Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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Leute sein, wenn sie wieder nach Hause gingen, und nur ganz selten kam es vor, daß Sebastian Trenker strenger predigte. Wenn es wirklich vorkam, daß er seinen Schäfchen »die Leviten las«, dann hatte es ganz bestimmt auch einen Grund.

      Bei der Verabschiedung nach der Messe, bat der Bergpfarrer Vroni Behringer, noch ein wenig zu bleiben.

      »Wenn’s sich einrichten läßt, dann würd’ ich gern’ noch ein paar Worte mit dir unter vier Augen reden.«

      »Natürlich«, nickte das Madel.

      »Ich fahr’ dich auch gern’ zum Hof«, bot Sebastian an.

      Erika Anstetter und ihr Mann wunderten sich, daß Vroni nicht mit ihnen zurückfuhr.

      »Was kann Hochwürden denn von ihr wollen?« fragte die Bäuerin.

      Wolfgang zuckte die Schultern.

      »Ich weiß net. Aber vielleicht ist das auch die Gelegenheit, mit Markus zu sprechen.«

      Tobias fuhr zusammen mit den Eltern, während der Bruder den Leihwagen benutzte, den er in München für die Zeit seines Urlaubs gemietet hatte.

      Auf dem Hof angekommen, machte sich die Bäuerin gleich an das Mittagessen. Das meiste davon war schon vorbereitet und mußte nur noch erwärmt werden. Lediglich die Kartoffeln wurden frisch gekocht.

      Wolfgang Anstetter nahm unterdessen seinen jüngsten Sohn beiseite. Tobias hatte sich in seine Kammer zurückgezogen.

      »Es paßt ganz gut, daß die Vroni noch im Dorf geblieben ist«, sagte der Bauer. »Ich hätt’ da was mit dir zu bereden.«

      Markus nickte.

      »Um was geht’s denn, Vater?«

      Sie waren in den Stall gegangen und schauten nach der Liesl und ihrem Kind. Beide waren sie wohlauf, und das Kalb schien einen schier unbändigen Durst zu haben. Es kam von der Mutter gar nicht wieder los.

      Der Bauer druckste ein wenig herum, ehe er die richtigen Worte fand.

      »Die Mutter hat mir da was erzählt«, begann er und berichtete, worüber er mit seiner Frau gesprochen hatte.

      Es war ihm anzumerken, daß es ihm nicht leicht fiel.

      »Stimmt das, Bub?« fragte er schließlich. »Ist da was zwischen dir und der Vroni?«

      »Ach, eigentlich net«, antwortete Markus. »Wir haben halt zusammen getanzt und das eine oder and’re Busserl gab’s auch…«

      Der Vater sah seinen Sohn forschend an.

      »Mehr net?«

      »Nein, natürlich net. Wofür hältst mich denn?« brauste Markus auf.

      Der Anstetterbauer legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter.

      »Schon gut, es war ja nur eine Frage. Aber du hast schon bemerkt, daß es für die Vroni mehr bedeutet als für dich, oder?«

      Sein Jüngster hob die Hände und ließ sie wieder fallen. Beinahe hilflos wirkte diese Geste, als wolle er damit fragen, was er denn tun solle.

      »Na ja, ich denk’, daß die Vroni sich ein bissel in mich verguckt hat«, gestand er ein. »Aber das geht vorüber, wenn ich wieder fort bin.«

      »Bist’ dir da wirklich sicher?« zweifelte sein Vater. »Versteh’ mich richtig – ich hätt’ nix dagegen, wenn du und das Madel…«

      Markus sah seinen Vater mit großen Augen an.

      »Du meinst, ich hätt’ deinen Segen, wenn ich die Vroni heiraten tät’?«

      Der Bauer nickte.

      »Ja. Sie ist fleißig und versteht was von ihrer Arbeit, und sie schaut hübsch aus. Was kann sich ein Mann mehr wünschen?«

      Der Bauingenieur schüttelte den Kopf.

      »Ich denk’ gar net daran, zu heiraten«, sagte er bestimmt. »Jedenfalls net in absehbarer Zeit.«

      Er schilderte mit wenigenWorten seine Pläne für die Zukunft, und daß darin kein Platz war für eine Frau und Familiengründung.

      Wolfgang Anstetter hörte schweigend zu. Vater und Sohn standen immer noch im Stall. Sie lehnten an dem Gatter, das Liesl von den anderen Kühen trennte.

      »Bub, du weißt, Mutter und ich haben euch alle sehr früh zur Selbständigkeit erzogen und euch selten in etwas hineingeredet. Auch jetzt will ich dir net sagen, was du zu tun oder zu lassen hast. Ich bitt’dich nur um ein’s – laß net zu, daß die Vroni sich irgendwelche Flausen in den Kopf setzt und sie am End’ kreuzunglücklich ist. Sag’ ihr, wie’s mit dir und deiner Zukunftsplanung steht. Ich bin sicher, daß das Madel dafür Verständnis haben wird.«

      Markus Anstetter nickte.

      »Gut, Vater, ich red’ mit der Vroni«,versprach er. »Aber ich kann net dafür, wenn sie’s net versteh’n will.«

      *

      Die Unterredung fand in der Sakristei statt. Die zwei Buben, die als Meßdiener ihren Dienst versahen, waren bereits gegangen, und Alois Kammeier, der Mesner von St. Johann, war noch damit beschäftigt, in der Kirche Ordnung zu schaffen.

      Sebastian und Vroni Behringer waren also ungestört. Der Geistliche hatte sich der Soutane entledigt und sein Jackett angezogen. Er deutete auf einen der Stühle, die in der Sakristei um einen Tisch herumstanden.

      »Setz’ dich doch«, sagte Sebastian und nahm ebenfalls Platz.

      Er schaute das Madel fragend an.

      »Du kannst dir vielleicht denken, warum ich mit dir sprechen möcht’?«

      Das hatte Vroni die ganze Zeit überlegt, seit Hochwürden sie darum gebeten hatte.

      War etwas mit dem Grab ihrer Eltern?

      Sie schüttelte den Kopf.

      Nein, das konnte es nicht sein, die letzte Ruhestätte von Vater und Mutter pflegte sie regelmäßig.

      »Ich weiß net«, antwortete sie auf die Frage des Bergpfarrers.

      »Ich war gestern abend auch auf dem Tanzabend«, sagte Sebastian. »Und ich hab’ da was geseh’n, das meine Vermutung, die ich schon lang’ hab’, bestätigte – du und der Markus, ihr seid ein Paar, net wahr?«

      Unwillkürlich war sie rot geworden. Vroni ärgerte sich allerdings über ihre Verlegenheit. Es gab überhaupt keinen Grund dafür. Daß Markus und sie sich liebten, war schließlich nichts Verbotenes.

      »Ja«, nickte sie. »Ich weiß aber net, warum…«

      »Warum ich dich darauf ansprech’? Das will ich dir sagen. Um zu verhindern, daß zwei Menschen unglücklich werden.«

      Das Madel machte große Augen.

      »Warum sollen wir unglücklich

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