Bimini-Songs. Kelly Stevens

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Bimini-Songs - Kelly Stevens

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paar Sekunden starren wir uns grimmig an.

      »Das wird nie und nimmer funktionieren«, sage ich überzeugt. »Spätestens morgen schmeißt du mich raus oder bringst mich um.«

      »Du bist ja noch durchgeknallter als ich«, sagt er.

      »Ich gehe jetzt duschen«, entgegne ich. Das letzte, was ich von ihm sehe, ist, wie er auf dem Bett sitzt und sich die Haare rauft.

      Zwanzig Minuten später – ich habe mich beeilt, weil ich die Ungewissheit noch unerträglicher finde als eine erneute Konfrontation mit ihm – komme ich mit Slip und einem langen T-Shirt bekleidet aus dem Bad. Um meine nassen Haare habe ich ein Handtuch geschlungen.

      Alex sitzt noch immer auf dem Bett. Als er mich sieht, legt er sein Smartphone zur Seite. Auf dem Nachttisch liegt ein Roman und eine Handvoll Kondome. Ich fröstele, obwohl der Raum wirklich warm ist.

      »Hast du es dir anders überlegt?«

      Am liebsten würde ich ja sagen, aber stattdessen beiße ich mir auf die Unterlippe.

      »Angst?«

      »Niemals!«, antworte ich trotzig und viel zu schnell.

      Er hebt einladend die Decke an.

      Ich kann das. Millionen Frauen machen das – sich zurücklegen und an England denken. Oder an ihren Artikel.

      »Entspann dich doch mal«, sagt er, als er mein Zögern bemerkt. »Keine Verpflichtungen, nur ein bisschen Spaß. Was auf Bimini passiert, bleibt auf Bimini.«

      »Was würde denn ein Groupie jetzt machen?«, frage ich patzig.

      »Sie würde innerhalb von ein paar Sekunden strippen und fragen, ob sie mir einen blasen soll oder ob ich Lust habe, sie und ihre Freundin gleichzeitig zu vögeln.«

      Ich glaube, ich kann das doch nicht. »Das ist pervers. Lieber schmore ich in der Hölle.«

      »Warst du schon mal da, dass du dir da so sicher bist?«

      »Ich lebe jeden Tag darin«, antworte ich ruhig.

      »Wir werden sehen«, sagt er nur.

      Erwachen

      Ich wache auf, weil es hell ist. Vögel zwitschern. Vorsichtig öffne ich ein Auge: Ich liege in der Mitte eines großen Bettes. Allein. Durch geöffnete Balkontüren sieht man ein Stück bedeckten Himmel.

      Das letzte, an das ich mich erinnere, war, dass ich mich mit dem Rücken zu Alex am Bettrand zusammengerollt hatte und dass er noch mal schnell ins Bad wollte.

      Dem Licht nach muss es inzwischen Morgen sein. Ich hatte nicht erwartet, dass ich nach den Ereignissen des gestrigen Tages einfach so einschlafen könnte, aber genau das scheint geschehen zu sein, denn ich trage immer noch meinen Slip und das lange T-Shirt, selbst wenn es inzwischen auf Taillenhöhe hochgerutscht ist. Automatisch ziehe ich es wieder herunter und richte mich auf. Vom Balkon sind Geräusche zu hören.

      Ich schwinge die Beine über die Bettkante und gehe Richtung Fensterfront. Eine hölzerne Flügeltür führt auf den großen, überdachten Balkon, der über der Veranda liegt. Er hat an den Seiten halbhohe Trennwände und wirkt dadurch wie eine Privatloge.

      Vom Fenster aus kann ich das Meer sehen. Und Alex, der auf dem Balkon Liegestütze macht. Er trägt nur eine dunkelgrüne Sporthose. Die Muskeln seiner Arme und Schultern treten deutlich hervor. Am linken Oberarm hat er ein Tattoo, ein Tribal. Seine Bewegungen sind geschmeidig und mühelos, obwohl ihm schon der Schweiß herunter rinnt. Er ist wirklich gut in Form.

      »Wer spannt, kann auch mitmachen.«

      Ich erschrecke. Alex wirkte so konzentriert, dass ich dachte, er hätte mich nicht bemerkt. »Nein, danke.«

      »Komm schon, ein paar Dehn- und Kraftübungen?«

      Die sexuelle Anspielung ist nicht zu überhören. Aber er wird sein blaues Wunder erleben, ich bin nämlich wirklich sportlich. »Okay, Liegestütze? Wer mehr schafft?«

      Er sieht mich mit einem unergründlichen Ausdruck an, dann zuckt er mit den Schultern. »Von mir aus. Du gibst das Tempo vor.«

      Ich nehme neben ihm Stellung ein und zähle. Nicht umsonst habe ich mein Studium als Trainerin in diversen Sportstudios verdient.

      »Dreißig.« Inzwischen schwitze ich genauso stark wie er. Das muss an der Hitze liegen. Ich zähle weiter, die Zahlen mühsam zwischen den Zähnen herauspressend. Neben mir hält Alex scheinbar ohne Anstrengung mit.

      »Vierzig.« So viel habe ich lange nicht mehr geschafft.

      »Wenn’s dir zuviel wird, kannst du jederzeit aufhören.«

      »Das gleiche gilt für dich!«, biete ich an, denn ich werde nicht aufgeben. Aus den Augenwinkeln sehe ich Alex’ nackten Oberkörper. Der Schweiß läuft ihm über den Brustkorb und tropft aufs Deck. Meine Arme zittern, meine Schultern schmerzen, aber mein Stolz zwingt mich, durchzuhalten.

      »Fünfzig.« Ich bekomme kaum noch Luft.

      »Wer gewinnt, liegt heute Nacht oben.«

      Er lacht mich doch tatsächlich aus. Seine Worte geben mir den Rest. Ich kollabiere auf dem Holz.

      Alex setzt sich auf. Mit Genugtuung merke ich, dass auch er heftig atmet. »Dich muss man bremsen, sonst tust du dir noch selbst weh«, sagt er ruhig.

      »Ich hoffe, dass du genauso viel Muskelkater bekommst wie ich!«, fauche ich.

      »Muse, dein Anblick, wie du ohne BH direkt neben mir Liegestütze machst, war es wert.«

      Er geht duschen und lässt mich sprachlos zurück.

      Das Frühstück ist eine eher informelle Angelegenheit, anscheinend, weil alle im Haus zu unterschiedlichen Zeiten aufstehen. Ich gieße mir einen Becher Kaffee ein, finde Milch im Kühlschrank und nehme ein Schüsselchen mit frischem Obstsalat mit auf die Veranda.

      Alex hatte keine weiteren Anspielungen mehr gemacht, sondern sich im Bad angezogen und war dann direkt nach unten gegangen. Von wegen, wir würden es Tag und Nacht treiben. Was hat ihn zu diesem Sinneswandel veranlasst? Oder spielt er nur mit mir? Wie lange wird es dauern, bis der Hurrikan vorbeigezogen ist, ein oder zwei Tage? Ich muss zusehen, dass ich schnell mein Interview bekomme, Sandy anrufe, und mich um einen neuen Flug kümmere, sobald die Maschinen wieder starten können.

      Der Mann, um den meine Gedanken kreisen, sitzt auf einer Mauer im Garten, den Rücken zum Haus, einen Becher neben sich, und spielt auf einer akustischen Gitarre. Es ist noch kein Lied, mehr einzelne kurze Melodien in verschiedenen Variationen. Ab und zu hält er inne und schreibt

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