Mami Bestseller Staffel 3 – Familienroman. Jutta von Kampen

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Mami Bestseller Staffel 3 – Familienroman - Jutta von Kampen Mami Bestseller Staffel

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Rückfall in Ulrikes Gesundheitszustand kam so plötzlich, daß niemand sich die Verschlechterung erklären konnte.

      Rainhart war außer sich und umsorgte seine Frau mit aller Liebe und Zärtlichkeit, ohne ihr seinen tiefen Kummer verhehlen zu können.

      Ulrike wußte, warum sie so überraschend zusammengebrochen war. Sie hatte zwei oder drei Tage lang versucht, allein mit dieser entsetzlichen Gewißheit, zum Tode verurteilt zu sein, fertig zu werden. Dann hatten ihre Nerven nachgegeben, und sie hatte sich mit einem heftigen Fieberanfall ins Bett legen müssen.

      Rainhart fuhr zu Dr. Langeloh, der sofort nach Ulrike sah und ihr die üblichen Medikamente verschrieb.

      Noch am gleichen Abend rief er Professor Deval in Paris an und erzählte ihm die schlimme Wendung der Dinge. »Können Sie nicht früher nach Deutschland kommen, Herr Professor?« fragte Rainhart aufgeregt. »Ich kann meine Frau in diesem Zustand nicht nach Paris bringen!«

      »Ich werde mir alle Mühe geben, meine Termine vorzuverlegen«, antwortete Deval zögernd.

      Vierzehn Tage später war er da. Rainhart holte ihn vom Flugplatz mit dem Auto ab und brachte ihn aufs Gut.

      Schweigend hörte sich der Professor Rainharts Bericht an, und als sie auf dem Gut ankamen, wollte er Ulrike sofort sehen.

      Er blieb lange in ihrem Krankenzimmer.

      Als der Professor endlich die Treppe herunterkam, riß Rainhart die Tür zu seinem Arbeitszimmer auf, wo er voll Unruhe gewartet hatte, und ging dem Professor entgegen.

      »Nun, was sagen Sie, Herr Professor?« fragte er atemlos.

      Deval antwortete nicht sofort.

      Erst als er Rainhart in einem der tiefen Sessel gegenübersaß, sagte er zögernd: »Was ich Ihnen jetzt vorschlage, wird Sie überraschen, Herr Arundsen. Es ist auch eine vollkommen ungewöhnliche Therapie. Aber meiner Meinung nach das einzige, was Ihrer Frau helfen kann.«

      Rainhart beugte sich erregt vor. »Was – was ist es, Herr Professor? Ich will keine Kosten scheuen, wenn es ein neues Verfahren gibt, das die Krankheit meiner Frau bekämpfen kann!«

      »Ihre Frau sollte ein zweites Kind bekommen!«

      Rainhart starrte den Professor fassungslos an. »Ausgeschlossen!« rief er dann entschieden aus. »Ich habe meiner Frau einmal diese Strapazen zugemutet, aber ein zweites Mal würde ich dazu niemals mein Einverständnis geben!«

      »Und wenn es Ihre Frau retten könnte?«

      »Haben Sie dafür einen Beweis?« Rainharts Augen brannten.

      Deval hob unschlüssig die Hände. »Beweise gibt es dafür keine, aber eine Reihe von Vermutungen. Nach gründlichem Studium des Krankheitsverlaufes konnte ich eine deutliche Besserung nach der ersten Schwangerschaft bei Ihrer Frau feststellen. Gewisse Krankheitserscheinungen sind sogar völlig zurückgegangen. Durch einen unerwarteten seelischen Schock jedoch hat sich später der Zustand Ihrer Frau wieder verschlimmert.«

      »Und nun soll meine Frau sich einem so riskanten Experiment unterziehen, das eine Schwangerschaft für sie bedeuten würde? Nein, ich will es nicht! Ich will es nicht, ehe Sie mir keine handfesten Beweise für die Richtigkeit dieser Therapie geben können.«

      »Ich möchte Ihre Frau noch einmal genau beobachten und testen«, sagte Deval nach einer kleinen Pause. »Ich schlage vor, wir bringen sie in die Klinik meines Kollegen Maurer. Wenn Sie einverstanden sind, würde ich sofort mit Maurer telefonieren und alles Weitere veranlassen.«

      Arundsen stand zögernd auf. »Dort drüben steht das Telefon, Herr Professor. Das Telefonbuch liegt daneben.«

      *

      »Ich will nicht mehr«, sagte Ulrike mit fieberheißen Augen. »Ich will nicht wieder in eine Klinik und mich von zahllosen Ärzten untersuchen lassen!« Ihre Stimme klang leidenschaftlich erregt, so wie sie Rainhart noch nie gehört hatte. »Es hat ja doch alles keinen Sinn! Laßt mich doch endlich in Ruhe!«

      »Es ist zu deinem Besten, Ully«, sagte er sanft und versuchte, sie durch zärtliches Streicheln zu beruhigen.

      »Wie oft hast du das schon gesagt – und es hat alles nichts genützt!« Mit einem wilden Flackern in den Augen sah sie ihn an. »Meinst du, ich wüßte nicht Bescheid? Ich muß sterben – es gibt keine Rettung für mich! Jede Behandlung ist nur ein Aufschieben der letzten, unausweichlichen Konsequenz!« Die Erregung riß sie mit sich fort, und sie sprach die Dinge aus, die sie still für sich bewahren wollte.

      Rainhart blickte seine Frau in fassungslosem Entsetzen an. »Wie kommst du darauf?« fragte er mit heiserer Stimme.

      »Ich weiß es, ich fühle es!« Sie richtete sich heftig auf. »Krebs ist doch unheilbar, nicht wahr? Es gibt kein Mittel gegen diese Krankheit, wenn sie erst so spät wie bei mir erkannt wird!«

      »Wer sagt dir, daß du Krebs hast?«

      »Ich weiß es!«

      »Hat Professor Deval…« Er sprach seinen Satz nicht zu Ende, weil er merkte, daß er sich verraten hatte.

      »Also ist es wahr!« rief Ulrike hastig. »Warum belügst du mich auch jetzt noch, Rainhart! Ist es nicht viel einfacher, wir sprechen endlich die Wahrheit aus? Laß mich sterben, das ist mein einziger Wunsch!«

      »Nein! Niemals!« stieß er erstickt hervor und umarmte sie leidenschaftlich.

      »Du ruinierst dich und das Gut«, fuhr Ulrike mit überstürzten Worten fort, »und es hat doch alles keinen Sinn.«

      »Vielleicht gibt es doch eine Möglichkeit!« Plötzlich wies er den Vorschlag, den ihm Deval vor einer Stunde gemacht hatte, nicht mehr so entschieden von sich wie vorhin.

      Ulrike schüttelte heftig den Kopf. »Nein, es gibt keine«, antwortete sie. »Ich will nicht mehr! Ich will sterben.«

      »Ully! Wie kannst du so etwas sagen!« Alles in ihm bäumte sich gegen die grauenvolle Erkenntnis auf, daß Ulrike ihren Lebenswillen verloren hatte und sich selbst aufgab.

      »Laß mich, bitte!« Erschöpft sank sie in die Kissen zurück. »Es gibt keine Rettung – keine!« Ihre Worte erstarben in undeutlichem Murmeln.

      *

      »Heute erst hat er es mir gesagt«, berichtete Ulrike mit strahlenden Augen, als Rainhart sie in der Klinik Professor Maurers besuchte. »Und du hast es mir auch verschwiegen!«

      »Was?« Rainhart beobachtete verwundert das zu neuem Leben erwachte Gesicht seiner Frau, das ihm noch gestern in völliger Apathie entgegengesehen hatte.

      »Wir sollen ein Kind haben – ein zweites Baby!« sagte Ulrike mit glänzenden Augen. »Das könnte die Rettung bringen!«

      »Unsinn!« wehrte er hastig ab.

      »Deval hat diese Möglichkeit nur erwogen, aber es ist keinesfalls sicher…« Ulrike unterbrach ihn. »Sicher ist nur eins: daß ich sterben muß, wenn wir nicht auch diesen Weg noch versuchen!« Sie umklammerte seine Hände. »Nach den

      eingehenden Untersuchungen, die Maurer und Professor Deval bei mir angestellt

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