Anstandsfesseln. Carrie Fox

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Anstandsfesseln - Carrie Fox

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betrachtete sie seine Oberarme, auf die er sich gestützt hatte. Bei jedem Stoß veränderten sich die Muskeln. Sie sah die Anstrengung. Seine Adern unter der Haut waren deutlich erkennbar und traten hervor. Sie pulsierten und er drückte seinen Schwanz weiter in sie hinein. Sehr bald bemerkte sie, wie etwas Großartiges sich in ihrem Schoß zusammenbraute. Und auch Charly beschleunigte seinen Takt. Der Gedanke, dass er bald käme, trieb Viola in eine berauschende Phase des Glücks. Ihr Unterkörper bebte, in ihrem Inneren rollte ein Orgasmus heran. Charly war schneller geworden und trieb sein Prachtstück in sie. Sein Glied wurde härter, seine Bewegungen fordernder. Er warf seinen Kopf in den Nacken, dass die schwarzen Haare flogen und an seinen Wangen kleben blieben.

      Viola stöhnte bei jedem heftigen Stoß und es peitschten Liebeswellen in ihr hoch, die ihren Körper auf wollüstige Weise ins Paradies stießen. Dann war es soweit. Mit einem gewaltigen Donnergrollen überkam sie die Befreiung. Ein Schrei der Lust verließ ihren Mund, sie wandte ihren Kopf hin und her, bis der Orgasmus abebbte. Kurze Zeit nach ihr kam Charly. Er bewegte sich zuckend, warf seinen Kopf zurück und stöhnte mit schmerzverzogenem Gesicht. Aber es war kein Schmerz, sondern die angestrengten Gesichtszüge seiner lustvollen Befreiung.

      Dann ließ er sich von ihr herabgleiten, versank in ihrer Armbeuge zwischen dem üppigen Busen und ihrer Schulter. Am liebsten hätte sie diesen Augenblick festgehalten und nie mehr losgelassen.

      »Es war wunderschön mit dir.« Sanft streichelte Charly über Violas Haut, nachdem sie beide wieder zu Atem gekommen waren.

      »Ich fand es auch bombastisch«, erwiderte sie und konnte sich an seinem Körper nicht satt sehen.

      »Du Schöne, ich könnte noch den ganzen Tag neben dir liegen bleiben. Leider habe ich nicht so viel Zeit. Ich muss zurück auf die Baustelle.«

      »Das verstehe ich doch. Trotzdem ist es schade, jetzt wo es so gemütlich werden könnte.«

      Charly stand auf und sagte, ohne den Blick von ihr zu wenden:

      »Ich habe es sehr genossen.« Auch er schien seltsamerweise sehr an ihr zu hängen und machte den Eindruck, sie nicht verlassen zu wollen. Trotzdem war draußen heller Tag und sicher wartete die Arbeit auf ihn.

      »Ich auch. Sehen wir uns wieder?«, fragte Viola, die hin und weg war von diesem Mann. Er hatte alles, was sie sich von einem Mann wünschte. Einen tollen Körperbau, einen außergewöhnlichen Beruf, er beherrschte die Zärtlichkeit ebenso wie das Kraftvolle und nicht zuletzt passten ihre Geschlechtsteile zusammen, wie zwei Puzzlestücke.

      »Das will ich hoffen!«

      Schnell huschte der Kugelschreiber über einen Fetzen Papier als er seine Handynummer aufschrieb. Charly lächelte hintergründig, gab ihr den Zettel und umarmte sie zum Abschluss herzlich. Einen Augenblick später war er in seine Arbeitskleidung gestiegen und stand in der Tür mit der gelben Sicherheitskappe in der Hand.

      »Lass dir Zeit beim Anziehen und mach die Tür hinter dir zu, wenn du gehst.«

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      Vanessa schloss verärgert die Wohnzimmertür hinter sich, denn sie erwartete die Möbelpacker.

      Wie Ingo seinen Arbeitsplatz schon wieder verlassen hatte! Alles lag schlampig herum, ungeordnete Papierstapel und zerrissenes Kopierpapier mit verwischten Buchstaben. Hatte er schon wieder Diätjoghurt am Computer gegessen und herumgespritzt? Er hätte es weg wischen können. Sollte sie es etwa tun? Nein. Heute nicht! Heute räumte sie nicht hinter ihm her. Heute hatte SIE keine Zeit!

      Einer der Möbelpacker stellte den großen Karton im Hausflur ab. Sein Begleiter hatte den großen Spiegel herauf getragen. Vanessa trat beiseite. Sie hatte Stunden zuvor den Flur ausgeräumt, alle Teile des kleinen Schuhschranks und die Hakenleiste vorerst in den Keller geschleppt, die Bilder von der Wand genommen und den Flur in einem hellen, sonnigen gelb gestrichen. Die Farbe roch frisch und war angenehm, ein Vanilleton mit einem leichten Tick ins Orange. Stimmungsaufhellend sollte sie sein, hatte Vanessa im Baumarkt erfahren. Ob das stimmte? Nachdem sie die Türen abgewaschen hatte und den hellen Laminat gereinigt, sah der Flur um einiges schöner aus. Das Schlüsselbrettchen leuchtete neu und hochglänzend. Fehlten nur noch die neuen Möbel. Vanessa hatte in einem Möbelhaus eine neue Garderobe mit einem zwei Meter hohen Spiegel und einen neuen Schuhschrank bestellt. Die Männer, die den großen Karton im Flur abgestellt hatten, waren eifrig dabei, die Möbel zusammen zu schrauben und aufzustellen. Das ging in Windeseile vonstatten und Vanessa war froh, das nicht auch noch tun zu müssen. Das Ausräumen und Streichen hatte ihre Kräfte fast aufgezehrt. Morgen hätte sie vielleicht sogar Muskelkater von der ungewohnten Arbeit, aber dennoch war sie stolz auf sich. Der Flur war wirklich schön geworden und der ganze Aufwand hatte sich gelohnt. Sie wollte Ingo damit überraschen. Wenn er heute Abend nach Hause käme, würde er große Augen machen.

      »Unterschreiben Sie bitte den Lieferschein, er ist gleichzeitig Ihr Garantieschein.«

      Und schon waren die zwei Männer mit dem Aufbau fertig und verabschiedeten sich freundlich.

      Sie nahmen den Verpackungsmüll mit und trampelten lautstark die Holztreppe im Hausflur hinunter.

      Vanessa schloss die Haustür, lehnte sich mit dem Rücken an und betrachtete den neuen Flur. Wie schön, wie elegant er jetzt aussah. Sie brauchte nur noch die Bilder an die Wand zu hängen. In den neuen weißen Rahmen sahen sie aus, als gehörten sie zu den weiß lackierten Möbeln als Set mit dazu. Zuerst hing sie das Bild ihrer Zwillingsschwester auf. Viola wollte am Nachmittag vorbeikommen, um sich den renovierten Eingangsbereich anzusehen. Vanessa freute sich auf ihren Besuch und das Gespräch bei einem heißen Kaffee. Dann nahm sie das Bild mit dem Spanienmotiv in die Hand. Ingo … flüsterte sie wehmütig. Was für eine schöne Zeit hatten sie in Spanien erlebt!

      Vanessa ließ sich von dem Bild in Urlaubslaune versetzen. Der Sonnenschein auf dem Bild warf den Schatten der magentafarbenen Bougainville auf die Terrasse, auf der sie saßen. Es war zwei Jahre her, dass sie schöne Urlaubstage dort verbracht hatten. Damals waren sie täglich am Strand spazierengegangen, waren entspannt im Pool oder im Meer geschwommen und hatten sich gemeinsam von Strandmasseuren verwöhnen lassen. Am Abend waren sie essen gegangen und hatten dem vielfarbigen Sonnenuntergang zugesehen. An jedem so wundervollen Urlaubstag hatten sie langen und schönen Sex. Vanessa vermisste diese liebevollen Stunden. Sie vermisste Ingo, seine Zärtlichkeit, seine Nähe. Er fehlte ihr. Seine Zeit fehlte ihr. Nachdenklich stellte sie eine kleine bunte Blumenvase auf den Schuhschrank und steckte eine Rose hinein, die sie aus dem Garten mit nach oben genommen hatte. Eine einzelne rote Rose. Früher hatte Ingo ihr häufig einen üppigen Strauß voller roter Rosen geschenkt, zum Zeichen dass er sie liebte. Das tat er schon lange nicht mehr.

      Vanessa seufzte und dachte an ihre Schwester. Wenn sie doch endlich mit ihr reden könnte! Kaum hatte sie an ihre Schwester gedacht, klingelte ihr Handy. Typisch, wie oft hatten sie den gleichen Gedanken zur selben Zeit.

      »Hey, Schwesterlein!«

      »Hallo, Vanessa. Du, ich muss dir heute absagen, ich schaffe es nicht, zu dir zu kommen.«

      Vanessas Lächeln entglitt ihrem Gesicht.

      »Na toll, jetzt lässt du mich auch noch im Stich.«

      Das hatte ihr gerade noch gefehlt, dass ihre Zwillingsschwester sie versetzte. Sie hätte so viel mit ihr zu besprechen gehabt. Wie enttäuschend das war. Vanessa fühlte sich nun erst recht im Stich gelassen. Die Absage verstärkte die Einsamkeit, die sie mit Ingo erlebte noch weiter.

      »Also

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