Der Bergpfarrer Staffel 9 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 9 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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Pfarrhaus entschieden sie sich, nur etwas Leichtes zu Mittag zu essen – lediglich Ewald Pfister konnte sich mit dem Gedanken nicht anfreunden, einen Salat essen zu müssen. Er wählte ein Wiender Schnitzel mit Bratkartoffeln…

      *

      In der Pfarrküche brutzelte und kochte es. Seit dem Nachmittag war Sophie Tappert mit den Vorbereitungen für das Abendessen beschäftigt, und eine ganze Zeitlang hatte Claudia Bachinger ihr dabei geholfen. Jetzt war die attraktive Journalistin in Max’ Wohnung gegangen, um sich umzuziehen, während der Polizist und Sebastian im Keller des Pfarrhauses standen und den Wein aussuchten.

      Keine leichte Aufgabe, sollte es doch Fisch und Fleisch geben. Schließlich hatten die zwei Brüder ein paar Flaschen Weißwein und einige Rote zusammengestellt.

      »Den Zweigelt werden wir schon öffnen müssen, damit er Sauerstoff bekommt«, meinte der Bergpfarrer, als sie wieder ins Eßzimmer zurückgekommen waren.

      »Das übernehm’ ich«, nickte Max und griff zum Korkenzieher.

      Claudia trat ein, sie sah hinreißend aus in ihrem hellen Kleid und dem dazu passenden Jäckchen.

      »Ich schau’ mal schnell in die Küche«, erklärte sie und verschwand so rasch, wie sie gekommen war.

      Sophie Tappert schaltete gerade die Herdplatten aus, als die Journalistin eintrat.

      »Na, alles in Ordnung?« fragte sie.

      Die Haushälterin nickte. Claudia band sich eine Schürze um, dann machten sich die beiden Frauen daran, die Vorspeise anzurichten.

      Auf einen Glasteller wurden Salatblätter gelegt, die mit kleinen Nockerln von geräucherter Lachsmousse gefüllt wurden. Sophie Tappert hatte aus Joghurt und frischen Kräutern eine Sauce gerührt, die jetzt über Salat und Fisch geträufelt wurde. Ein paar gezupfte Dillspitzen als Dekoration und die Vorspeise war servierbereit.

      In einem der Töpfe auf dem Herd befand sich die anschließende Suppe. Eine leichte Bouillion mit Markklößchen und Eierstich. Die Haushälterin öffnete die Klappe des Backofens und warf einen prüfenden Blick auf das Roastbeef, das darin briet. Sie nickte zufrieden. Wenn Vorspeise und Suppe gegessen waren, dann war das Fleisch genau richtig.

      Draußen klingelte es an der Haustür.

      »Da sind sie«, sagte Claudia und band die Schürze ab.

      Als sie auf den Flur trat, hatte Sebastian schon geöffnet. »Herzlich willkommen«, begrüßte er die Gäste. »Treten S’ ein. Das Essen ist gleich soweit.«

      Max hatte den Aperitif vorbereitet, einen ›Kir Royal‹. Den dazugehörigen Likör aus schwarzen Johannisbeeren hatte er in hohe Gläser geschenkt und mit eiskaltem Sekt aufgefüllt. Während der Geistliche die Besucher vorstellte, verteilte der Polizeibeamte schon das Getränk.

      »Hochwürden, wir bedanken uns herzlich für die Einladung«, sagte Ewald Pfister, nachdem sie sich zugeprostet hatten.

      »Auf einen schönen Abend«, nickte Sebastian und hob noch einmal sein Glas. »Ich denk’, wir können uns schon setzen. Da es bei uns immer ein bissel zwanglos zugeht, haben wir auf Tischkarten verzichtet. Jeder setzt sich, wohin er mag.«

      Claudia half beim Auftragen der Vorspeise, während Max sich weiterhin um die Getränke kümmerte. Für das Fischgericht und die Suppe hatte Sebastian einen Sauvignin blanc ausgesucht. Der etwas kräftige Weißwein paßte hervorragend zu dem Rauchgeschmack der Lachsmousse. Das bestätigten auch die Gäste am Tisch.

      Während des Essens drehte sich die Unterhaltung in erster Linie um die weiteren Urlaubspläne der beiden Familien, und so erfuhr Pfarrer Trenker von der Misere mit den Bergführern.

      »Ja, am besten bucht man sie schon gleich zusammen mit dem Zimmer«, erklärte er. »Besonders in den letzten Jahren hat der Fremdenverkehr zugenommen, und die Leut’ kommen von überall her.

      Aber ich denk’, daß wir trotzdem eine Lösung finden. Ich hab’ nämlich für Montag früh eine Tour geplant, und wenn ihr euch mir anvertrauen wollt’, dann könnt’ ihr selbstverständlich mitgeh’n.«

      Der letzte Satz war an Angela und Stephan gerichtet. Die beiden sahen den Geistlichen erfreut an.

      »Wirklich? Das wär’ ja prima.«

      Gleich waren sie mit Sebastian in ein Gespräch über die Tour vertieft, während Ewald Pfister sich mit Max, und Margot Richter mit Claudia Bachinger unterhielten.

      Niemand, auch nicht Hannelore Pfister, die sich mit Sophie Tappert über Rezepte austauschte, bemerkte die sorgenvolle Miene der Haushälterin, die ihr Gesicht überzogen hatte, als Sebastian von der geplanten Bergtour sprach.

      Noch immer hatte Sophie ihre Angst nicht überwunden, die sie immer befiel, wenn Hochwürden auf den Gipfel stieg…

      Zum Roastbeef, das perfekt rosa gebraten war, wurden frische Gemüse aus dem Pfarrgarten serviert. Dazu Herzoginkartoffeln, die Sophie Tappert aus Pürree, das mit Eigelben verrührt worden war, hergestellt hatte. Auch hier handelte sie nach ihrer strikten Devise, daß nichts aus der Dose auf den Tisch kam, und Eingefrorenes nur dann, wenn es sich um Reste handelte, die die Haushälterin selbst in die Truhe getan hatte.

      Das Besondere zu diesem Essen war jedoch die Sauce Béarnais, eine aufgeschlagene Buttersauce, ähnlich der Hollandaise, die allerdings eine würzige Estragonnote hatte und mit gehacktem Kerbel vollendet worden war.

      Wenn schon Lachsmousse und Suppe gewürdigt worden, so forderte der Hauptgang die Gäste nun zu einem begeistertem Applaus her-aus.

      »Frau Tappert«, sagte Ewald Pfister und hob sein Glas. »Pfarrer Trenker ist um Sie zu beneiden, und ich werd’ uns’re Haushälterin zu einem Kochkurs zu Ihnen schicken. Auf Ihr ganz besonderes Wohl, meine Liebe, und herzlichen Dank für diesen außergewöhnlichen Gaumenschmaus.«

      »Wirklich«, nickte Margot Richter. »Ich hab’ ja schon in vielen Restaurants gegessen, aber bei Ihnen könnt’ so mancher Koch noch etwas lernen.«

      Auch wenn die Haushälterin diese Komplimente gewöhnt war, so freute es sie doch jedesmal wieder neu, sie zu hören.

      Als letzter Gang wurde ein Dessert serviert, das aus marinierten Beeren bestand, die mit etwas Maraschino beträufelt waren. Sophie Tappert hatte sie in Glasschüsseln angerichtet und obenauf eine Kugel Vanilleeis gelegt. Die Ränder der Schüsseln waren mit kleinen Sah-netupfern verziert.

      Daß das Eis ebenfalls hausgemacht war, verstand sich natürlich von selbst.

      »Wunderbar«, seufzte Ewald Pfister und lehnte sich aufatmend zurück.

      Angesichts des guten Essens sah sich Sebastian veranlaßt, einen Verdauungsschnaps anzubieten. Der Obstler war von einem hiesigen Bauern gebrannt worden, der die Erlaubnis dazu besaß.

      Zu Kaffee und Obstler ging man auf die Terrasse. Immer noch war es wunderbar lau, und vom Hotel hörte man schon gedämpft die Musik herüberschallen, die ankündigte, daß der Tanzabend begonnen hatte.

      Während des Essens hatte Sebastian immer wieder zu Angela Pfister und Stephan Richter geschaut, die nebeneinander saßen und sich unterhielten. Der Bergpfarrer hatte den Eindruck, daß sich etwas in der Beziehung der beiden zueinander geändert hatte. Sah es gestern noch so aus, als

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