Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12). Madeleine Puljic

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Читать онлайн книгу Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12) - Madeleine Puljic страница 57

Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12) - Madeleine Puljic PERRY RHODAN-Mission SOL 2

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die die Flotten angeführt haben. Sie stehen ziemlich genau auf denselben Positionen wie in der Simulation.«

      Einen Moment lang starrte Qumisha auf die Darstellung, während sich in ihrem Kopf eine gähnende Leere ausbreitete, in der kleinste Gedanken schallende Echos warfen. Erst nach zwei Sekunden schüttelte sie die Erstarrung ab.

      »Was ist mit den Hilfsschiffen?«, fragte sie. »Die, die Perry für Beiboote gehalten hat?«

      »Sind noch nicht alle da«, antwortete Zakata. »Wir sind anscheinend mitten in die Aufmarschphase hineingeplatzt für die Schlacht, die er geschlagen hat. Das Ganze hat also nicht real stattgefunden – noch nicht«, präzisierte er. »Die Ritter haben ihre Simulation auf Basis realer Konstellationen lediglich hochgerechnet. Das Gefecht wird zwar stattfinden, aber erst in ein paar Stunden, spätestens morgen.«

      Qumisha nickte beeindruckt. Es war den Rittern von BARIL also tatsächlich gelungen, einen Mittelweg zwischen Wahrheit und Lüge zu entdecken.

      »Okay!«, rief sie. »Wir sind hier, um nach einer Schlacht beim Aufräumen zu helfen. Die gab es aber überhaupt nicht, und jetzt sorgen wir dafür, dass das auch so bleibt.«

      Zakata sah sie kopfwiegend an. »Das hat Perry schon versucht ...«

      »Ich bin nicht Perry.«

      Sie ließ die Beiboote der SOL ausschleusen und befahl sie auf genau jene Positionen, die auch Rhodans Flotte in der Simulation eingenommen hatte. Dann öffnete sie eine Funkverbindung zu den beiden Leitschiffen, und genau wie Rhodan in der Simulation stellte sie sicher, dass alle Einheiten im gesamten System mithören konnten, was besprochen wurde.

      »Ich bin Tess Qumisha vom Raumschiff SOL«, stellte sie sich vor. Der Translator übersetzte ihre Worte in die Zwitschersprache der Kraad und S'Hud. »Ich bin hier, um diesen Irrsinn zu stoppen. Kein Streit ist so viele Tote wert. Ruft eure Schiffe zurück, desaktiviert die Waffen und löst eure Differenzen wie zivilisierte ...« Ihr fiel auf, dass sie nicht mal den Namen der Spezies kannte, deren Clans sich da an die Gurgel gingen. »... Leute.«

      Die Reaktion entsprach dem, was Qumisha nach der Aufzeichnung von Rhodans Test erwartet hatte: Drohungen und Beleidigungen. Sogar die Wortwahl stimmte überein: Die S'Hud nannte sie Aasklumpen, der Kraad Breihirn.

      Geduldig wartete sie das Ende der Pöbeleien ab und fuhr dann ungerührt fort: »Ich sollte das genauer erklären. Ich weiß, dass euch das Leben eurer Sklaven vollkommen egal ist. Dass ihr ohne Zögern Zehntausende von Leben opfern werdet. Zehntausende, die uns im Moment übrigens wahrscheinlich ganz genau zuhören.«

      Qumisha lächelte und zeigte dabei ihre Zähne. Sie hoffte nur, dass das Bedrohliche daran den zwei Flottenführern nicht verborgen blieb. »Was ihr aber nicht wisst, ist, dass ihr beide selbst zu den ersten Toten der Auseinandersetzung gehören werdet. Ich dagegen weiß ganz genau, was passieren wird, wenn ihr keine Vernunft annehmt.«

      Sie ließ die Aufzeichnung von Rhodans Test an alle Einheiten im System schicken, an die Flaggschiffe genauso wie die vielen kleinen Hilfsschiffe, die als Kanonenfutter vorgesehen waren.

      Es waren bei Weitem noch nicht alle Einheiten in der Position, die sie bei Beginn von Rhodans Schlacht innegehabt hatten. Doch die inneren Kordons, die die Hauptschiffe verteidigten, standen bereits. Sie konnten jeden Feind abschießen, der sich von außen näherte. Wenn sie ihre Schutzobjekte allerdings plötzlich zum Ziel umdefinierten, stand es schlecht um die Einheiten ihrer Befehlshaber.

      »Ihr seht, was passieren kann«, fuhr Qumisha fort. »Was passieren wird, wenn ihr Unfug macht. Ich für meinen Teil werde genau das tun, was ihr dort in dem gerade übermittelten Holo seht. Traut ihr euren eigenen Leuten so weit, dass sie anders handeln werden, wenn ihr stattdessen eine friedliche Lösung suchen könntet? Dass sie sterben werden, weil ihr zu feige und verbohrt zum Reden seid?«

      Auf einmal waren die Kraad und S'Hud sehr viel zurückhaltender in ihren Beleidigungen. Dazu trugen sicher nicht nur Qumishas Worte bei, sondern auch ihre eigenen Ortungsergebnisse. Bei einigen Kleinschiffen aus ihren Schutzkordons waren Energiespitzen anmessbar, die natürlich reiner Zufall sein konnten. Oder eben die Vorbereitung dazu, auf das eigene Mutterschiff zu schießen, ganz wie Rhodans Holo es ihnen vorgemacht hatte.

      Qumisha gefiel sich darin, die Saat des Zweifels auszubringen. Aber sie wusste, dass ihr nur eine kurze Frist blieb, bevor einer der beiden Schlachtführer meinte, seine Würde mit einem unsinnigen Befehl wiederherstellen zu müssen.

      »Ich schicke euch drei Raumschiffe«, kündigte sie daher an. »Zwei holen euch beide ab ...«, sie deutete auf den Kraad und die S'Hud, »... und bringen euch auf das dritte. Dort wird verhandelt. Ihr kommt beide mit einer Delegation von sechs weiteren Personen, die als Unterstützung, Experten und Zeugen dienen. Das Ergebnis der Verhandlung wird öffentlich gemacht und im ganzen System ausgestrahlt. Das übernehmen die Positroniken meines Schiffs automatisch.«

      Sie überlegte, was sie vergessen hatte. »Ihr kommt unbewaffnet. Ihr verlasst das Schiff nicht, bevor eine Einigung erzielt wurde. Wer Waffen, Sprengstoff oder irgendetwas in der Art einzuschmuggeln versucht, wird von meinen Kampfrobotern gegrillt. Ebenso jeder, der versucht, unsere Technik zu stehlen. Mein Schiff dient einzig und allein als neutraler Boden für euch und sonst zu keinem anderen Zweck. Verstanden?«

      Die Energiespitzen der kleinen Einheiten häuften sich. Das war nun definitiv kein Zufall mehr.

      »Verstanden«, bestätigte erst die S'Hud, dann der Kraad.

      »Gut.« Qumisha beendete die Verbindung. Dann ließ sie drei Space-Jets ausschleusen, die ausschließlich mit TARA-Kampfrobotern besetzt waren. Die Maschinen würden eine ruhige Verhandlungsführung sicherstellen und die Diskusboote nach dem Friedensschluss zur SOL zurückbringen.

      »Manchmal muss man ein bisschen streng sein«, sagte sie zu niemandem im Besonderen. Höflicher Applaus ihrer Offiziere für ihren Auftritt war die Antwort.

      Sie verkniff sich, »besser als Perry« zu sagen, obwohl es ihr auf der Zunge lag. Rhodan hatte die Schlacht nach zwölftausend Toten beendet, sie hatte sie von vornherein unterbunden. Aber ihr war genauso klar, dass sie das ohne Rhodans Vorarbeit in der Simulation nie geschafft hätte. Allzu viel Eigenlob war also nicht angebracht.

      Und Rhodans Vorarbeit war ohnehin ein gutes Stichwort.

      »Fliegen wir nach Kessaila«, befahl Tess Qumisha. »Es wird Zeit, ihn da rauszuholen!«

      19.

      Kessaila, BARILS Adyton

      Perry Rhodan spürte die plötzliche Anspannung, die ihn ergriff. BARILS Stimme hatte wieder diesen ernsten, gewichtigen Tonfall angenommen, der ihm wesentlich weniger bedrohlich vorgekommen war, als es bloß um sein unerlaubtes Auftauchen in Yahouna und nicht um den Mord an Unschuldigen gegangen war.

      »Der Vorwurf des Mordes wird vorerst nicht mehr berücksichtigt. Dieser Vorfall muss eingehender untersucht werden.«

      Erleichtert atmete Rhodan auf.

      Aber BARILS Stimme war längst nicht fertig mit ihm. »Es bleiben jedoch die ursprünglichen Vorwürfe«, sagte sie. »Ein rittergemäßes Verhalten des Terraners Perry Rhodan ist nicht gegeben. Durch seine Flucht und die Nichtbeachtung von BARILS Auflagen hat er sich dem ritterlichen Gedankengut als nicht würdig erwiesen. Auch wenn er sich nun der Verantwortung stellt – das genügt nicht. Ein Ritter kann sich keine Schwäche erlauben. Deshalb lautet BARILS Urteil: Perry Rhodan

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