Der Bergpfarrer Staffel 9 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 9 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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wenig Glück hatten, denn im Moment herrschte eher Flaute.

      Im Hotel hatten sie eine große Decke ausgeliehen, die Angela und Stephan jetzt ausbreiteten. In einem Korb waren Getränke und eine Brotzeit untergebracht.

      Nachdem sie sich umgezogen hatten, liefen sie ins Wasser. Herrlich war es, sich so zu erfrischen, und Angela spritzte Stephan übermütig naß.

      »He, was ist denn mit dir?« fragte sie plötzlich.

      Ihr war schon während der Fahrt hierher aufgefallen, daß Stephan merkwürdig schweigsam war und kaum auf das antwortete, was sie zu ihm sagte. Dabei hatte sein Gesicht einen verschlossenen, ja, beinah abweisenden Ausdruck.

      »Hast du was?« wiederholte sie ihre Frage.

      Er schüttelte den Kopf.

      »Ich möcht’ was trinken«, erwiderte er statt dessen und ging aus dem Wasser.

      Angela schaute ihm verwundert hinterher.

      Irgend etwas stimmte nicht mit ihm, das lag auf der Hand. Aber warum sprach er nicht mit ihr darüber?

      Sie zuckte die Schultern und schwamm ein paar Runden, doch eigentlich machte es gar keinen Spaß, so ganz alleine.

      Nach einer Weile stieg sie ebenfalls aus dem Wasser und ging an den Platz zurück, wo Stephan auf der Decke lag. Angela nahm ein Handtuch und trocknete sich ab, dann setzte sie sich neben ihn.

      »Möchtest’ auch was trinken?« fragte Stephan.

      Sie nickte und nahm die Flasche mit dem Mineralwasser entgegen, die er ihr reichte.

      »Sag’ mal, Stephan«, fragte sie, nachdem sie getrunken hatte, »was ist los? Ich merk’ doch, daß dich etwas beschäftigt. Willst’ es mir net sagen?«

      »Nein, es ist nix«, wich er aus und beugte sich zu ihr. »Ich liebe dich, Angela.«

      Dann gab er ihr einen Kuß.

      Stephan legte sich auf den Rücken und ließ sich von der Sonne bescheinen. Angela machte es sich ebenfalls bequem, und so lagen sie lange Zeit stumm nebeneinander.

      Wenn ich nur wüßt’, was ich ich mit dir anstell’, überlegte der Juniorchef der Ritterbrauerei.

      Wenn er sie nicht so lieb gehabt hätte, würde er keine Sekunde gezögert haben, sie zur Rede zu stellen und Angela klipp und klar zu sagen, was er von so einer Intrige hielt.

      Aber gerade weil sie ihn so bezaubert hatte, und er in ihr die Frau seines Lebens gefunden zu haben glaubte, konnte er sich nicht wieder von ihr trennen.

      Doch wie sollte er sich für dieses Spiel, das sie und die Eltern, nicht zu vergessen seine Mutter, sich ausgedacht hatten, revanchieren?

      Angela hatte sich aufgerichtet.

      »Langsam wird’s mir zu heiß«, sagte sie.

      Stephan hob den Kopf.

      »Hast recht«, nickte er. »Laß uns doch ins Café da drüben geh’n und etwas Kaltes trinken.«

      Hier am See waren die Leute mehr oder weniger leger gekleidet. Es machte also nichts, wenn sie sich nur Hemd und Hose überwarfen.

      An der Uferpromenade gab es zahlreiche Lokale. Wirtshäuser, Cafés, Konditoreien und Eiscafés, aber auch kleine Geschäfte. Boutiquen, Andenkenläden, Schmuck- und Bademodengeschäfte. Auch hier drängten sich zahllose Touristen und Einheimische, die das schöne Wetter nutzten, um den Tag am Achsteinsee zu verbringen.

      »Einen Moment«, bat Angela, als sie an einem Andenkenladen vor-überkamen.

      Sie hatte etwas in der Auslage entdeckt, das ihr als Mitbringsel geeignet schien.

      »Ich such’ uns schon mal einen Platz«, antwortete Stephan und ging voraus.

      Wie die anderen Lokale auch, hatte dieses Café draußen Tische und Stühle stehen, und es gab nur noch wenige freie Plätze. Stephan hatte jedoch Glück und entdeckte einen Tisch, an dem nur eine einzelne Dame saß.

      Vielleicht können wir uns ja mit dazusetzen, dachte er und bahnte sich einen Weg durch die Tische und Gäste.

      »Verzeihen Sie, hätten Sie etwas dagegen, wenn meine Begleiterin und ich uns zu Ihnen setzten?« fragte er.

      Die Frau trug ein helles Sommerkleid, auf dem Kopf saß ein passender, breitkrempiger Sonnenhut. Sie schaute auf, und ein strahlendes Lächeln lief über ihr Gesicht.

      »Stephan! Na, das ist aber eine Überraschung«, sagte sie. »Was machst du denn hier?«

      Der junge Mann riß erstaunt die Augen auf.

      »Marion?« entfuhr es ihm ungläubig. »Das gibt’s doch gar net, daß wir uns hier begegnen.«

      Marion Brockmann sah sich suchend um.

      »Du hast von einer Begleiterin gesprochen«, sagte sie. »Wo ist sie denn?«

      Er deutete zur Straße.

      »Angela wollte sich eben was ansehen, in dem Geschäft da drüben«, antwortete er. »Sie wird gleich da sein.«

      Die Frau deutete auf die freien Stühle.

      »Freilich könnt’ ihr euch dazusetzen«, meinte sie. »Nimm schon mal Platz.«

      »Sag’ mal, machst du Urlaub hier?« fragte er und gab ihr einen Begrüßungskuß auf die Wange.

      Marion schaute bekümmert drein.

      »Ach, weißt du, wir haben ein bissel Pech. Eigentlich wollten Frank – so heißt er, Frank Wendrich, und ich, wir wollten ursprünglich nach Italien fahren. Doch dann erkrankte seine Mutter und wir mußten umdisponieren. Die Mutter liegt in der Stadt im Krankenhaus. Frank ist gerade bei ihr, aber ich mußte mir heute unbedingt mal einen Faulenzertag gönnen, nachdem wir die ganze Woche über immer zusammen im Krankenhaus waren. Deshalb sitz’ ich hier, und plötzlich stehst du da.«

      Dann schüttelte sie den Kopf nach dieser Erklärung.

      »Also, wenn das kein Zufall ist.«

      Das hab’ ich auch fasta geglaubt, dachte Stephan nun etwas grimmig, wenn auch in einem anderen Zusammenhang.

      Und dann kam ihm plötzlich eine Idee. Er hatte Marion Brockmann vor ein paar Jahren auf einer Party kennengelernt. Zwischen ihnen war nie ernsthaft etwas, aber sie hatten sich vom ersten Augenblick an bestens verstanden, und wäre sie ein Mann gewesen, dann hätte man von einem guten Freund sprechen können, den Stephan in Marion sah.

      Als sie ihm jetzt so unvermutet gegenübersaß, da wußte er, wie er Angela, ihren Eltern und seiner Mutter den Streich zurückzahlen konnte.

      »Du, das ist ja prima, daß ich dich hier seh«, sagte er. »Du könntest mir einen großen Gefallen tun.«

      Dabei zwinkerte er ihr kräftig zu.

      Marion lächelte.

      »Hat’s

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