BAT Boy 2. C. A. Raaven

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BAT Boy 2 - C. A. Raaven BAT Boy

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der entfernt an ein Stück schwarzen Stoffes erinnerte. Vorsichtig berührte Lucas das Material. Sofort begann die Fledermaus wieder zu fiepen. Es klang in seinen Ohren eindeutig schmerzerfüllt. Schnell ließ Lucas wieder los, denn er hatte herausgefunden, was er wollte. Bei dem Stoff handelte es sich um ein Stück eines Meta-Suits. Lucas holte tief Luft. Dann nahm er die Fledermaus von der Herdfläche herunter und legte sie auf den Küchenboden. Er kniete sich hin und beugte sich über sie. Nach einem weiteren tiefen Luftholen legte Lucas seine Hände vorsichtig auf das Tier und schloss seine Augen. Es erwies sich als weiser Entschluss, dass er sich zusammen mit dem Tier auf den Küchenfußboden begeben hatte. Als die Verbindung nach einer kurzen Konzentrationsphase hergestellt war, brandeten plötzlich heftige Schmerzen durch sein Bewusstsein. Hätte er noch gestanden, so wären ihm in der unvermittelt einsetzenden Agonie bestimmt die Beine eingeknickt. Wer weiß, was dann passiert wäre? Bei dem, was als Nächstes geschah, kam seine Konzentration allerdings arg ins Wanken, sodass er die Verbindung um ein Haar verloren hätte.

      Lucas … Gott sei Dank!, erklang die Stimme von Balthasar Neumann in seinem Kopf.

      Ray?! Aber du … wieso … Lucas konnte es nicht verhindern, dass seine Kinnlade vor Entgeisterung heruntersank und der Mund offen stehen blieb.

      Später, kam es angestrengt von Neumann zurück. Kannst du mich aus diesem Körper rausholen? Ich … schaffe es … nicht.

      Ohne weitere Zeit mit Worten zu verschwenden, vertiefte Lucas seine Konzentration und bemerkte nach einer Weile, wie der Widerstand des anderen schließlich versiegte. Erleichtert stellte er fest, dass in dem Maße, wie der Körper der Fledermaus in seinem eigenen aufging, auch der brutale Schmerz nachließ, bis er zuletzt ganz verschwand.

      Danke, erklang Neumanns Stimme. Lucas hatte das Gefühl, dass sie von einem tiefen Seufzer begleitet wurde.

      Er wartete noch eine Weile, um das Chaos seiner Gedanken und Gefühle zu ordnen, bevor er sich an Neumann wandte.

       Ähm, Ray? Hast du ne Ahnung, was da auf der Siegessäule abgelaufen ist? Ich meine … du warst doch tot … oder?

       Nein, Lucas. Das war ich zum Glück nicht.

       Aber Plague hat doch … der Sturz … und dann hast du völlig leblos auf dem Treppenabsatz gelegen.

       Stimmt. Plague hat mich frontal erwischt. Ich bin von dem Schwung ins Stolpern gekommen und rückwärts die Treppe hinuntergekullert. Allerdings hatte ich noch ein As im Ärmel – nämlich eine ganz besondere Art von Meta-Suit, das nur für besondere Einsätze vergeben wird. Es ist in der Lage, harte Schläge oder sogar abgefeuerte Kugeln durch eine schlagartige Verhärtung aufzufangen und abzuleiten. Das hat mich vor dem Tritt bewahrt und auch die Folgen des Sturzes gedämpft. Allerdings hält die Verhärtung einen Moment lang an, sodass man sich in der Zeit nicht bewegen kann. Außerdem hatte ich mir den Kopf gestoßen und war ziemlich benommen.

      »Aha«, machte Lucas und erschrak über den geäußerten Laut selbst. Dann sammelte er sich wieder. Aber danach … der Blitz. Du warst doch … eingeäschert. So wie Plague.

      Du hast ihn erwischt? Lucas bemerkte Triumph und Erleichterung in Neumanns Stimme.

       Ja, genauso wie dich. Dachte ich.

       Was war das eigentlich, was du da gemacht hast?

       Ich hab zusammen mit Harald und meinem Vater einen Zitteraal erstellt und einen Stromstoß ausgelöst.

       Moment. Du hast zusammen …? Und was hat dein Vater …? Ach, ist er derjenige, von dem du’s hast?

       Ähm, ja, auch … Aber mir fällt da gerade etwas ein. Ich muss zum Abendessen zu Hause sein. Das schaffe ich nur, wenn ich sofort losfliege. Was machen wir denn jetzt?

      Einen Moment lang überlegten die zwei Personen im Körper von Lucas fieberhaft, wie das neue Problem gelöst werden konnte. Dann ließ sich Neumann als Erster vernehmen.

       Kannst du mich noch länger in dir behalten?

       Keine Ahnung, aber ich wüsste nicht, warum das nicht gehen sollte.

      In diesem Moment fiel Lucas etwas ein und er stutzte.

       Sag mal, woher weißt du eigentlich, dass ich ein Merger bin?

       Ach, so nennt man das. Ich habe irgendwann mal in der Bibliothek nach etwas gesucht. Dabei habe ich zufällig gehört, wie du dich mit jemandem über die erfolgreiche gemeinsame Erstellung eines Löwen unterhalten hast. Ich wollte dich dann eigentlich drauf ansprechen, aber bei all dem, was Ende letzten Jahres so los war, hab ich’s dann doch vergessen.

      Das erinnerte Lucas daran, dass er sich gerade nicht nur mit einem Totgeglaubten, sondern auch mit einem Verbrecher oder zumindest Mittäter unterhielt.

       Ray, kannst du mir bitte erklären, warum du zusammen mit diesem Monster …

       Ja, Lucas, das kann ich. Und glaube mir. Auch wenn das jetzt abgedroschen klingt, aber es ist nicht so, wie du denkst. Das ist allerdings nichts, was ich jetzt in aller Schnelle erzählen will. Lass uns erst mal losfliegen.

      Und so erhob Lucas sich vom Küchenfußboden, ging zur Terrassentür, um sie zu schließen und verließ das Haus, um so schnell er konnte nach Hause zu fliegen.

      Das Essen stand schon auf dem Tisch, als Lucas durch die Haustür in die Diele trat.

      »Ach, prima, da bist du ja«, rief Betty. »Wir wollten gerade schon bei Ines anrufen, um Bescheid zu sagen, dass wir so weit sind.«

      »Hä? Wieso Ines?«, rutschte es Lucas heraus.

      »Wieso? Warst du nicht nochmal drüben?«

      »Nee, ich war … spazieren. Ich musste mir über ein paar Sachen Gedanken machen.«

      »Spazieren? Bei dem Schweinewetter?!«, bemerkte Paul erstaunt.

      »Ach, na ja, so kalt war’s nicht. Ich hab auch gar nicht bemerkt, wie die Zeit vergangen ist. Aber jetzt bin ich doch ganz schön kaputt. Macht’s euch was aus, wenn ich nur schnell was esse und mich dann hinhaue?«

      Paul und Betty wechselten einen Blick. Dann sagte Betty sanft: »Klar Luky. Und morgen bleibst du noch zu Hause.«

      »Huch, wieso …«, begann Lucas, aber sein Vater sah ihm tief in die Augen.

      »Glaub mir, du brauchst den freien Tag. Du hast mit mehr klarzukommen, als wir alle ermessen können.«

       Wie sehr du doch recht hast.

      Das Essen war erwartungsgemäß schnell vorüber. Trotzdem hatte er Mühe gehabt, seine Neugier und Ungeduld auf das, was er heute noch erfahren würde, zu bezähmen. Mit einer Schale Nachtisch in der Hand stieg Lucas danach leise, aber doch so schnell wir möglich, die Treppe hinauf und begab sich in sein Zimmer.

       Ray, bist du noch da?

      Na klar. Wo soll ich denn sonst sein?, kam die Antwort mit einem Grinsen in der Stimme.

      

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