Draußen vor der Tür. Wolfgang Borchert

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Draußen vor der Tür - Wolfgang Borchert Reclam XL – Text und Kontext

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auf): Das bin ich nicht! Das will ich nicht mehr sein. Ich will nicht mehr Beckmann sein.

      (Er läuft hinaus. Eine Tür kreischt und schlägt zu. Dann hört man den Wind und einen Menschen durch die stillen Straßen laufen.)

      [26]DER ANDERE:

      Halt, Beckmann!

      BECKMANN:

      Wer ist da?

      DER ANDERE:

      Ich. Der Andere.

      BECKMANN:

      Bist du schon wieder da?

      DER ANDERE:

      Immer noch, Beckmann. Immer, Beckmann.

      BECKMANN:

      Was willst du? Lass mich vorbei.

      DER ANDERE:

      Nein, Beckmann. Dieser Weg geht an die Elbe. Komm, die Straße ist hier oben.

      BECKMANN:

      Lass mich vorbei. Ich will zur Elbe.

      DER ANDERE:

      Nein, Beckmann. Komm. Du willst diese Straße hier weitergehen.

      BECKMANN:

      Die Straße weitergehen! Leben soll ich? Ich soll weitergehen? Ich soll weiterleben? Soll essen, schlafen, alles?

      DER ANDERE:

      Komm, Beckmann.

      BECKMANN

      (mehr apathisch als erregt): Sag diesen Namen nicht. Ich will nicht mehr Beckmann sein. Ich habe keinen Namen mehr. Ich soll weiterleben, wo es einen Menschen gibt, wo es einen Mann mit einem Bein gibt, der meinetwegen nur das eine Bein hat? Der nur ein Bein hat, weil es einen Unteroffizier Beckmann gegeben hat, der gesagt hat: Obergefreiter Bauer, Sie halten Ihren Posten unbedingt bis zuletzt. Ich soll weiterleben, wo es diesen Einbeinigen gibt, der immer Beckmann sagt? Unablässig Beckmann! Andauernd Beckmann! Und er sagt das, als ob er Grab sagt. Als ob er Mord sagt oder Hund sagt. Der meinen Namen sagt wie: Weltuntergang! Dumpf, drohend, verzweifelt. Und du sagst, ich soll weiterleben? Ich stehe draußen, wieder draußen. Gestern Abend stand ich draußen. Heute steh ich [27]draußen. Immer steh ich draußen. Und die Türen sind zu. Und dabei bin ich ein Mensch mit Beinen, die schwer und müde sind. Mit einem Bauch, der vor Hunger bellt. Mit einem Blut, das friert hier draußen in der Nacht. Und der Einbeinige sagt immerzu meinen Namen. Und nachts kann ich nicht mal mehr pennen. Wo soll ich denn hin, Mensch? Lass mich vorbei!

      DER ANDERE:

      Komm, Beckmann. Wir wollen die Straße weitergehen. Wir wollen einen Mann besuchen. Und dem gibst du sie zurück.

      BECKMANN:

      Was?

      DER ANDERE:

      Die Verantwortung.

      BECKMANN:

      Wir wollen einen Mann besuchen? Ja. Das wollen wir und die Verantwortung, die gebe ich ihm zurück. Ja, du, das wollen wir. Ich will eine Nacht pennen ohne Einbeinige. Ich gebe sie ihm zurück. Ja! Ich bringe ihm die Verantwortung zurück. Ich gebe ihm die Toten zurück. Ihm! Ja, komm, wir wollen einen Mann besuchen, der wohnt in einem warmen Haus. In dieser Stadt, in jeder Stadt. Wir wollen einen Mann besuchen, wir wollen ihm etwas schenken – einem lieben guten braven Mann, der sein ganzes Leben nur seine Pflicht getan, und immer nur die Pflicht! Aber es war eine grausame Pflicht. Eine verfluchte – fluchte – fluchte – fluchte Pflicht! Komm! Komm!

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