Apache Cochise Staffel 1 – Western. Diverse Autoren

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Apache Cochise Staffel 1 – Western - Diverse Autoren Apache Cochise Staffel

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      Lange vor Mittag mußte Curt Miller sein Pferd zügeln und schließlich anhalten. Er schwang sich aus dem Sattel, suchte eine schattige Stelle und brachte den Falben hinüber.

      Der Felsen warf einen breiten Schatten. Die Kühle, die er spendete, war jedoch gering. Curt ließ sich in den Sand fallen und schloß die Augen. Apathisch stand sein Pferd in der Nähe und ließ den Kopf hängen.

      Miller schlief nicht. Dazu wäre er nach dem wilden Galopp nicht in der Lage gewesen. Er dachte nach und versuchte, seine Gedanken zu ordnen, und in bestimmte Bahnen zu lenken. Aber auch das gelang nicht.

      Er wurde hellwach und aufmerksam, als er ein Geräusch hörte. Sein erster Blick galt dem Pferd. Es war zu müde, um den Kopf zu heben und eine Warnung auszustoßen.

      Miller rappelte sich auf und lehnte sich, immer noch schweißgebadet, an den Felsen. Da war das Geräusch wieder. Er hörte es, konnte aber nicht sagen, welcher Art es war.

      Immer im Felsschatten, schlich er los. Er umging herabgestürzte Gesteinsbrocken und gelangte an das westliche Ende der vorspringenden Felsnase. Vorsichtig spähte er um die eine Kante.

      Als hätte er den Giftzahn einer Klapperschlange gesehen, zuckte er zurück.

      Heftig atmend lief er zu einem

      Mesquitegebüsch und drängte sich mitten hinein.

      Angestrengt starrte er auf die Gebäude. Jemand hatte dort gewütet. Dächer waren eingedrückt und Zäune niedergerissen worden. Aus der Ansiedlung war eine trostlose, leere Ruinenlandschaft geworden.

      Curt hockte im Gestrüpp und suchte die Umgebung ab. Er hatte nie gewußt, daß hier Weiße oder Mexikaner gesiedelt hatten, um so mehr staunte er über die zerstörten Häuser.

      Nichts rührte sich dort vorn. Und doch, hatte er nicht einen Laut gehört?

      Er zog den Colt und spannte den Hahn. Sechs Kugeln standen zwischen ihm und der Hölle. Miller schlich weiter. Er mußte wissen, was dieses Geräusch verursacht hatte.

      Da war es wieder. Es klang seltsam. Und dann sah er es.

      Der Wüstenwind spielte mit einem schlecht befestigten Fensterladen und bewegte ihn knarrend.

      Curt Miller lächelte. Das Lächeln verging ihm jedoch wieder. Wie angewachsen blieb er stehen und hielt sekundenlang den Atem an. Das Stöhnen wiederholte sich.

      Miller blickte sich um, sah aber nichts Besonderes. Er mußte herausfinden, wer da stöhnte, ohne seinen Skalp zu verlieren. Der Anblick der zerstörten Häuser wirkte bedrükkend. Niedergeschlagen aber wachsam setzte er sich in Bewegung. Balken, verbrannt zu Kohle, Bretter, mit Gewalt losgerissen, lagen umher. Er stolperte und stieß einen Fluch aus, weil ihm die Zehen schmerzten.

      Der menschliche Laut mochte der Anlaß gewesen sein, daß sich das Stöhnen wiederholte. Wieder blieb der Scout stehen und brachte den Revolver in Anschlag. Es geschah nichts, trotzdem blieb er angespannt und blickte lauernd in die Runde.

      Abwehrbereit machte er wieder ein paar Schritte und verharrte bei der Hausecke. Er traute seinen Augen nicht, als er die Stätte der Marterung sah.

      An einen Zaunpfosten gefesselt hing ein Mann. Die heiße Sonne brannte auf seinen blutigen Kopf, Fliegen peinigten den Skalpierten, der noch lebte.

      Voller Grimm sprang der Scout vor und rannte auf den Verwundeten zu.

      Sie hatten ihn gemartert, ihm zugespitzte Hölzer in die Muskeln gestoßen und ihn schließlich skalpiert. Wie ein Wunder hatte der Gequälte die Tortur überlebt.

      Großer Gott, wie konntest du das zulassen?

      Miller zog sein Messer, durchschnitt die Fessel und ließ den Stöhnenden zu Boden sinken. Der Mann war kaum dreißig, nicht groß, dafür aber breit in den Schultern und muskulös. Ein Farmer, dachte der Scout. Er wußte nicht, was er tun sollte.

      Helfen konnte er dem armen Teufel nicht mehr. Nicht einmal dessen Schmerzen konnte er lindern. Er konnte sich lediglich so stellen, daß der Verwundete in seinem Schatten lag.

      »Wer…«

      Der Sterbende verstummte wieder, schloß die Augen, die Curt Miller angestarrt hatten, ohne ihn zu sehen.

      »Wer sind Sie?« fragte Curt und wunderte sich über seinen krächzenden Tonfall. »Kann ich etwas für Sie tun?«

      Der Mann schlug die Augen auf. Sie waren blau. Sein Mund öffnete sich, aber kein Laut kam über seine Lippen. Schließlich gelang es ihm unter äußerster Anstrengung doch, ein paar Worte hervorzubringen. Miller kniete sofort nieder, um das geflüsterte Gestammel zu verstehen.

      »Ward… Im Canyon… Frau…« Ein Hauch, dann fiel der Kopf zur Seite. Curt war es, als hätte der Mann nur noch gelebt, um die kurze Nachricht der Nachwelt zu übermitteln.

      Er blickte hoch. In der Felswand im Norden erkannte er den Eingang zu einem Canyon.

      Hatte der Sterbende diesen Canyon gemeint? Es konnte nicht anders sein, denn weit und breit sah der

      Scout keinen weiteren Einschnitt.

      Er lief los. Schweiß drang ihm aus allen Poren. Wie ein Labsal empfand er die Kühle in der engen Schlucht. Spähend blieb er stehen – nichts. Nach 100 Yards machte der Canyon einen scharfen Knick nach rechts.

      Vielleicht dort?

      Miller eilte hin, hastete um die Kurve. Entsetzt blieb er stehen. Hier war der Canyon etwas breiter. Volles Sonnenlicht prallte auf den sandigen Boden.

      Und mitten in dieser glutheißen Hölle lag eine splitternackte Frau. Die Apachen hatten sie niedergeworfen, vier Holzpflöcke in den Boden geschlagen und die Bedauernswerte festgebunden.

      Mit Brandblasen am ganzen Körper bedeckt, hatte sie lange versucht, sich von den einschnürenden Riemen zu befreien. Miller sah es an dem zur Seite geworfenen Sand. Er ging hin.

      Die Frau lebte mindestens seit zwei Tagen nicht mehr. Ihre gebrochenen braunen Augen starrten in den Himmel, sahen ihn aber nicht. Oder doch? Vielleicht den wahren Himmel?

      John konnte so gut wie nichts mehr tun, nur begraben mußte er die beiden noch. Er kehrte um, lud den toten Mann auf sein Pferd, führte es in die Schlucht, nahm den Leichnam herab und bettete ihn neben der Frau.

      Dann begann er Steine zu sammeln. Er schleppte sie heran und schichtete sie rund um die Toten auf. Lange nach Mittag war das Grab fertig. Curt nahm den Hut ab und murmelte ein Gebet.

      Mit dem Pferd am Zügel ging er zurück. In der Nähe der Ruinen blieb er stehen. Wo es eine Ansiedlung gab, mußte auch Wasser sein. Er suchte, fand die Quelle aber nicht, oder was es immer auch war.

      Sein Pferd machte ein paar Schritte in Richtung einer abgebrannten Scheune und warf plötzlich den Kopf in die Höhe. Unvermittelt eilte es weiter, drang trotz des Brandgeruchs in das zerstörte Bauwerk ein und blieb verschwunden.

      Curt Miller lief hinüber. Das Pferd stand vor einem Trog und trank. Es prustete und wieherte, als es den Reiter gewahrte.

      Hier war das Wasser. Die Leute hatten die Scheune darübergebaut und

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