Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12). Madeleine Puljic

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Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12) - Madeleine Puljic PERRY RHODAN-Mission SOL 2

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Er musste Danton zeigen, dass er, Ennyas Anchi, ein Mann nach Dantons Herz war.

      Der Servo plapperte und plapperte, und Anchi hörte gar nicht mehr genau hin. So viel war klar, Roi Danton hatte ein abenteuerliches Leben geführt. Ein Leben voller Husarenstücke und großer Reisen. Danton hatte sich vom Vater gelöst und sein Leben auf eigene Füße gestellt. Manchmal falsche Entscheidungen getroffen und düstere Zeiten erlebt.

      Aber immer war er zurückgekommen, stärker als zuvor, und immer war er dorthin gegangen, wo die wirklich großen Dinge geschahen. Er war an Bord der SOL gewesen, als diese gebaut wurde, und immer wieder zu ihr zurückgekehrt. Zur SOL, die nun auch Ennyas Anchis Heimat war.

      Anchi trat an die permanente Holoprojektion, die den Blick ins All zeigte. Welche Abenteuer würden ihnen in Yahouna noch bevorstehen? Und welchen Anteil würde er daran haben?

      Wie es im Moment aussah: keinen!

      Er überlegte, was er Nadarr erzählen würde, wenn er ihn wiedertraf. Er mochte es, wie der Junge ihn vergötterte, genau so wie Sinya und Freddie und die anderen es taten. Sogar Rytanaia hatte er mit seinen Geschichten schon in den Bann ziehen können, obwohl sie bereits in der Zentrale der SOL gearbeitet und Danton und Rhodan persönlich kennengelernt hatte.

      Inzwischen hatten dort die Alt-Solaner wieder das Ruder übernommen, jene Raumfahrer, die ihr Handwerk nicht nur aus der Hypnoschulung kannten, sondern von richtigen Fahrten durch den Weltraum.

      Anchi spürte, dass er müde wurde, trotz der aufregenden Ereignisse des Tages. Mit einem Zuruf an den Servo dimmte er das Licht in der Kabine.

      Er ruckte empört hoch, als ihn ein Summton aus leichtem Schlummer riss. Für einen Moment war Anchi verwirrt. Wie spät war es denn?

      Er sprang auf, zupfte sein Hemd gerade und ging die paar Schritte zur Kabinentür.

      Die Bedeutung des Summtons war ihm vertraut: Jemand benachrichtigte ihn, dass er direkt vor Anchis Quartier stand! Rytanaia?

      »Öffnen!«, befahl Anchi, etwas schroffer als beabsichtigt und ohne vorher zu fragen, wer ihn sehen wollte.

      Als die Kabinentür lautlos zur Seite fuhr und den Blick auf den SOL-Korridor vor dem Quartier freigab, zuckte Anchi zusammen.

      Vor ihm stand ein adretter rotblonder Mann, der aussah, als wäre er um die fünfzig, in Wahrheit aber sehr viel älter war. Er trug eine einfache Borduniform der SOL.

      »Bonjour, mein Name ist Roi Danton«, sagte der Mann und machte eine elegante Bewegung mit der Hand. »Ich benötige eine Besatzung für die Korvette CALAMAR. Wir wollen einen kleinen Ausflug machen. Möchtest du mich begleiten?«

      2.

      CALAMAR

      Seite an Seite eilten Ennyas Anchi und Roi Danton durch die Korridore der SOL: von den Mannschaftsquartieren nahe dem Mittelsektor der SOL-Zelle 2, in der Anchi wohnte, zum äußeren Ende des Ringwulstes, in dem sich die Hangars für die Sechzig-Meter-Korvetten befanden. Wenn ihnen Besatzungsmitglieder der SOL entgegenkamen, lächelte Anchi sie an, auch wenn er sie gar nicht kannte.

      Wenn ihnen Wachroboter begegneten, zuckte er jedes Mal innerlich zusammen. Aber die Roboter hatten nichts gegen ihren Spaziergang. Offenbar nicht.

      So stolz Anchi darauf war, dass Danton ihn mitgenommen hatte, so wenig wusste er von dem Abenteuer, auf das der sich einließ. War Danton ein Fehler unterlaufen, und er wollte eigentlich einen anderen Mann mitnehmen? Wusste er nichts von Anchis gescheiterter Bewerbung bei seiner Akademie? Hatte Danton die Ablehnungsnachricht gar nicht persönlich verschickt, sondern einer seiner Leute?

      Solange Danton neben ihm ging, sollte es Anchi egal sein. Aber tief in seinem Innern fürchtete er, der Expeditionsleiter der SOL würde bald den Fehler bemerken und ihn zurückschicken.

      »Das ist die CALAMAR!«, erläuterte Danton, als sie im Beiboothangar auf eine der Korvetten zusteuerten, eine sechzig Meter durchmessende Kugel mit goldener Soloniumhülle. Die Korvetten der SOL hatten ebenso wie ihr Mutterschiff einen Ringwulst, in dem hauptsächlich die Triebwerksanlagen untergebracht waren. Sie waren damit kleinere Ausgaben einer SOL-Zelle.

      »CALAMAR?«, fragte Anchi unbeholfen, nur um überhaupt etwas zu sagen. Er kam sich dabei reichlich dumm vor.

      Danton verzog keine Miene und gab bereitwillig Auskunft. »Kalmare oder Tintenfische sind Unterwasserlebewesen, die sich besonders gut tarnen können. Ich habe das Schiff CALAMAR getauft, weil es nicht irgendeine Korvette der SOL ist, sondern ein besonderes Exemplar. Es handelt sich um das Beiboot, das wir Curcaryen Varantir für eine Weile überlassen hatten. Du erinnerst dich, dieser algorrianische Potenzial-Architekt?«

      Anchi nickte. Er hatte Varantir nie direkt gesehen, kannte ihn nur von Holos und aus Berichten. Er galt als genial und anstrengend, die meisten Solaner hatten ihn unerträglich gefunden.

      »Er hat daran einige Umbauten vorgenommen und das Schiff mit kosmokratischer Technik hochgerüstet«, erläuterte Danton weiter. »Keiner weiß genau, welche Technik er eigentlich in die Korvette eingebaut hat. Aber was wir wissen: Die CALAMAR verfügt über einen besonders leistungsfähigen Ortungsschutz.«

      Während Perry Rhodans Sohn redete, betraten sie über ein Transportband die CALAMAR und gingen durch die Korridore des Beiboots. Fast ohne dass es Anchi bewusst geworden war, führte Danton ihn auf direktem Weg von seinem Quartier zu den Mannschaftsquartieren der Korvette.

      »Es tut mir leid, dass ich dich so schnell zu diesem kleinen Umzug bewegen musste«, sagte Danton. »Sieh dich in deinem neuen Quartier um und komm dann in die Zentrale. Wir werden die Tarneigenschaft der CALAMAR nämlich nutzen, um die SOL unauffällig zu verlassen ... das heißt, unbemerkt von BARILS Rittern. Wir starten in fünfzehn Minuten. Danach werden wir für unbestimmte Zeit keine Verbindung mehr zur SOL haben. Du bist doch dabei?«

      Das Schott öffnete sich, und Anchi warf einen ersten Blick in seine neue Kabine. Sie war kleiner als seine alte Unterkunft auf der SOL.

      »Ich bin dabei!«, bestätigte er verdutzt. Er staunte über die fabelhafte Karriere, die er gerade hinlegte.

      *

      »Mit Danton auf einer Erkundungsmission? Das ist ja Hypertakt!« Nadarrs Stimme überschlug sich fast.

      Den Unsinn mit dem Hypertakt hatte er wohl bei den Kindern aufgeschnappt, die durch die SOL tollten. Der Ausdruck bezeichnete eigentlich das Triebwerk der SOL, mit dem das Raumschiff in 1230 sogenannten weichen Transitionen pro Sekunde zwischen Hyperraum und Normalraum wechselte und dabei vielmillionenfache Lichtgeschwindigkeit erreichen konnte. Die Kinder der SOL benutzten das Wort bei jeder Gelegenheit für alles, was sie besonders großartig fanden.

      Anchi sah darüber hinweg und lehnte sich zurück. »Er ist persönlich zu mir gekommen und sagte, dass er mich dabeihaben wollte«, sagte er zu dem sommersprossigen Kopf, der im Holo einen Meter vor ihm schwebte. »Ist wohl eine Art Geheimmission, von der niemand in Yahouna etwas wissen darf. Deswegen hat er die Korvette auch CALAMAR genannt.«

      »CALAMAR?«

      »Das ist ein Tintenfisch, der sich gut tarnen kann. Es ist die Spezialkorvette, die Curcaryen Varantir gebaut hat, der geniale Algorrian, du weißt schon, geeignet für Sondereinsätze. Wir haben ... hm, ein paar besondere Waffensysteme und einen Ortungsschutz, mit dem wir völlig unerkannt durch die

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