Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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leise.

      Sie tranken ihre Gläser aus. Poldi sagte seiner Mutter gute Nacht und ging auf sein Zimmer. Rosel Roßbacher räumte noch die Gläser in die Küche. Dann trug sie die beiden Dirndl hinauf in die erste Etage. Ihr Dirndl hängte sie an ihren Kleiderschrank. Das altrosafarbene brachte sie in das Gästezimmer und hängte es dort in den leeren Schrank. Mit einem Schmunzeln schloß sie die Schranktür. Dann ging sie schlafen.

      Sie fand die nächsten Stunden keinen Schlaf. Sie überdachte ihr Leben. Fünfzig Jahre! Es waren teilweise harte Jahre gewesen, aber auch glückliche Jahre. Das größte Glück war ihr Poldi, ihr einziges Kind.

      *

      Am nächsten Morgen schnitten Mutter und Sohn das Thema Tina nicht mehr an. Beim Frühstück besprachen sie die Tagesarbeit. Abends wollten sie nach Kirchwalden ins Theater. Trotzdem mußte alle Arbeit auf dem Hof gemacht werden. Außerdem wollte Poldi auf die Hochalm, um dort die Arbeit des Senners zu kontrollieren. Tierärztin Beate Brand wollte am Nachmittag kommen und nach der Eselin und ihrem Nachwuchs schauen. Das Jungtier sollte die ersten Impfungen bekommen.

      Rosel Roßbacher wartete, bis Poldi mit seinem Geländewagen vom Hof gefahren war, dann nahm sie ihren Jeep und fuhr zum Einkaufen.

      Rosel parkte ihr Auto direkt vor Bollers Laden.

      »Grüß Gott, Rosel!« strahlte sie Franz Boller an. »Wie geht es dir? Der Poldi hat erzählt, daß du die Tage Geburtstag hast. Darf man gratulieren?«

      »So, hat er das gesagt?« schmunzelte Rosel und wich der Frage aus.

      Franz hätte gern gefragt, wie ihr die Dirndl gefallen haben. Aber er wagte es dann doch nicht. Vielleicht wußte sie noch nichts von den Geschenken.

      »Was darf es sein?« fragte er.

      »Ich will mich ein bissel umsehen. Ich brauche so dies und das.«

      Dabei ließ Rosel Roßbacher ihre Augen durch den Laden wandern. In diesem Augenblick kam Tina aus dem Lager. Sie trug verschiedene Kleidungsstücke über dem Arm.

      »Bist du mit den Preisschildern fertig, Tina?« rief Boller.

      »Ja, mit dem ersten Karton bin ich fertig. Ich will sie jetzt in die Regale einräumen. Dann mache ich weiter.«

      »Hast du eine Aushilfe, Franz? Des ist gut! Dann kann sich deine Veronika auskurieren. Wie geht es ihr?«

      »Danke! Es wird schon besser!«

      Franz Boller rief Tina herbei.

      »Des ist die Tina Seidler, ein tüchtiges Madl.«

      »Guten Tag!« flüsterte Tina leise.

      »Das ist die Rosel Roßbacher, die Bäuerin vom Roßbacher Hof. Eine sehr gute Kundin!«

      »Schön, Sie kennenzulernen, Frau Roßbacher!«

      Tina lächelte freundlich.

      »Soll dir die Tina etwas zeigen, Rosel? Wir haben neue Ware bekommen.«

      »Schaden kann’s nicht!«

      Tina begleitete die Roßbacherbäuerin in den hinteren Teil des Ladens.

      »Gefällt es dir hier, Tina? Bist nicht von hier, wie? Ich höre es an der Sprache!«

      »Ja, es gefällt mir. Sie hören richtig. Ich wohne an der Ostsee.«

      »Mei, da ist es ganz flach. Wie gefallen dir die Berge?«

      »Es ist sehr schön hier!«

      Tina wollte sich nicht in ein privates Gespräch verwickeln lassen. Sie fragte:

      »Was darf ich Ihnen zeigen, Frau Roßbacher?«

      Die Bäuerin beantwortete die Frage nicht. Statt dessen sagte sie:

      »Wenn ich dich so betrachte, dann kann ich mir nicht vorstellen, daß du nicht aus den Bergen bist. Schaust in dem Dirndl aus wie ein Madl aus Waldkogel.«

      »Das Dirndl hat mir Herr Boller gegeben! Es ist sehr bequem, und ich fühle mich auch wohl darin. Ich freue mich, wenn es Ihnen gefällt. Wir haben noch ähnliche Dirndl am Lager. Sie sind auch sehr preiswert. Alle reduziert. Sie sind wirklich wunderschön. Also, wenn ich könnte, würde ich sie alle kaufen.«

      Rosel Roßbacher schmunzelte. Es kam ihr eine Idee.

      »Bleibst du länger in Waldkogel, wenn es dir hier so gefällt?«

      »Das hängt nicht von mir ab. Ich helfe hier nur aus, solange Frau Boller erkrankt ist. Danach sehe ich weiter.«

      »Klingt, als würdest du gern bleiben?«

      »Ich habe mir abgewöhnt, große Pläne zu machen. Man muß in der heutigen Zeit flexibel sein. Dort wo ich Arbeit finde, gehe ich hin oder bleibe auch in Waldkogel, wenn es sich ergeben sollte. Aber daran denke ich jetzt noch nicht.«

      Tina strich unsicher mit den Händen über ihre Schürze.

      »Was darf ich Ihnen zeigen?«

      »Franz, mich interessieren die Dirndl, die du im Lager hast. Solche, wie die Tina eines trägt«, rief Rosel Roßbacher durch den Laden.

      Franz Boller kam sofort herbeigeeilt. Er gab Tina Anweisung, mit der Bäuerin ins Lager zu gehen.

      Tina kannte sich inzwischen sehr gut im Lager aus. Sie zeigte der Bäuerin zuerst die Dirndl, dann Röcke und Blusen, Pullover, Hosen und ärmellose Westen.

      »Sie sind alle wunderschön und sehr preiswert. Da ist nichts dran, sie sind nur aus dem vorigen Jahr, also aus einer älteren Kollektion. Doch es ist wunderbare Qualität.«

      Die Roßbacherin schmunzelte.

      »Weißt, Madl, ich will die Sachen nicht für mich. Wir bekommen demnächst Besuch von einem jungen Madl auf unseren Hof. Ich denke, es soll sich wohl fühlen. Da will ich ihm eine Freude machen. Ich denke, daß es das Lebensgefühl erhöht, wenn es auf unserem Hof auch ländliche Sachen trägt. Du hast mich auf die Idee gebracht, als du vorhin sagtest, wie wohl du dich in dem Dirndl fühlst. Vielleicht wird es unserem Besuch auch gefallen?«

      »Schaden kann es nicht. Was möchten Sie denn?«

      »Ach, Tina, weißt, des ist das Problem. Ich bin selbst kein junges Madl mehr und hab’ ein bissel Sorge, ich könnte etwas Falsches auswählen. Willst du mir nicht helfen?«

      »Gern, Frau Roßbacher! Kunden zu beraten ist meine Aufgabe.«

      »Des ist fein! Dann machen wir

      das so! Du sagst mir, was dir am besten gefällt und ich überlege, ob es

      zu dem Madl paßt, das zu uns kommt.«

      »Und die Größe… Die müßte ich schon wissen?«

      »Mei, des kann ich dir net genau sagen. Aber des, was dir paßt, des wird dem Madl auch schon passen, denke ich!«

      Tina

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