Five Nights at Freddy's. Scott Cawthon

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Five Nights at Freddy's - Scott Cawthon Five Nights at Freddy's

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trank von seiner Limo und las. Schnell war er in eine Welt versunken, in der Kinder mit geheimen Kräften auf eine spezielle Schule gingen, um zu lernen, wie man das Böse bekämpft.

      „Junge.“ Eine männliche Stimme riss Oswald aus seiner Geschichte. Er blickte auf, und vor ihm stand Jeff in seiner Schürze voller Soßenflecken. Oswald vermutete, dass er zu lange geblieben war. Er hatte jetzt zwei Stunden dort gesessen und gelesen, nachdem er für weniger als vier Dollar gegessen und getrunken hatte.

      „Ja, Sir?“, antwortete Oswald, denn Höflichkeit konnte nie schaden.

      „Ich habe noch ein paar Stücke Pizza, die ich über Mittag nicht verkaufen konnte. Willst du sie haben?“

      „Oh“, erwiderte Oswald. „Nein, danke, ich habe kein Geld mehr.“ Allerdings wünschte er sich, er hätte noch welches.

      „Geht aufs Haus“, meinte Jeff. „Ich muss sie ohnehin wegwerfen.“

      „Oh, okay. Klar. Danke.“

      Jeff griff nach Oswalds leerem Becher. „Ich schenke dir auch deine Orangenlimonade nach, wenn ich sowieso schon dabei bin.“

      „Danke.“ Es war komisch. Jeffs Gesichtsausdruck änderte sich nie. Er wirkte müde und unzufrieden, selbst dann, wenn er besonders nett war.

      Jeff brachte ihm zwei Stück Pizza, die er auf einen Pappteller gestapelt hatte, und dazu einen Becher Orangenlimo. „Bitte sehr, Junge“, sagte er und stellte den Becher und den Teller ab.

      „Vielen Dank.“ Oswald fragte sich einen Moment, ob Jeff Mitleid mit ihm hatte, weil er vielleicht dachte, dass Oswald fürchterlich arm war wie die Obdachlosen, die sich den ganzen Tag in der Bücherei herumdrückten statt wie die normalen armen Leute, die aber knapp über die Runden kamen und zu denen er gehörte.

      Doch dann dachte sich Oswald, wenn man eine Pizza geschenkt bekam, war es nicht der richtige Zeitpunkt, sich über die Gründe dafür Gedanken zu machen.

      Oswald bereitete es kein Problem, die beiden großen Stücke zu verspeisen. In den letzten paar Monaten war sein Appetit nicht zu bremsen gewesen. Wenn seine Mutter ihm morgens stapelweise Pfannkuchen machte, sagte sie immer, er müsse einen Wachstumsschub haben, weil er wie ein Scheunendrescher futtere.

      Gerade als er den letzten Schluck seiner Limo in sich hineinschüttete, vibrierte das Handy in seiner Tasche. Er warf einen Blick auf die SMS seines Vaters: Bin in zwei Minuten vor Jeff’s.

      Perfektes Timing. Was für ein gelungener Tag.

      Die Tage, die Oswald in der Bücherei und in Jeff’s Pizza verbrachte, wurden mehr und mehr. Die ersten zwei Wochen waren toll gewesen, aber jetzt stand in der Bücherei das nächste Buch in der Reihe, die er gerade las, nicht zur Verfügung, und das Fantasy-Game, das er online spielte, langweilte ihn allmählich. Obwohl es als gratis angekündigt worden war, konnte er auf einmal nicht mehr weiterspielen, ohne etwas zu bezahlen. Er war es allmählich leid, dass es niemanden in seinem Alter gab, mit dem er etwas unternehmen konnte. Die Pizza war er allerdings noch nicht leid, doch er konnte sich langsam vorstellen, dass auch das irgendwann einmal der Fall sein würde.

      Heute stand der Familienabend an. Je nach Mutters Arbeitszeiten fand er einmal in der Woche statt. Als es die Fabrik noch gegeben hatte, waren sie am Familienabend in ein Restaurant zum Essen gegangen – Pizza oder Chinesisch oder Mexikanisch. Und danach hatte man irgendetwas unternommen. Sie hatten sich irgendeinen kinderfreundlichen Film im Kino angesehen, und wenn dort nichts lief, waren sie Bowlen gegangen oder auf die Rollschuhbahn, an der sich seine Mutter und sein Vater immer getroffen hatten, als sie noch auf der Highschool waren. Seine Eltern konnten toll Rollschuhlaufen, ganz im Gegensatz zu Oswald, doch sie nahmen ihn in die Mitte, hielten ihn an der Hand und stützten ihn. Beendet wurde der Abend dann normalerweise mit einem Eis in der Innenstadt. Oswald und seine Mutter machten sich immer über seinen Vater lustig, weil es völlig egal war, welche Geschmacksrichtungen die Eisdiele anzubieten hatte, er nahm stets Vanille.

      Doch seit die Fabrik geschlossen war, wurden die Familienabende zu Hause verbracht. Seine Mutter machte dann etwas zum Abendessen, das einfach herzustellen, aber möglichst doch ein bisschen besonders war wie Tacos oder Hotdogs. Sie aßen und spielten dann Brettspiele oder sahen sich einen Film an. Natürlich machte auch das Spaß, doch manchmal sagte Oswald, dass er sich die alten Zeiten zurückwünsche, in denen sie im Kino neue Filme gesehen und danach ein Eis gegessen hatten, und sein Vater musste ihn dann daran erinnern, dass es hauptsächlich darauf ankam, gemeinsam Zeit zu verbringen.

      Wenn das Wetter schön war, packten sie für den Familienabend ein Picknick aus kaltem Braten und Salaten zusammen, die aus dem Imbiss-Center stammten, und fuhren ins Naturschutzgebiet. Dort aßen sie dann an einem Holztisch und beobachteten die Eichhörnchen und Vögel und Waschbären. Danach wanderten sie noch über einen der ausgeschilderten Wege. Diese Ausflüge waren immer eine schöne Abwechslung, aber Oswald war auch bewusst, warum dies die einzigen Familienabende waren, die außerhalb des Hauses stattfanden: Picknicks kosteten nichts!

      An diesem Abend blieben sie zu Hause. Seine Mutter hatte Spaghetti und Knoblauchbrot gemacht. Sie hatten eine Runde Cluedo gespielt, die seine Mutter wie gewöhnlich alle gewonnen hatte, und jetzt fläzten sie sich zusammen im Pyjama auf der Couch, hatten eine große Schüssel Popcorn zwischen sich stehen und sahen sich die Neuverfilmung eines alten Science-Fiction-Films an.

      Als der Film vorbei war, meinte sein Vater: „Das war nicht schlecht, aber nicht so gut wie die richtige Version.“

      „Was meinst du mit ‚richtiger Version‘?“, wollte Oswald wissen. „Das war die richtige Version.“

      „Nicht wirklich“, entgegnete sein Vater. „Ich meine, es hat im gleichen Universum gespielt wie die richtige Version, aber es war irgendwie ein billiger Abklatsch von dem Film, der herausgekommen ist, als ich noch ein Kind war.“

      Sein Vater war immer so starrsinnig. Er konnte sich nie etwas ansehen und es einfach nur genießen. „Die besten Filme sind also die, die du als Kind gesehen hast?“, fragte Oswald.

      „Nicht immer, aber in diesem Fall schon.“ Oswald merkte, dass sein Vater sich innerlich auf etwas vorbereitete, das er besonders mochte: ein gutes Streitgespräch.

      „Aber die Spezialeffekte in der Originalversion sind mies“, wandte Oswald ein. „All diese Puppen und Gummimasken.“

      „Mir sind Puppen oder kleine Modelle viel lieber als diese Computertricks“, meinte sein Vater, lehnte sich auf der Couch zurück und legte seine Füße auf den kleinen Tisch. „Die sind immer viel zu perfekt. Da gibt es überhaupt keine Wärme, alles ist so aalglatt. Und außerdem magst du die alten Zendrelix-Filme, und deren Spezialeffekte sind furchtbar.“

      „Ja, aber ich sehe sie mir an, um mich darüber lustig zu machen“, entgegnete Oswald, obwohl er Zendrelix ziemlich cool fand.

      Seine Mutter kam mit Schüsselchen voller Eiscreme aus der Küche. Natürlich war die nicht so gut wie aus der Eisdiele, aber auch nichts, was man verschmähen sollte. „Okay, wenn ihr beide diese Hardcorefan-Streitereien nicht lasst, suche ich den nächsten Film aus, und das wird dann eine Liebeskomödie.“

      Oswald und sein Vater verstummten auf der Stelle.

      „So habe ich mir das gedacht“, meinte seine Mutter und verteilte die Schüsseln mit der Eiscreme.

      Als Oswald im Bett lag und seine mechanischen Tiere zeichnete, vibrierte auf dem Nachttisch sein Smartphone. Außer seinen Eltern gab es nur einen einzigen Menschen, der ihm je schrieb.

      Hey,

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