BAT Boy 2. C. A. Raaven

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BAT Boy 2 - C. A. Raaven BAT Boy

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erwiderte Vincente di Bragulia, der Leiter der Akademie. Er blickte ihn freundlich, aber auch neugierig an. »Willste du schon übe für die neue Kurse? Und wie war deine Silvester?«

      Inzwischen hatten sich die Gedanken in Lucas‘ Kopf wieder so weit beruhigt, dass er in der Lage war, zu antworten.

      »Ach, wissen Sie, ein neues Jahr ist doch irgendwie wie das andere. Ich kann mir gar nicht vorstellen, warum die um dieses Millennium so einen Rummel gemacht haben.« Da ihm in diesem Moment eine Idee gekommen war, ergänzte er: »Und nein, ich bin nicht zum Üben hier. Herr Neumann hatte mich im letzten Jahr gebeten, ihm seinen zweiten Helm mitzubringen, den er mir mal geborgt hatte.«

      Dabei hob er erneut die linke Hand.

      »Ah, si, verstehe. Biste du verabredet mit Balthasar?«

      »Öhm, nee. Ich wollte den Helm bloß hier lassen, damit ich ihn nicht wieder vergesse. Dann hatte ich noch spontan die Idee, mir vielleicht was zum Lesen mitzunehmen.«

      Er machte eine vage Geste in Richtung der Bücherregale. Bragulia nickte.

      »Iste immer gutt, von seine Wurzeln zu wisse. Na dann lass diech nicht aufhalte.«

      Lucas hob die Hand zum Gruß und machte sich auf in die Richtung, aus der er vorhin gekommen war, als ihn Neumanns Stimme in seinem Kopf zusammenzucken ließ.

       Stop!

      Fast hätte Lucas laut nach dem Grund gefragt. Aber er konnte sich gerade noch beherrschen.

      Was ist denn?, fragte er nun in Gedanken.

       Du hast Vincente gerade erzählt, dass du mir den Helm hier lassen willst. Außerdem kommst du normalerweise nicht durch den Nebeneingang rein oder raus, nicht wahr?

       Aber ich wollte doch bloß erklären, warum …

       Ist ja auch in Ordnung. Gut, dass du so schnell reagiert hast. Aber jetzt sieh zu, dass du in den Kollegiumsraum gehst. Da müssen wir dann halt nen Moment warten, bis er weg ist, bevor wir wieder abhauen können.

      So unauffällig wie möglich drehte Lucas sich in Richtung der Tür zu seiner Rechten und kramte dabei in seinem Rucksack herum. Er befürchtete, dass sein Verhalten von außen betrachtet zumindest seltsam ausgesehen haben musste. Daher versuchte er, durch das ausgiebige Herumkramen eine scheinbare Erklärung für sein Straucheln zu liefern.

      »Brauchste du eine …«, kam es auch prompt von Bragulia.

      »Nee danke, hab schon«, rief Lucas. Er zückte die Zugangskarte, die er schon die ganze Zeit in der Hand gehabt hatte. Dann zog er sie schnell durch den Leseschlitz und betrat den dahinter liegenden Raum – darum bemüht, nicht allzu hastig zu wirken. Drinnen angekommen schloss Lucas schnell die Tür und lehnte sich dagegen. Verdammt. Es war gar nicht so einfach, in jeder der Personen, die für ihn innerhalb des letzten halben Jahres zu Vertrauten, ja fast sogar zu Freunden, geworden waren, nun potentielle Verschwörer sehen zu müssen. Er brauchte unbedingt einen Plan, wie er mit alledem umgehen sollte. Die Idee, eine Art Geheimagent zu werden, die ihm gestern noch ziemlich cool vorgekommen war, stellte sich in der Praxis als komplizierter heraus, als er es sich gedacht hatte. Lucas nahm sich vor, seinen Mentor ausführlich nach möglichen Verhaltensweisen zu befragen. Dann stieß er sich von der Tür ab und ging auf die Sitzgruppe zu, die vor dem Großbildfernseher stand. Dort ließ er sich in einen der bequemen Sessel fallen.

       Was machen wir denn jetzt, solange wir warten? Und wie lange wollen wir eigentlich warten?

      Nach einer kleinen Pause kam die Antwort: Ich glaube nicht, dass wir besonders lange warten müssen. Vielleicht ne Viertelstunde. Bis dahin können wir ja schon mal in deinem schicken Buch stöbern.

      In diesem Moment fiel Lucas etwas ein und er fragte: Kannst du eigentlich alles sehen, was ich sehe?

       Ja, solange du die Augen offen hast und dich nicht gerade auf etwas ganz anderes konzentrierst, nehme ich das wahr, was deine Augen sehen.

       Ähm, was meinst du denn mit konzentrieren?

       Na ja, als du vorhin total auf die Kupplung konzentriert warst, da hat alles zuerst geflackert und ist dann verblasst. Ich habe weder etwas gehört, noch gesehen. Ich schätze, wenn du es wolltest, dann könntest du mich komplett abschotten.

      Aha, machte Lucas. Dann fiel ihm ein, dass es letztens mit Ines genau so gewesen war und er ergänzte: Stimmt, das habe ich sogar schon mal gemacht.

      Na dann sollte ich dir wohl dankbar sein, dass du deine Sinne nach wie vor mit mir teilst, merkte sein Lehrer an.

      Mach dich nicht lächerlich, antwortete Lucas sofort. Warum sollte ich das denn nicht tun?

       Na, immerhin hast du mich ja noch bis gestern für nen Verbrecher gehalten – nen toten Verbrecher, um genau zu sein.

      Diese Aussage traf Lucas ziemlich, zumal sie seinen eigenen Gedanken von gestern genau entsprach.

      Oh, entschuldige, wenn ich irgendwie was Falsches gesagt habe, dachte Neumann.

       Äh, wieso?

       Du flackerst gerade.

      Das klang für Lucas so seltsam, dass er unwillkürlich lachen musste.

      So ist’s besser, dachte der Ältere erleichtert.

      Lucas holte das Buch aus dem Rucksack. Er schlug es ungefähr in der Mitte auf, denn er wusste noch, dass sich der Hinweis auf die Merger in der hinteren Hälfte befunden hatte. Ein Inhaltsverzeichnis gab es seltsamerweise nicht. Nach einigem Blättern stieß Lucas wieder auf den Hinweis, der sein Leben innerhalb des letzten Jahres ein weiteres Mal grundlegend geändert hatte. Von einem eigenartigen Gefühl ergriffen, las er erneut die Zeilen, in denen von bei manchen Gestaltwandlern angeblich vorhandenen Fähigkeiten, andere Lebewesen in sich aufzunehmen, deren Eigenschaften anzunehmen und sogar Mischwesen aus mehreren verschiedenen Organismen zu erschaffen die Rede war. Dann kam das Ende des Teils, den Lucas damals geradezu verschlungen hatte. Was folgte, hatte ihn zu dieser Zeit nicht wirklich interessiert. Er war nur von dem Wunsch beseelt gewesen, etwas über Möglichkeiten und Gefahren des Aufnahme- und Herauslöseprozesses zu erfahren. Beim Gedanken daran musste Lucas schmunzeln, denn inzwischen hätte er durchaus ein weiteres Kapitel zum Thema Gefahren beitragen können. Man konnte offensichtlich auch Teile des anderen Organismus in sich behalten, obwohl die Gestalt desselben bereits wieder hergestellt war. Freilich bekam das diesem anderen Wesen nicht besonders gut – vor allem, wenn man sich zu weit voneinander entfernte.

       Hey, Lucas. Schalt mal das Flackern ab. Ich kann nichts mehr erkennen.

      Ertappt schüttelte Lucas kurz den Kopf, um seine abschweifenden Gedanken zu vertreiben. Er wandte sich wieder dem Text zu. Nach zwei weiteren Seiten wollte Lucas gerade einen Blick auf seine Uhr werfen. Es gab immer noch keinen Hinweis auf etwas, das ihnen bei der Frage, ob man seinen Lehrer gefahrlos herauslösen könnte, geholfen hätte. Doch erneut wurde er von einem Stopp! in seinem Kopf gebremst.

       Schau doch bitte noch mal schnell ins Buch. Ich glaube, das könnte was sein.

      Lucas tat wie ihm geheißen. Auf der rechten Seite,

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