Five Nights at Freddy's. Scott Cawthon

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Five Nights at Freddy's - Scott Cawthon Five Nights at Freddy's

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„Oswald der Ozelot“ genannt und nie damit aufgehört. Dylan war ein Junge, der sich sofort über alles lustig machte, was anders war. Wäre es nicht Oswalds Name gewesen, dann seine Sommersprossen oder seine Stirnlocke.

      Dieses Jahr waren die Beschimpfungen noch schlimmer geworden, als sie in Geschichte lernten, dass der Mann, der John F. Kennedy erschossen hatte, Lee Harvey Oswald hieß. Aber Oswald wollte lieber ein Ozelot sein als ein Attentäter.

      Da es der letzte Schultag war, versuchte niemand, noch ernsthaft zu lernen. Mrs Meecham hatte am Vortag verkündet, dass die Schüler ihre Handys, Tablets, Laptops und Spielkonsolen mit in die Schule bringen durften, solange sie die Verantwortung dafür übernahmen, wenn etwas kaputt oder verloren ging. Schon aus dieser Ankündigung war zu ersehen, dass keinerlei Unterricht mehr stattfinden würde.

      Oswald besaß keine modernen elektronischen Geräte. Sicher, es gab zu Hause einen Laptop, aber den teilte sich die ganze Familie, und er durfte ihn nicht mit zur Schule nehmen. Er selbst besaß ein Handy, aber es war ein ziemlich armseliges, völlig veraltetes Modell, und er wollte es niemandem zeigen, denn er wusste, jeder Schulkamerad, der es sah, würde sich darüber lustig machen. Während also die anderen auf ihren Tablets oder mit ihren Konsolen spielten, saß Oswald einfach nur da.

      Als er das nicht mehr ertrug, nahm er sich einen Notizblock und einen Bleistift und begann zu zeichnen. Er war nicht sonderlich begabt, doch er zeichnete gut genug, dass man seine Bilder erkennen konnte, und ihr Comic-Stil gefiel ihm. Das Beste am Zeichnen aber war, dass er sich vollkommen darin verlieren konnte. Es fühlte sich an, als würde er in das Papier versinken und zu einem Teil der Szene werden, die er zeichnete. Es war eine sehr willkommene Flucht.

      Er wusste nicht warum, aber in letzter Zeit hatte er angefangen, mechanische Tiere zu zeichnen – Bären, Kaninchen und Vögel. In seiner Fantasie waren sie so groß wie Menschen und bewegten sich ruckartig wie Roboter in einem altmodischen Science-Fiction-Film. Außen waren sie pelzig, doch der Pelz bedeckte ein hartes, metallenes Skelett voller Getriebe und Stromkreise. Manchmal zeichnete er auch eben dieses nackte Skelett oder skizzierte sie mit heruntergezogenem Pelz, um die Mechanik in ihrem Innern zu zeigen. Das sah ziemlich gruselig aus, als würde man den Schädel eines Menschen ohne Haut sehen.

      Oswald war so versunken in seine Zeichnung, dass er zusammenzuckte, als Mrs Meecham das Licht ausschaltete, um einen Film zu zeigen. Filme schienen immer die letzte Verzweiflungstat eines Lehrers am letzten Tag vor den Ferien zu sein – ein Versuch, die Schüler anderthalb Stunden lang ruhigzustellen, bevor man sie in den Sommer entließ. Der Film, den Mrs Meecham ausgesucht hatte, war Oswalds Meinung nach zu kindisch für eine fünfte Klasse. Er handelte von einer Farm mit sprechenden Tieren, und er hat ihn schon einmal gesehen, doch er sah ihn sich erneut an an, denn was hätte er sonst auch tun sollen?

      In der Pause standen Kinder herum, warfen einen Ball hin und her und redeten darüber, was sie im Sommer machen würden:

      „Ich fahre ins Football-Camp.“

      „Ich fahre ins Basketball-Camp.“

      „Ich bin am Pool bei uns in der Nähe.“

      „Ich besuche meine Großeltern in Florida.“

      Oswald setzte sich auf eine Bank und hörte zu. Für ihn würde es keine Camps geben und kein Schwimmbad und keine Ausflüge, weil kein Geld da war.

      Also würde er zeichnen, seine alten Videospiele spielen, die er schon Tausende von Male gewonnen hatte, vielleicht in die Bücherei gehen.

      Wenn Ben noch da wäre, würde alles anders sein. Auch wenn sie nur das tun würden, was sie immer getan hatten, würden sie es zumindest zusammen tun. Und Ben konnte Oswald immer zum Lachen bringen, wenn er sich über Figuren aus Videospielen lustig machte oder einen ihrer Lehrer perfekt nachahmte. Ben und er hatten immer Spaß, völlig egal, was sie machten. Doch jetzt gähnte ihm ein Sommer ohne Ben entgegen.

      Oswalds Mutter arbeitete in der Regel von zwölf bis Mitternacht, weswegen sein Vater meistens das Abendessen machte. Oft gab es Tiefkühlgerichte wie Lasagne oder Auflauf mit Hühnchen, oder Aufschnitt und Kartoffelsalat von der Feinkosttheke, die immer noch gut genug waren, um sie zu essen, aber nicht mehr gut genug, um sie zu verkaufen. Wenn sein Vater kochte, dann waren das normalerweise Sachen, für die er nur Wasser heiß machen musste.

      Während sein Vater das Essen vorbereitete, war es Oswalds Aufgabe, Jinx zu füttern – ihre ausgesprochen verwöhnte schwarze Katze. Oswald dachte oft, dass er auch keine größeren Kochkünste bewies als sein Vater, wenn er das stinkende Katzenfutter für Jinx öffnete.

      An diesem Abend gab es Käsemakkaroni mit Käse und dazu Dosenmais, den Vater in der Mikrowelle heißgemacht hatte. Es war eine ziemlich gelbe Mahlzeit.

      „Weißt du, ich habe nachgedacht“, meinte sein Vater und verteilte Ketchup über seine Käsemakkaroni. (Warum noch mehr Käse?, fragte sich Oswald.) „Ich weiß, du bist alt genug, um auch mal allein zu bleiben, aber mir gefällt der Gedanke nicht, dass du den ganzen Tag allein zu Hause bist, während deine Mutter und ich bei der Arbeit sind. Ich habe mir gedacht, du könntest immer morgens mit mir in die Stadt fahren, und ich setze dich dann an der Bücherei ab. Du könntest lesen, im Internet surfen …“

      Diesen Fauxpas konnte Oswald nicht durchgehen lassen. Wie altmodisch war sein Vater eigentlich? „Niemand sagt heute mehr ‚im Internet surfen‘, Dad.“

      „Jetzt schon … denn ich habe es ja gerade gesagt.“ Sein Vater lud ein paar Makkaroni auf seine Gabel. „Jedenfalls habe ich mir gedacht, du könntest immer morgens in der Bibliothek deine Zeit verbringen. Wenn du Hunger bekommst, gehst du einfach zu Jeff’s Pizza und holst dir ein Stück und eine Limo. Und sobald meine Schicht um drei vorbei ist, hole ich dich ab.“

      Oswald dachte einen Moment nach. Jeff’s Pizza war ein ziemlich seltsamer Laden. Es war dort nicht dreckig, aber die Pizzeria wirkte ziemlich heruntergekommen. Das Kunstleder auf den Sitzen war mit Klebeband geflickt, und einige Plastikbuchstaben der Speisekarte über dem Tresen waren heruntergefallen, sodass es Zutaten gab wie Peperon und …am…urger. Man sah, dass Jeff’s Pizza früher besser und größer gewesen war als heute. Es gab jede Menge Platz, der nicht genutzt wurde, und viele Steckdosen an der Wand. Am anderen Ende des Raums befand sich außerdem eine kleine Bühne, auch wenn es keinerlei Vorstellungen gab, nicht einmal eine Karaokenacht. Alles wirkte schäbig, und das Restaurant war nicht mehr das, was es einmal gewesen war, genauso wie der Rest der Stadt.

      Trotzdem war die Pizza nicht schlecht und, was noch wichtiger war, es war der einzige Laden in der Stadt, wo es Pizza gab, wenn man die tiefgefrorenen aus dem Imbiss-Center nicht mitrechnete. Die wenigen guten Restaurants, einschließlich Gino’s Pizza und Marco’s Pizza (die im Gegensatz zu Jeff’s die Namen richtiger Pizzabäcker trugen), hatten ihre Türen kurz nach der Mühle geschlossen.

      „Gibst du mir das Geld für Pizza?“, fragte Oswald. Seit sein Vater seinen Job verloren hatte, war Oswalds Taschengeld praktisch nicht mehr existent.

      Vater lächelte – aber irgendwie traurig, schien es Oswald. „Mein Sohn, wir sind im Moment schlecht dran, aber wir sind nicht so schlecht dran, dass ich dir nicht Geld für ein Stück Pizza und eine Limo geben könnte.“

      „Okay“, meinte Oswald. Es war schwer, ein warmes Stück Pizza mit viel Käse abzulehnen.

      Da am nächsten Morgen keine Schule war und auch länger nicht mehr stattfinden würde, blieb Oswald noch auf, nachdem sein Vater ins Bett gegangen war und sah sich einen alten japanischen Monsterfilm an, während Jinx schnurrend auf seinem Schoß lag. Oswald hatte eine Menge japanischer B-Movies aus dem Horror-Genre gesehen, aber dieser, Zendrelix vs. Mechazendrelix, war ihm neu. Wie immer sah Zendrelix

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