Der Bergpfarrer Staffel 15 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 15 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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liebe dich, Alexandra«, sagte er leise. »Mehr, als ich sagen kann. Und ich… ich möcht’ dich bitten, meine Frau zu werden.«

      Die hübsche Rechtsanwältin schluckte.

      Es stimmte alles, die Situation, die Stunde. Sie waren allein, auf dem Tisch brannte romantisch die Laterne, und eigentlich hätte ihr Herz vor Freude zerspringen müssen.

      »Ich mag dich auch, Peter«, erwiderte sie. »Sehr sogar.«

      Ihre Augen blickten trotz dieser Worte traurig.

      »Aber es geht net. Bitte, verzeih’ mir. Ich will dir net weh tun. Doch im Moment kann ich deinen Antrag net annehmen.«

      Er nickte stumm. Auch wenn er sich eine andere Antwort erhofft hatte, so glaubte er doch schon vorher zu wissen, wie sie ausfallen würde.

      Es war ja auch vermessen gewesen, zu hoffen, daß Alexandra ihn erhören würde. Nicht nach der Enttäuschung, die sie erlitten hatte.

      »Gehst du trotzdem noch mit mir in den Löwen?« fragte die Anwältin, als er nur schweigend nickte.

      »Ja«, lächelte er schief. »Natürlich.«

      Er räusperte sich erneut.

      »Ich freue mich doch auch darauf«, setzte er hinzu.

      Die Tür zum Zimmer war einen spaltbreit geöffnet. Hinter der Gardine zeichnete sich ein dunkler Schatten ab. Die Erwachsenen bekamen nicht mit, als Martin wieder ins Bett schlich.

      Der Bub war aufgewacht und hatte die Stimmen draußen gehört. Neugierig war er zur Terrassentür gegangen und hatte gelauscht. Als Peter Alexandra sagte, wie sehr er sie liebe, da klopfte das Herz seines Sohnes bis zum Hals hinauf.

      Und wie enttäuschend war die Antwort!

      Martin lag in seinem Bett und grübelte darüber nach, warum Alexandra den Antrag nicht annehmen wollte. Die wahren Hintergründe nicht ahnend, zog er einen Schluß, der noch fatale Folgen haben sollte.

      Den Schluß, daß es wieder einmal an ihm lag…!

      *

      Peter Reinicke bemerkte gleich am Morgen, daß sein Sohn schweigsam und in sich gekehrt war.

      »Geht’s dir net gut?« fragte er besorgt, als Martin am Frühstückstisch saß und kaum etwas aß.

      »Du hast dich doch wohl net gestern beim Reiten erkältet?« meinte Alexandra und faßte an seine Stirn.

      Die war kühl, kein Anzeichen von Fieber. Aber die Reaktion des Buben überraschte sie. Martin zog unwillig seinen Kopf weg und begann Biene mit Häppchen seiner Semmel zu füttern.

      »Martin, was soll das?« fragte sein Vater ärgerlich. »Du weißt genau, daß Biene nix vom Tisch bekommt!«

      Er schüttelte den Kopf.

      »Wenn du keinen Hunger hast, dann geh’ aufs Zimmer. Leg’ dich noch ein bissel aufs Bett. Vielleicht geht’s dir ja nachher besser.«

      Entschuldigend sah er die Anwältin an, während sein Sohn sich mit hängendem Kopf trollte.

      »Tut mir leid«, sagte er schulterzuckend. »Ich weiß net, was mit ihm los ist.«

      Sie lächelte.

      »Das geht wieder vorüber«, meinte sie.

      Alexandra schenkte sich Kaffee nach.

      »Hast du Lust, heut’ mal die Kirche anzuschauen?« fragte sie.

      Peter nickte.

      »Gerne. Ich wollt’ sie ohnehin schon längst besichtigen.«

      »Dann lassen wir Martin noch ein bissel Zeit«, schlug sie vor, »und geh’n, wenn er wieder ausgeschmollt hat.«

      »Ich weiß wirklich net, was er hat«, hob Peter hilflos die Arme.

      »Das geht schon wieder vorüber, mach’ dir keine Gedanken.«

      Das tat der Vater indes doch. Es war gar nicht mal das Füttern der Hündin gewesen, das ihn so aufgebracht hatte, sondern vielmehr die Reaktion, die Martin gezeigt hatte, als Alexandra an seine Stirn faßte. Gerade ihr gegenüber hätte Peter es nicht vermutet.

      »Irgendwas brütet der Bursche aus«, meinte er kopfschüttelnd. »Hoffentlich wird er net wirklich krank.«

      »Wir werden ihn genau beobachten und wenn’s nötig ist, gehst’ mit ihm zum Arzt.«

      Sie schauten zum Fenster hinaus. Am Himmel hingen graue Wolken, auch wenn es heute noch nicht geregnet hatte. Aus diesem Grund war im Frühstücksraum gedeckt worden.

      »Viel unternehmen kann man heut’ wohl net«, sagte die Anwältin. »Hoffentlich ist morgen besseres Wetter, damit Martin und ich wieder ausreiten können.«

      »Vielleicht können wir nachher in die Stadt fahren«, schlug Peter Reinicke vor. »Der Bub braucht dringend ein paar neue Schuhe. Die, die er jetzt anhat, sind ihm schon wieder zu klein.«

      »Aus kleinen Kindern werden eben große Leut’«, schmunzelte sie.

      »Wem sagst du das«, nickte er.

      Gestern abend waren sie noch eine ganze Weile auf der Terrasse gewesen. Das heikle Thema ›Heirat‹ wurde nicht mehr angesprochen, und heute morgen begrüßten sie sich, als habe es nie dieses Gespräch gegeben.

      »Na, dann schau’ ich mal nach ihm«, meinte Peter und erhob sich. »Klopfst du, wenn du soweit bist?«

      »Mach’ ich«, antwortete Alexandra und stand ebenfalls auf.

      Sie ging die Treppe hinauf, während Peter in das Zimmer ging, das er und Martin bewohnten. Sein Sohn lag ausgestreckt auf dem Bett und starrte an die Decke. Er setzte sich zu ihm.

      »Was ist los, hm?« fragte er sanft.

      Der Bub wischte sich über das Gesicht und drängte sich an seinen Vater.

      »Es tut mir leid«, sagte er leise.

      Peter strich ihm über den Kopf.

      »Hast du Lust, die Kirche anzuschauen?«

      Martin nickte.

      »Na, dann komm. Biene wird ein kleiner Spaziergang auch guttun, und nachher fahren wir in die Stadt und kaufen ein Paar neue Schuhe für dich.«

      Es klopfte an der Tür. Alexandra stand davor, als Peter öffnete.

      »Wir sind soweit«, lächelte er.

      Die Anwältin verlor kein Wort über Martins Verhalten. Sie nickte ihm nur aufmunternd zu, als sie aus der Pension gingen.

      »Du mußt leider draußen bleiben«, sagte Martin zu seiner Hündin und band sie vor der Kirche fest.

      Vater

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