Perry Rhodan 3080: Sternfinder. Susan Schwartz

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Perry Rhodan 3080: Sternfinder - Susan Schwartz Perry Rhodan-Erstauflage

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Perry versuchte sie hochzuzerren. In diesem Moment schrie sie los, denn sie sah es kommen: Wasser.

      Eine gigantische Flutwelle, die bis in den Himmel reichte, rollte ohrenbetäubend brausend heran. Zweimal in ihrem Leben hatte Obyn einen Sandsturm vergleichbaren Ausmaßes erlebt, der vom Himmel nur einen schmalen Streifen übrig gelassen hatte. Zweimal war sie nur äußerst knapp mit dem Leben davongekommen, weil sie es geschafft hatte, tief genug zu graben und bei der Befreiungsaktion nicht zu ersticken.

      Doch diese Situation auf Gatas war der schlimmste aller vorstellbaren Albträume – nicht anders, als wenn die Sonne für immer erlöschen würde und ewige Nacht auf Yenren herrschte, was die Verurteilung der Yenranko zur ewigen Starre bedeutete.

      Obyn hatte ihr ganzes Leben kaum Angst gekannt, und sie war mit zunehmendem Alter eher furchtloser geworden.

      Aber dieses Ereignis überforderte sie. Sie wusste nicht, wie sie dem nassen Tod entgehen sollte, und Wasser in dieser Menge kannte sie ohnehin nicht. Was unter dem Sand in den Kavernen war, ruhte still und tief, ausschließlich Lebensspender, keine tödliche Macht. Aber dieser Wassersturm ... Das war das pure Grauen.

      Obyn schüttelte Perrys Hand ab und kroch davon, so schnell sie konnte.

      Es vergingen höchstens drei Sekunden, bis die Welle über sie hereinbrach und sie davonriss. Auch Perry, der ihr nachgesprungen war, um sie festzuhalten, wurde fortgeschleudert, eingesaugt von den tobenden Fluten.

      Obyn wurde herumgewirbelt, es gab kein Halten, kein Oben oder Unten, ihr wurde schwindlig und übel, und sie schrie. Der Anzug fiel in den Schrei mit ein und untermalte ihn mit flammendem, warnendem Rot, an der Innenseite des Helms erschienen wiederum wirre Symbole.

      Das ist das Ende, dachte Obyn und stellte fest, dass sie ganz und gar nicht dazu bereit war. Sie strampelte, doch das mörderische Wasser hatte sie voll in der Gewalt. Die alte Jinirali merkte, dass sie bald das Bewusstsein verlieren würde.

      Und das wäre dann unweigerlich das Ende.

      *

      Plötzlich fühlte Obyn einen Ruck, und dann ... wurde sie gezogen. Ein weiterer Wirbel? Nein, das war ein Sog in eine ganz bestimmte Richtung.

      Wenn sie nur wüsste, in welche! Keinesfalls war dies ein Werk der Flutwelle, dazu geschah alles viel zu gezielt. Vielleicht die Stele, die sie zu sich holen wollte? Die einzige Verbindung zur Heimat?

      Dann hob sie sich aus dem aufgewühlten Wasser empor – und schwebte weiter!

      »Es tut mir leid, ich musste dich erst suchen, du warst aus meinem Kontrollbereich geraten.«

      »Perry? Bist du das gewesen?«

      Sie spürte eine Hand an ihrem Arm. Jemand drehte sie, und sie starrte dem Menschen in die graublauen und tiefen, zugleich alterslosen und doch alten Augen.

      »Was ...«

      »Nachdem Rico dir bei der Versetzung den Anzug übergezogen hatte, habe ich ihn mit meinem gekoppelt, weil du die Bedienung nicht kanntest.« Perry lächelte. »Ich wollte die Verbindung halten, aber diese Springflut hat mich völlig überrumpelt. Sie hat uns alle auseinandergerissen.«

      »Ich ...« Obyn tastete mit einem Arm über ihren Anzug. »Mir hätte gar nichts passieren können?«

      »So ist es. Der SERUN beschützt dich nicht nur im All, er beschützt dich auch vor dem Ertrinken, dem Erfrieren, dem Verbrennen, vor Verletzungen ... und vielem mehr.«

      »Und ...« Sie blickte nach unten. »Und fliegen kann er auch.«

      Sie schrie noch einmal. Aber nun vor Begeisterung.

      *

      »Leiser!«, sagte Perry und legte eine Hand an den Helm. »Wenn du nicht gar so laut bist, muss mein SERUN nicht dauernd gegenregeln.«

      »Ich werde mir Mühe geben«, erwiderte Obyn und schlug einen höheren Tonfall an. Sie wusste mittlerweile, dass alle, die Topsider eingeschlossen, empfindsam auf die Stimmlage der Yenranko reagierten – so wie diese umgekehrt auf das für sie hohe Kreischen der Raumfahrer. »Ich habe mich wieder gefangen und passe auf.« Diese Knochenwesen waren wirklich zerbrechlich.

      Allmählich beruhigten sich die Wellen, die schaumgekrönten Berge verliefen zu sanften Hügelchen und umspülten friedlich die Stele, von der nur noch ein Teil aus den Fluten ragte. Das Artefakt war unbeeindruckt geblieben, als hätte es dieser Naturgewalt schon sehr oft standhalten müssen.

      Mulholland schwebte heran, von der anderen Seite kam Rico.

      »Was kannst du eigentlich nicht, so ohne Anzug?«, fragte Obyn den Bronzemann.

      »Wenig«, antwortete er und zeigte ein Lächeln. »Falls es euch interessiert – das war eine Auswirkung der Gezeiten, in diesem Fall eine Springflut von zweiunddreißig Metern Höhe, die einen Anstieg des Meeresspiegels um nicht weniger als zweiundzwanzig Meter verursacht hat. Deswegen dehnt es sich jetzt hier aus. Ausgelöst von dem Gigantmond da oben – was nicht verwundern sollte, so nahe, wie er sich an diesem Planeten befindet.«

      Obyn sah nur noch Wasser, so weit das Auge reichte. »Unglaublich«, murmelte sie. Und fügte voller Überzeugung hinzu: »Ich hasse es.«

      Wasser war bedeutungsvoll in der Wüste, kostbar und selten. Das, was sie da unter sich sah, war abartig, scheußlich, und sie wollte es nie wieder erleben. Das war nicht ihre Welt und sollte es auch nie werden. Für einen kurzen Moment verspürte sie Heimweh.

      Nun gut, offensichtlich war dies aber auch nicht die Heimat von irgendjemand anderem. Auch in den Fluten gab es kein Leben. Dieses »Gatas« war absolut tot.

      »Wir sollten einen geschützteren Ort aufsuchen«, schlug Perry vor und deutete auf das schwarze Gebirge. »Bis sich die Lage beruhigt hat, die Ebbe eingetreten ist oder wir herausgefunden haben, warum die Stele uns hierher gebracht hat.«

      »Wir fliegen dorthin? Mit unseren Anzügen?« Obyn konnte ihre Begeisterung kaum im Zaum halten. Vergessen war die Panik unter Wasser. Sie war trocken, ihr war warm, und sie flog!

      »Das ist empfehlenswert mangels Boot, angesichts der Wassertiefe da unten und der Entfernung von mindestens zwanzig Kilometern zum Gebirge«, sagte Rico.

      »Worauf warten wir?« Obyn konnte es nicht mehr erwarten. Sie flog!

      »Gib mir deine Hand«, sagte Rhodan und streckte ihr den Arm hin. »Und unterwegs erkläre ich dir, wie der SERUN funktioniert.«

      CHYLLITRISS – Phase 1

      Leerraum

      Schreie überall, sirrend und lang gezogen.

      Der Lärm der Explosionen schmerzte Eylczenc-Trü-Klybz so sehr, dass er den Kopf nach hinten warf, den Hals rund um den Mund überdehnte und selbst einen gequälten Laut ausstieß. Es war schrecklich – auch die Frage, ob die lange Reise in diesem Augenblick vielleicht ein radikales, unwiderrufliches Ende fand.

      Eine entsetzliche Vorstellung.

      Aber in dem ganzen Chaos und dem tosenden Lärm blieb einer still ... und gerade von diesem hätte Eylczenc-Trü-Klybz sich Antworten erhofft. Oder zumindest Informationen. »Sternfinder

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