THE END - DIE NEUE WELT. G. Michael Hopf

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THE END - DIE NEUE WELT - G. Michael Hopf The End

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Gesichtszüge. Haley benahm sich auch dementsprechend und liebte alles, was mit Prinzessinnen zu tun hatte.

      Gordon ließ nichts über seine Familie kommen und hielt seine beiden Kinder für einen Segen. Hunter, sein siebenjähriger Sohn, und Haley waren sein ganzer Stolz und Sonnenschein. Sein Leben drehte sich gänzlich um sie und seine Ehefrau Samantha.

      Die beiden hatten einander ungefähr ein Jahr, nachdem er die Marines unehrenhaft verlassen musste, kennengelernt. Ein weiteres Jahr später heirateten sie, und im darauffolgenden kam Hunter zur Welt.

      Er schätzte sich glücklich und sicher, lebte jeden Tag im Hier und Jetzt. An seine Zeit im Korps dachte er nicht allzu oft zurück, und falls doch, so kam es ihm vor, als gehöre sie nicht zu seiner Vita, sondern der eines anderen.

      Obwohl sein Kriegsdienst meistens außen vor blieb, schlugen sich seine beiden Stationierungen im Osten im Alltag nieder. Die Erfahrung verschob seine Prioritäten und änderte seine Sichtweise. Er hörte auf, ein Idealist zu sein, der davon überzeugt war, jedermann helfen zu müssen, und handelte eher pragmatisch, wobei er vor allem für seine Familie sorgen wollte. Die Zeit der Aufopferung für jene, die er nun als Ahnungslose bezeichnete, war vorbei.

      »Kommst du nach deinem Termin im Schönheitssalon raus zu mir?«, bat Samantha ihren Mann im Vorbeigehen an der Tür auf ihrem Weg in die Küche.

      Gordon blickte ihr über seine Schulter nach. »Okay, aber bist du sicher, dass du nicht auch ein bisschen Hand- und Fußpflege vertragen kannst?«

      Samantha antwortete bereits aus der Küche: »Später vielleicht. Haley braucht ein wenig Ruhe, und uns beiden steht etwas Erwachsenenzeit zu.«

      »Erwachsenenzeit?«, rief Gordon zurück. »Meinst du das so, wie ich es auffasse, oder im Sinn von Zeit, um etwas zu diskutieren, was meine volle Aufmerksamkeit erfordert?« Dabei beobachtete er, wie Haley die letzten Pinselstriche seiner Maniküre machte.

      »Das erfährst du dann«, kam die Antwort aus der Küche.

      »Du hast es wirklich faustdick hinter den Ohren«, gab er zurück.

      »Was bedeutet das, faustdick hinter den Ohren?«, fragte Haley.

      »Also Mäuschen, das ist, wenn …«

      »Haley, das bedeutet, dass jemand ganz toll Witze machen kann«, unterbrach Samantha, die auf einmal im Türrahmen des Kinderzimmers stand.

      Gordon verrenkte sich den Hals. »Meine Güte, du schleichst aber herum …« Er zwinkerte ihr zu, wobei er ihren leicht gereizten Blick zur Kenntnis nahm.

      Samantha stand da und betrachtete ihren Mann. Sie liebte ihn über alle Maßen. Er war ein guter Vater für ihre beiden Kinder. Viele Kerle, die es über sich ergehen ließen, dass man ihre Fingernägel rosa lackierte, fielen ihr nicht ein. Sie war stolz auf sein Interesse an seinen Kindern und sah mit Freude, wie wichtig sie für ihn waren.

      Ihre Bewunderung für Gordon war übergroß. Er entsprach ihrem Idealbild von einem Mann: groß und in seiner rauen Art attraktiv, nicht zuletzt wegen des kantigen Kinns, seiner hellen Augen und breiten Schultern. Neben ihm wirkte Haley so klein, so winzig im Vergleich zu seiner kräftigen, muskulösen Statur. Sie hatte sofort bei ihrer ersten Begegnung gewusst, dass er sie stets behüten würde. Bei ihm fühlte sie sich sicher.

      »Fertig, Daddy! Kriege ich jetzt meine Belohnung?«, flötete Haley, als sie den Nagellack zuschraubte.

      »Natürlich«, bestätigte er, bevor er sich anschickte, seine Finger trocken zu pusten. Als er jedoch bemerkte, dass Samantha ihn immer noch anstarrte, hielt er inne. Er schaute zu ihr auf und fragte scherzhaft: »Betont das Rosa meine blauen Augen?«

      Haley sprang auf und lief aus dem Zimmer über den Flur zur Küche. Gordon schlenderte hinterher, jedoch achtsam aufgrund des feuchten Lacks auf seinen Nägeln.

      »Sag schon, was ist los?«, drängte er seine Frau, bevor er sich nach vorne beugte, um ihr einen Kuss auf den Mund zu geben.

      »Lass mich Haley für ihr Schläfchen fertig machen, dann treffen wir uns auf der Terrasse – sagen wir, in fünf Minuten?« Damit erwiderte sie seinen Kuss.

      Gordon hatte sich auf der Terrasse niedergelassen und wartete auf Samantha. Er lehnte sich zurück, legte die Füße auf den Gartenkaffeetisch und ließ sich das Gesicht von der nachmittäglichen Sonne wärmen. Wenngleich seine Beziehung zu Südkalifornien generell von einer Art Hassliebe geprägt war, hielt er doch große Stücke aufs Wetter. Er bevorzugte Kleinstädte, und als solche konnte man San Diego wahrlich nicht bezeichnen. Alles in allem aber ging es ihnen gut. Er genoss einigen Komfort, wusste einen stattlichen Freundeskreis und eine tolle Familie um sich. Der einzige Verwandte, den er gerne häufiger gesehen hätte, war sein kleiner Bruder Sebastian, der vier Jahre, nachdem Gordon die Armee verlassen hatte, von den Marines rekrutiert worden war. Ursprünglich trat er dabei in die Fußstapfen des Älteren und wurde Panzerabwehrschütze, doch dies fand er zuletzt ein wenig öde. Als abenteuerlustiger Typ begann er gerade eine Laufbahn als Kundschafter-Scharfschütze.

      Gordon döste in der Sonne, bis er durch Samanthas Kommen geweckt wurde. Als er die Augen öffnete, blickte sie von oben auf ihn herab.

      »Dir geht es gut, was?«, fragte sie mit verschränkten Armen.

      »Aber sicher doch, danke fürs Nachhaken«, erwiderte er grinsend.

      »Wann wolltest du dich dazu herablassen, mir zu erzählen, dass uns dein Bruder heute zum Abendessen besucht?«, sagte sie, während sie sich ihm gegenüber setzte. »Du weißt, dass ich so etwas gerne vorab wüsste, damit ich das Haus auf Vordermann bringen kann.«

      »Ich dachte, ich hätte es erwähnt, tut mir leid«, entschuldigte er sich und richtete sich etwas auf. »Das ist doch kein Problem, nicht wahr? Wir haben doch sonst nichts vor, oder?«

      Nun war er es, der sie betrachtete, wie sie so vor ihm saß. Er war ihr sofort verfallen, als sie sich kennengelernt hatten. Alles an ihr liebte er, angefangen bei ihrer zierlichen Figur und dem langen blonden Haar, das leicht gewellt war, über die hellgrünen Augen bis zu ihren vollen Lippen. Sie gab für ihn das Bild der perfekten Frau ab.

      »Nein, geht schon klar, aber beim nächsten Mal möchte ich eingeweiht werden. Hätte ich nicht die Sprachbox abgehört, wär's mir entgangen, also versprich einfach, dass du mir Bescheid gibst, wenn wieder so etwas ansteht.«

      Gordon erhob sich und ging zu ihr hinüber. »Versprochen, ehrlich«, versicherte er im sanften Tonfall. Dann beugte er sich nach vorne, um sie fest in den Arm zu nehmen. Er küsste sie und flüsterte in ihr Ohr: »Sollen wir nach oben gehen, damit ich mich richtig entschuldigen kann?«

      Samantha entzog sich ein wenig trotzig und gab ihm zu verstehen: »Du weißt doch, dass ich noch einige Dinge zu tun habe.«

      »Dinge, die nicht weglaufen«, hielt Gordon dagegen, diesmal mit besonders samtiger Stimme, da er seine Frau nur zu gut kannte. Mit einem Vorschlag verlieh er der Bitte Nachdruck: »Ich helfe dir später bei deinen Dingen, wenn du mir jetzt etwas Gutes tust – was meinst du?«

      Samantha zog die Augenbrauen hoch und lächelte diebisch. »Abgemacht.«

      Dann nahm sie seine Hand und ging mit ihm nach oben.

      »Da ist jemand an der Haustür!«, rief Hunter aufgeregt.

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