Lieblingsplätze Schönbuch. Ute Böttinger
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Mit Oliven und Käse hat die Firmengeschichte vor 30 Jahren begonnen, als Birgit Böhme mit ihrem Mann Markus Holzapfel in Freiburg ihren Marktstand hatte. Zurück in Herrenberg, der Heimat von Markus Holzapfel, eröffneten die beiden ihren ersten Laden in einem Herrenberger Teilort. Auf Märkte zu gehen, gehörte damals wie heute noch zum Geschäft. Als ihnen das Haus Böckle in der Herrenberger Schulstraße angeboten wurde, ging ein Traum in Erfüllung. »Wir wollten schon immer mit dem Laden in die Stadt«, sagt Birgit Böhme.
Der Käse ist keine Massenware, sondern von ausgesuchten kleinen Käsereien. Ihre Urlaube verbringen die Herrenberger Käseverkäufer stets auf der Suche nach neuen Spezialitäten – ob auf der Käsemesse im piemontesischen Bra, in Lyon oder einer Alm im Allgäu. Grund genug für Birgit Böhme, sich noch mehr in den Käse zu vertiefen und die Ausbildung zur Käse-Sommelière zu absolvieren. Das Angebot hat sich herumgesprochen und die Kundschaft reist zum Teil von weit her an. Nicht nur aus dem Großraum Stuttgart, auch ein Koch aus Duisburg meldet sich Jahr für Jahr an, um den Käse kiloweise in den Ruhrpott zu fahren. Doch bei allem Renommee: »Ich möchte, dass auch Familien bei uns kaufen«, sagt Birgit Böhme. Ein Blick samstags in den Laden zeigt: So ist es.
In der Herrenberger Schulstraße gibt es noch mehr an Genuss – beispielsweise gegenüber in der Alten Brennerei bei ausgesuchten Weinen und Whiskys.
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Charmante Käse-Expertinnen: Martina Holzapfel (links) und Birgit Böhme
Fromagerie Holzapfel
Schulstraße 8
71083 Herrenberg
07032 930950
Herrenberg: Narrenumzug durch die Altstadtgassen
»Fole, Fole – komm ond hol me«, tönt an jedem Faschingsdienstag der Schlachtruf der Ersten Herrenberger Narrenzunft durch die Herrenberger Altstadtgassen. Alljährlich stellt der Verein einen Fasnetsumzug auf die Beine, der sich wahrlich sehen lassen kann. Über 2.500 Hästräger in über 70 Gruppen zählte man im Jahr 2016, und das im 20. Jahr nach Gründung des Vereins. Dabei war die Stadt am Rande des Schönbuchs ursprünglich gar keine Fasnetshochburg.
Dass der Fole und seine Gnome nun jedes Jahr zwischen 15.000 und 20.000 begeisterte Zuschauer aus nah und fern in Feierlaune versetzen, ist einer Handvoll junger Männer zu verdanken. Die saßen 1996 bei launigem Bier und allerlei Schabernack im Kopf auf dem Herrenberger Schlossberg zusammen, sinnierten über närrisches Treiben und konstatierten: Herrenberg braucht eine eigene Narrenzunft. Auf der Suche nach einer würdigen Zunftmaske stießen sie in den Herrenberger Geschichtsbüchern auf einen Waldschütz mit Namen Fole. Dieser sei Anfang des 18. Jahrhunderts für die Hege und Pflege des Stadtwaldes zuständig gewesen. Aber als er feststellen musste, dass die Bäume auf der Gemarkung des Kuppinger Waldes größer, schöner und grüner waren, versetzte er kurzerhand den Grenzstein. Das betrügerische Tun wurde allerdings entdeckt und die Kuppinger brachten Fole vor die Herrenberger Ratsherren. Schmach und Schande waren für den Waldschütz zu viel und er wählte den Freitod im Stadtwald. Der Sage nach ereigneten sich danach furchterregende Dinge dort und seltsame Erscheinungen trieben ihr Unwesen. Der Fole sei es gewesen, zusammen mit seinen Gnomen.
Auf allerlei Schelmereien muss sich denn auch das Publikum am Umzug einstellen: Den Hästrägern bereitet es diebische Freude, Zuschauer zum Beispiel ein Stück des Wegs mitzuziehen, mit Konfetti zu beregnen oder ihnen die Schnürsenkel aufzuknoten.
Am Faschingsdienstag herrscht Ausnahmezustand in Herrenberg. Vor allem auch in den vielen Lokalen der Altstadt. Dort hockt man dicht und gerne zusammen.
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Narrenumzug durch die Altstadt
(Faschingsdienstag)
Rund um den Marktplatz
71083 Herrenberg
1. Narrenzunft Herrnberg e. V.
c/o Sandra Buehler
Belchenweg 2
71134 Aidlingen
www.erste-narrenzunft-herrenberg.de
Herrenberg: Hotel Hasen
Sieben Gulden musste ein Henker für seine Mahlzeit plus einer anschließenden Nächtigung auf den Tisch legen. Das war anno 1271 und ist so dokumentiert im Herrenberger Stadtarchiv. Was zeigt, dass im Wirtshaus am Hasenplatz schon im Mittelalter gezecht und gebechert wurde. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Hasen dann im Jahre 1620. Heute ist das Ringhotel Hasen ein traditionsreiches, familiengeführtes Viersternehaus.
Henkersmahlzeiten gibt es bei den Geschwistern Margrit, Arnold und Gerhard Nölly freilich keine. Vielmehr verspricht die feine – und immer fest im Fokus stehende – regionale und saisonale Küche einen Gaumenschmaus, bei dem man gerne wiederkommt. Dafür sorgt Küchenchef Gerhard Nölly. Zum Beispiel mit dem Heimat-Genuss-Menü: Da kommt die »Geschmelzte Maultasche in der Brüh« vorweg, gefolgt vom »Duo vom Rind« – einem Rinderfilet und geschmortem Bäckle, Selleriepüree, breiten Bohnen, gebackenen Zwiebeln und Dauphine-Kartoffeln. Süß krönen dann die Apfelküchle mit Vanilleeis, Zimtzucker und Sahnetupfer den Abschluss der Mahlzeit. Die natürlich begleitet werden muss von einem guten Tropfen. Das ist das Augenmerk von Arnold Nölly, zertifizierter wie ausgezeichneter Sommelier. 85 Plätze finden sich im Restaurant und weitere 60 Plätze in der Tessiner Grotte, einem urig-gemütlichen Kellergewölbe. Darüber hinaus beherbergt der Hasen noch Räumlichkeiten für Veranstaltungen wie Hochzeiten, Firmenfeiern, Tagungen et cetera.
Das Hotel, die Domäne von Margrit Nölly, wurde 2016 komplett renoviert. Mit 66 Zimmern und 108 Betten findet man daher eine ansprechende Herberge direkt in der Altstadt. Gut essen kann man im Hasen von mittags bis spätabends mit durchgehend warmer Küche. Und im Sommer lädt der lauschige Biergarten mit den schattenspendenden Kastanienbäumen zum gemütlichen Verweilen ein.
Vom Hasenplatz einen Katzensprung weit weg ist das Herrenberger Naturfreibad. Sandstrand, Wasserfall und Sprungturm versprechen im Sommer Badespaß pur!
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Hotel Gasthof Hasen GmbH
Hasenplatz 6
71083 Herrenberg
07032 2040