich für eine Blockierung?

      Es ist keine Blockierung – es ist einfach eine Frage des Wachstums der inneren Sinne. Es ist nicht unbedingt erforderlich für spirituellen Fortschritt. Es gibt manche, die sehr weit auf dem Weg fortgeschritten sind, und die – falls überhaupt – nur selten oder kaum Visionen dieser Art haben; andererseits entwickelt sich manchmal eine erstaunliche Fähigkeit schon bei Anfängern, die bis dahin noch sehr elementare spirituelle Erfahrungen hatten.

      1-12-1933

      ***

      X sagte mir: „Ich war in ständiger Verbindung mit der Göttlichen Mutter, lange bevor ich nach Pondicherry kam. Ich sah sie nicht nur in Meditation oder Vision, sondern ganz konkret, vor meinen weit geöffneten Augen. Ich pflegte mich oft mit ihr zu unterhalten, besonders in meinen schwierigen Phasen, in denen sie zu mir kam und mir sagte, was ich tun soll. Ich wusste nur nicht, bevor ich diesen Ort besuchte, dass die Göttliche Mutter niemand anderes als die Ashram-Mutter war, und dass sie eine physische Form von sich erschaffen hat." Also, ich bin zu pragmatisch, um all diese Sachen zu glauben, insbesondere ihre Behauptung, die Mutter mit offenen Augen zu sehen, was auf eine fortgeschrittene Sadhana schließen ließe.

      Daran ist aber nichts Unwahrscheinliches. Es bedeutet einfach, dass sie ihre innere Vision und Erfahrung so externalisiert hat, dass sie auch mit den physischen Augen sieht; aber es handelte sich um eine innere Vision, die sah, und ein inneres Hören, das hörte, nicht um eine physische Sicht, oder ein physisches Hören. Das ist nichts Ungewöhnliches. Es deutet nicht auf eine 'fortgeschrittene Sadhana' hin, was immer das heißen mag, sondern nur auf eine spezielle Fähigkeit.

      2-7-1936

      ***

      Diese Dinge (das Sehen und Sprechen mit der Devata, die man verehrt) sind bei denen, die Yoga praktizieren, überall äußerst verbreitet. Im Ashram sind die Sadhaks zu intelligent, zu skeptisch und nüchtern, um viele Erfahrungen dieser Art zu haben. Selbst denjenigen, die sie vielleicht entwickeln könnten, wird es durch ihr nach außen hin orientiert – und im Körperbewusstsein Befangen-Sein, welches die Atmosphäre hier beherrscht, unmöglich gemacht, sie zu bekommen.

      2-7-1936

      ***

      Es ist ganz normal für Leute, die diese Fähigkeit haben, in einem bestimmten Stadium der Sadhana die von ihnen verehrte Devata zu sehen und zu hören und von ihr ständig Anleitung für ihr Handeln oder die Sadhana zu erhalten. Defekte und Schwierigkeiten mögen weiterbestehen, aber das behindert die direkte Führung nicht, und sie ist eine Tatsache. Es ist notwendig, dass der Guru in solchen Fällen darauf achtet, dass es die richtige Erfahrung, die richtige Stimme oder Vision ist – denn es kann auch

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