Der Bergpfarrer Staffel 15 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 15 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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      *

      Am Abend ließ der Regen nach. Ria Stubler hatte die Markise über der Terrassentür heruntergekurbelt, so daß sie draußen sitzen und Abendbrot essen konnten. Die Anwältin und Vater und Sohn hatten eingekauft, in Rias Küche gekocht, und nun standen Spaghetti ›carbonara‹ auf dem Tisch. Natürlich war die Wirtin zum Essen eingeladen und spendierte eine Flasche Wein.

      »Tja, dann wird’s morgen wohl nix mit dem Ausreiten«, meinte Alexandra.

      »Wird das Wetter denn gar net wieder besser?« fragte Martin besorgt.

      Zwei Stunden waren sie am Morgen unterwegs gewesen. Während Peter wieder in der Sonne saß, hatten Alexandra und der Bub den langen Ausritt gemacht.

      »Freilich wird’s besser«, antwortete Ria. »Sollst’ mal seh’n, vielleicht sind morgen die Wolken doch schon wieder verschwunden.«

      »Jedenfalls werden wir noch oft genug Gelegenheit zum Ausreiten haben«, versprach Alexandra.

      Peter schaute auf die Uhr.

      »Ich glaub’, jetzt wird’s Zeit für dich«, meinte er zu seinem Sohn. »Von mir aus darfst’ noch ein bissel lesen. Ich komm’ dann nachher zu dir.«

      Der Bub nickte gehorsam und verabschiedete sich. Die Runde mit Biene hatte er schon gedreht. Jetzt folgte ihm die Hündin brav ins Haus.

      Die Erwachsenen trugen das Geschirr hinein und stellten es in die Spülmaschine.

      »Habt vielen Dank für das schöne Abendessen«, sagte Ria. »Trinken wir noch ein Glas Wein?«

      Alexandra und Martin nickten. Im Moment war es draußen trocken, nur vereinzelt fielen Tropfen von den Bäumen auf die Markise. Immerhin hatte der Regen dafür gesorgt, daß es sich etwas abkühlte, und eine angenehme Temperatur herrschte.

      »So, und morgen geht’s zum Tanzen in den Löwen?« fragte die Wirtin, als sie ein paar Stunden später noch draußen saßen.

      Ach, Gott, ja, der Tanzabend, dachte Alexandra.

      Ihn hatte sie ganz vergessen – oder verdrängt?

      Adrian war ein hervorragender Tänzer.

      Leider hatte er diese Eigenschaft auch hin und wieder zu seinem Vorteil eingesetzt. Mehr als einmal hatte Alexandra Gelegenheit gehabt, zu beobachten, wie er mit seiner Tanzpartnerin ungeniert flirtete, während sie dastand und zuschaute.

      »Morgen ist Tanz?« fragte Peter Reinicke. »Wo denn?«

      »Auf dem Saal vom Löwen«, erklärte die Wirtin. »Das dürft ihr euch net entgehen lassen.«

      »Ach, ich weiß net«, antwortete er. »Ich kann den Martin ja net allein’ lassen.«

      »Na, das ist doch kein Problem«, sagte Ria. »Der bleibt schön bei mir. Erst machen wir uns einen gemütlichen Fernsehabend, und nachher bring’ ich ihn ins Bett.«

      Sie unterdrückte ein Gähnen.

      »Apropos Bett – entschuldigt mich. Ich muß morgen früh raus und zum Großmarkt in die Stadt fahren. Das Frühstück serviert euch meine Nachbarin, die hin und wieder aushilft. Deshalb werd’ jetzt schlafen gehen.«

      Sie wünschte eine gute Nacht und ging hinein.

      »Würdest du denn mit mir hingehen?« fragte Peter, als sie alleine waren.

      Das hatte Alexandra schon überlegt. Im ersten Augenblick wollte sie nichts davon wissen. Doch dann sagte sie sich, daß es keinen Grund gab, sich dieses Vergnügen zu versagen. Immerhin war sie nach St. Johann gekommen, um sich von Adrian zu lösen.

      Zu dieser ›Therapie‹ gehörte auch, daß sie überall dort hinging, wo sie mit ihm glücklich gewesen war.

      Auch wenn es nur ein scheinbares Glück war, wie sich herausgestellt hatte.

      »Ja, ich komme gern mit«, antwortete sie und sah das Lächeln auf Peters Gesicht.

      Er freute sich.

      Musik, feiern, eine schöne Frau in den Armen halten und mit ihr über das Parkett schweben – mein Gott, wie lange war das schon her!

      Peter hob sein Glas und prostete ihr zu. Dann schaute er sie an, während er nach den richtigen Worten suchte.

      Am Abend zuvor hatte es lange gedauert, bis er einschlafen konnte, obgleich die Bergtour anstrengend gewesen war, und er eigentlich müde hätte sein müssen.

      Martins Worte wollten ihm nicht aus dem Kopf gehen. Als der Bub ins Bett gegangen war und das Abendgebet gesprochen hatte, kuschelte er sich an seinen Vater.

      »Magst du die Alexandra?« hatte er gefragt.

      Peter brauchte nicht lange, um zu antworten.

      »Ja«, erwiderte er, »ich mag sie sehr.«

      Martin biß sich auf die Lippe.

      »Aber heiraten werdet ihr wohl net, oder?«

      Der Vater zuckte die Schultern.

      »Weißt’, das ist net so einfach«, erklärte er. »Zum Heiraten gehören zwei Menschen. Und wenn ich die Alexandra auch mag, heißt das ja noch lang’ net, daß es bei ihr genauso ist.«

      »Warum fragst’ sie denn net?« wollte der Bub wissen.

      Er sah seinen Vater eindringlich an.

      »Bitte, Papa, frag’ sie doch!«

      Peter Reinicke atmete schwer. Was sein Sohn da von ihm verlangte, fiel ihm sehr schwer. Einige Male hatte er sich schon vorgenommen, Alexandra zu sagen, wie es um ihn stand. Doch dann verließ ihm der Mut wieder. Aber vielleicht mußte er sich nur überwinden. Mehr als ihn zurückzuweisen, konnte sie nicht tun.

      Als er am Morgen auf der Terrasse des Ponyhotels saß, während die beiden ausritten, überlegte er hin und her. Als die Anwältin und Martin dann zurückkamen, gab es keine Gelegenheit, mit ihr unter vier Augen zu sprechen.

      Doch jetzt war sie da…

      »Ist was?« fragte Alexandra, als sie draußen saßen.

      Ria Stubler hatte lediglich eine Laterne auf den Tisch gestellt und das Licht darin entzündet. Der Schein beleuchtete Alexandras Gesicht.

      Peter räusperte sich.

      »Ich will net viel Worte machen«, antwortete er. »Ich denk’, du weißt, wie’s um mich steht, Alexandra.«

      Ihr Herz schlug bis zum Hals hinauf.

      »Bevor ich dich kennenlernte«, fuhr er fort, »hätt’ ich net gedacht, daß ich mich jemals wieder verlieben würd’. Du weißt ja, welche Enttäuschungen ich erlebt hab’. Aber bei dir hab’ ich das Gefühl, du bist die Richtige. Für mich und für Martin. Dabei geht’s net darum, eine Mutter für meinen Sohn zu finden. Ich muß die Frau lieben, die diese Rolle ausfüllen kann, aber sie muß

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