Der Bergpfarrer Staffel 9 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 9 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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Frau um. »Wenn’s Ihnen ebenfalls recht ist… Angela…?«

      »Freilich«, antwortete sie. »So wie’s ausschaut, werden wir die nächsten Wochen ja mehr oder weniger zusammen verbringen.«

      »Darüber müssen wir noch sprechen«, warf Margot ein. »Am besten beim Abendessen. Natürlich müssen wir net die ganze Zeit zusammenglucken. Ich denk’, die jungen Leut’ geh’n auch ab und zu ihre eig’nen Wege. Oder was meint ihr?«

      Die letzte Frage war an Angela und Stephan gerichtet. Beide nickten.

      Nur, wenn das net heißt, daß ich mich mit ihr abgeben muß, dachte der junge Mann, sprach es aber nicht aus.

      Angela ging ein ähnlicher Gedanke durch den Kopf. Allerdings fand sie diese Aussicht nicht ganz so unerträglich, immerhin schien Stephan Richter seine Arroganz abgelegt zu haben. Zumindest unterhielt er sich mit ihr, und das gefiel ihr gar nicht mal so schlecht.

      Margot Richter kam noch einmal auf Ewalds Frage nach dem bestellten Tisch zu sprechen.

      »Ich merk’ auch, daß ich mehr Appetit hab’ als sonst«, meinte sie. »Das liegt wahrscheinlich an der guten Luft hier. Seid ihr net auch der Meinung, daß es hier viel frischer und würziger riecht als anderswo?«

      »Stimmt«, nickte Hannelore. »Das hat was mit den wilden Kräutern zu tun, die hier überall wachsen.«

      »Na, dann kommt«, sagte Margot. »Es ist zwar noch net sieben, aber wir werden bestimmt schon etwas zu essen bekommen.«

      *

      »Heut’ abend sind Gäste da«, erzählte Sebastian, als man am nächsten Morgen im Pfarrhaus gemütlich beim Frühstück saß. »Gestern hab’ ich in der Kirche die Besitzerin der Richterbrauerei kennengelernt.«

      Claudia Bachinger riß erstaunt die Augen auf.

      »Was, die Margot Richter?« fragte sie ungläubig.

      Der Geistliche nickte.

      »Ja. Ich hab’ sie nach dem Foto erkannt, das in der Zeitung abgedruckt war.«

      »Und die macht hier Urlaub?«

      Die Journalistin war beeindruckt.

      »Ja, zusammen mit ihrem Sohn.«

      »Meinst du, ich könnt’ sie mal wegen eines Interviews fragen?«

      Sebastian Trenker zuckte die Schultern.

      »Warum net? Sie ist eine patente Frau. Freundlich und zuvorkommend. Bestimmt wird sie nix dagegen haben, wenn du ihr ein paar Fragen stellen möcht’st.«

      »Was gibt’s denn Gutes zu essen?« wollte Max wissen und sah Sophie Tappert fragend und erwartungsvoll zugleich an.

      Die Haushälterin schmunzelte.

      »Das wird natürlich net verraten«, erwiderte sie.

      »Auch net den kleinsten Hinweis?« bohrte der Polizist nach. »Schließlich muß doch der dazu passende Wein ausgesucht werden.«

      »Ich werd’ Hochwürden rechtzeitig Bescheid geben«, entgegnete Sophie Tappert schulterzuckend.

      Claudia lachte.

      »Gib’s auf, Max. Auf jeden Fall wird’s ein Gaumenschmaus werden. Da kannst’ sicher sein.«

      Sie wandte sich an die Haushälterin.

      »Sie sagen’s, wenn Sie Hilfe brauchen.«

      Seit die Journalistin mit Max befreundet war und regelmäßig an den Wochenenden von Garmisch Partenkirchen herüberkam, war Claudia die einzige Person, der es gestattet war, Sophie Tappert in der Küche zu helfen. Dies war ein Ausdruck besonderer Wertschätzung der Pfarrköchin gegenüber der jungen Frau.

      »Ich geh’ erst einmal zum Herrnbacher hinüber und schau’, was er heut’ so anbietet«, erklärte Sophie. »Ich sag’ Ihnen aber dann, wenn’s soweit ist.«

      »Schön«, sagte Sebastian. »Dann ist das ja auch geklärt. Mich müßt ihr jetzt entschuldigen, ich muß zum Schloß hinüber.«

      Damit war die Frühstücksrunde beendet. Claudia und Max wollten in die Kreisstadt fahren und einen Einkaufsbummel machen, Sophie Tappert kümmerte sich um den Abwasch und den anschließenden Einkauf für die Abendeinladung, und der Bergpfarrer machte sich auf den Weg in den Ainringer Wald.

      Dort stand das alte Jagdschloß ›Hubertusbrunn‹, das die letzte Nachfahrin des Baron Maybachs und dessen Frau, die beide bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren, dem Geistlichen geschenkt hatte. Damit konnte sich Sebastian einen Traum erfüllen, denn inzwischen war in dem alten Schloß eine Begegnungsstätte eingerichtet worden, in der junge Menschen aus aller Welt zusammenkamen und sich miteinander austauschten.

      Als Herbergseltern hatte Sebastian Trenker ein Ehepaar gewinnen können, das diese Aufgabe zu seiner vollsten Zufriedenheit erledigte. Franziska und Georg Meyerling waren dem guten Hirten von St. Johann indes dankbar genug, hatte er sie mit diesem Angebot doch vor dem wirtschaftlichen Untergang gerettet, der den beiden nach langer Arbeitslosigkeit und einer Herzerkrankung Georgs drohte.

      Auf der anderen Seite war Sebastian wirklich froh, daß er das Ehepaar eingestellt hatte. Die zwei lebten im und für das Schloß, und inzwischen war Georg Meyerling gesundheitlich soweit wieder hergestellt, daß er die meisten anfallenden Arbeiten in Schloß und Garten alleine verrichten konnte.

      Hubertusbrunn stand auf einer großen Lichtung, ringsherum umgeben von Wald. Das weiße Gemäuer strahlte im Sonnenschein, und alles machte einen gepflegten Eindruck. An diesem Wochenende waren keine Gäste da, erst am Montag sollte eine Jugendgruppe eintreffen. Eine gute Gelegenheit also, daß man sich zusammensetzte und über mögliche Probleme sprach.

      Wann immer es ihm möglich war, ging Sebastian zu Fuß oder er benutzte das Fahrrad so wie heute. Er stieg ab und öffnete das Tor. Während er es durchschritt, hörte er den Motor des Rasenmähers, und gleich darauf sah er Georg Meyerling die Wiese vor dem Schloß mähen, auf der zahlreiche Sportgeräte standen. Als der Herbergsvater den Geistlichen sah, schaltete er den Mäher aus und winkte.

      »Grüß Gott, Hochwürden. Schön, daß Sie da sind.«

      »Servus, Georg«, begrüßte Sebastian ihn. »Wie geht’s euch?«

      »Dank’ schön, es könnt’ net besser sein.«

      Die beiden Männer gingen hinter das Jagdschloß. Dort gab es eine große Terrasse, auf der Franziska Meyerling saß und eine lange Einkaufsliste schrieb. Ihr Mann würde heute noch zum Großmarkt fahren müssen, um für die kommende Woche einzukaufen.

      Sebastian und Georg setzten sich zu ihr.

      »Was kann ich Ihnen denn zu trinken anbieten?« fragte die Herbergsmutter nach der Begrüßung. »Kaffee vielleicht?«

      Der Geistliche schüttelte den Kopf und deutete auf die Saftkaraffe, die auf dem Tisch stand.

      »Ich komm’ gerad’ vom Frühstück«, erklärte er. »Kaffee hatte ich schon. Aber von dem Saft nehm’ ich gern’ ein Glas.«

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