THE END - DIE NEUE WELT. G. Michael Hopf

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THE END - DIE NEUE WELT - G. Michael Hopf The End

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eine trug einen weißen, allerdings über und über blutbefleckten Thawb, der andere lag reglos am Boden. Kugeln und Granatsplitter hatten die Wände durchlöchert, Trümmer und Unrat lagen verstreut herum. An einer Mauer standen drei AK47-Maschinengewehre. Smitty und der andere Marine schnauzten den verwundeten Einheimischen an, er solle die Hände hochheben und den Mund halten.

      Der Aufrührer schrillte indes in seiner Muttersprache zurück. Richtig sattelfest war Gordon zwar nicht darin, doch nachdem er schon einmal im Ausland gedient und ein paar Brocken Arabisch aufgeschnappt hatte, meinte er, der Mann flehe: »Nicht schießen!«

      Das Wortgemenge wirkte auf Dauer ablenkend, also musste Gordon die Kontrolle übernehmen und ihren Gefangenen so schnell wie möglich abfertigen.

      »Klappe halten, und zwar alle! Smitty, durchsuche den Kerl und sieh zu, ob er uns irgendwelche Informationen geben kann. Wir anderen werden nach oben gehen.« Der Iraker schnatterte weiter, weshalb Gordon herumfuhr und brüllte: »Fresse jetzt, das reicht! Niemand wird dich erschießen!«

      Da schwieg der Mann, als hätte er die Worte des Sergeant genau verstanden. Während er seinen Oberkörper wiegte und vor Angst zitterte, schluchzte er in sich hinein.

      Nachdem Gordon das Zimmer verlassen hatte, schickte er sich an, die Treppe nach oben zu nehmen, wurde aber von Smittys aufgeregter Stimme unterbrochen. »Der andere Mistkerl …«

      Eine laute Explosion erschütterte den Raum.

      Gordon machte umgehend kehrt. Im Erdgeschoss war die Situation aus den Fugen geraten. Nun schrien die beiden Marines, die ihm nach oben folgen sollten, bloß verstand er ihre Worte nicht.

      Als der Sergeant zurück nach unten kam, war von dem Zimmer nicht mehr viel übrig und der verletzte Iraker in Stücke gerissen. Auch einen der Soldaten hatte die Explosion zerfetzt, doch er erkannte nicht, um welchen es sich handelte.

      Da rief jemand vom Flur aus: »Sergeant!«

      Er drehte sich um und sah Smitty daliegen – im Blut von vier Menschen, einschließlich seinem eigenen.

      »Was ist passiert?«, fragte Gordon und kniete neben ihm nieder.

      »Der Mistkerl am Boden war gar nicht tot. Ist zur Seite gerollt und hatte auf einmal 'ne Handgranate. Grebbs hat's erwischt.«

      »Dreckschweine!«, schimpfte der Sergeant.

      In diesem Moment trat ein weiterer Trupp Marines ins Gebäude, gefolgt von einem zivilen Kriegsberichterstatter und seinen Kameraleuten.

      Hinter ihnen kam ein Sanitäter herein, der sich umgehend um Smitty kümmerte.

      »Ein Selbstmörder hat einen Soldaten in diesem Zimmer mit sich gerissen«, informierte Gordon die Eingetroffenen, indem er auf die Tür zeigte. »Oben konnten wir noch nicht nachsehen; holen wir das nach.«

      Er nahm die Neuankömmlinge mit hinauf und sicherte das Obergeschoss. Vom Dach aus sah man die Moschee. Dort rührte sich noch immer nichts.

      »Wir werden sie besetzen«, ließ Gordon die Marines wissen. Sie kehrten zügig nach unten zurück und verließen das Haus, wobei ihnen das Filmteam dicht auf den Fersen blieb.

      Aus mehreren Fenstern an der Südfassade der Moschee rauchte es. Diese, sowie die Ostseite, zeichneten unzählige Einschusslöcher. Gordon und die Truppe pirschten sich nahe an den Eingang, ehe sie sich entlang der östlichen Mauer aufstellten. Der Sergeant bemühte wieder seinen Fuß, doch diese Tür gab nicht nach. Zwei weitere Male versuchte er es, aber vergebens.

      »Sergeant, ich habe eine Flinte«, warf einer der Männer ein.

      »In Ordnung, komm her.«

      Der Soldat feuerte zweimal mit 12er-Schrotmunition auf den Türgriff und zog sich zurück. Dann ging Gordon einen Schritt nach hinten, trat abermals zu, und die Tür flog auf. Sofort warf er eine Sprenggranate hindurch und brachte sich in Sicherheit, indem er sich an eine Wand lehnte. Die Granate rollte durch den engen Vorraum in den breiten und hohen Saal der Moschee. Als sie explodierte, bebte die Erde. Dass die Marines den Bau nach der Detonation betraten, entsprach der üblichen Vorgehensweise im Feld, und der Reporter schloss sich mit seinem Team gleich hinter dem letzten Mann an.

      Im ersten Raum rechts befanden sich eine Menge Munition und kleinkalibrige Waffen, jener auf der linken Seite war bis auf ein paar schmutzige Matratzen leer. Die Männer gingen weiter bis in den großen Saal, in dem ein paar Iraker an einer Mauer standen. Man riet ihnen lautstark dazu, sich nicht zu bewegen. Alle waren verwundet, aber anscheinend nicht lebensgefährlich.

      »Keinen Mucks, und rührt euch verflucht noch mal nicht vom Fleck!«, drohte Gordon ihnen. Er verschaffte sich rasch einen Überblick der Lage vor Ort.

      Im Hintergrund hörte er den Journalisten vor laufender Kamera sprechen: »Ich befinde mich hier gemeinsam mit den Marines in einer Moschee in Falludscha. Es war ein verbissener Kampf und die Iraker haben vehement Widerstand geleistet. Letztendlich können sie jedoch nichts gegen die überlegene Feuerkraft der US Army ausrichten. Diese Einheimischen hier schafften es, den Angriff schwer verletzt zu überleben, und bitten um Hilfe …«

      »Bitten um Hilfe? Die haben nicht ein Wort von sich gegeben!«, blaffte ein Soldat den Reporter an.

      Gordon hielt die etwas mehr als eine Handvoll Iraker mit seinem Gewehr in Schach, das er fest gegen seine Schulter stemmte. Am Rande seines Gesichtskreises nahm er wahr, wie sich derjenige am Ende der Reihe nach etwas am Boden ausstreckte.

      Ohne Zögern drehte sich Gordon zur Seite und gab einen einzigen Schuss ab, der den Iraker in den Kopf traf. Der Knall schallte laut durch den großen Saal.

      »Hast du das im Kasten … hast du das im Kasten?!«, stotterte der Sprecher vor seinem Kameramann.

      »Ja, hab ich«, versicherte dieser und richtete sein Gerät auf den Sergeant.

      »Dieser Marinesoldat hat soeben einen unbewaffneten, verletzten Einheimischen erschossen«, schilderte der Reporter mit Blick ins Objektiv, indem er mit einem Finger auf Gordon zeigte.

      17. März 2014

      Andere Dinge mögen uns verändern, doch aller Anfang und Ende ist die Familie. – Anthony Brandt

      »Rosa oder Rot?«, fragte Gordons fünfjährige Tochter, wobei sie ihm zwei unterschiedliche Fläschchen Nagellack vorhielt.

      »Ich mag Rot, aber Rosa ist mir lieber«, antwortete er und sah Haley dabei zu, wie sie die Behälter schüttelte.

      »Krieg ich etwas zum Naschen, wenn wir fertig sind, Daddy?«, bohrte die Kleine weiter, während sie Gordon sorgfältig die Fingernägel lackierte.

      »Ja, sicher. Was schwebt dir vor?«, entgegnete er mit sanfter Stimme.

      »Was Süßes. Ich möchte Fruchtgummi und dann Octanauten schauen!«, quietschte Haley und blickte zu ihm auf. Sie strahlte ihn an und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht.

      »Also gut, du bekommst einen Streifen Fruchtgummi«, sagte er und erwiderte ihr Lächeln.

      Das

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