Lieblingsplätze Schönbuch. Ute Böttinger
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Längenholz 4
71083 Herrenberg
07032 2018919
www.naturfreibad.herrenberg.de
Herrenberg: Waldseilgarten Herrenberg
Der Weg könnte einfacher sein. Auf Seilen, Leitern oder auf schwankenden Trittbrettern geht es durch die oberen Stockwerke des Waldes. Doch dies ist der Reiz hier im Herrenberger Waldseilgarten auf dem Alten Rain, ein paar Schritte vom Naturfreundehaus entfernt. An über 50 Kletterelementen und unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden können sich die Klettermaxen, nach allen Regeln der alpinen Sicherungstechnik angeleint, an dem Abenteuer von Höhe und Geschicklichkeit versuchen. Spaß und Mutprobe zugleich für Familien, Individualisten oder auch Gruppen in Höhen zwischen vier und 13 Metern. Der Parcours für Kinder ab drei Jahren bewegt sich in Höhen von bis zu eineinhalb Metern. Kinder im Alter von sechs und sieben Jahren dürfen in Begleitung von zwei Erwachsenen schon mit ganz nach oben.
Dort wartet eine Herausforderung, um das Mütchen zu kühlen: der Power Fan. Von der 13 Meter hohen Plattform geht es im nicht ganz freien Fall hinab. Auch wenn der Nervenkitzel abgesichert ist, es bedarf schon an Überwindung, den Schritt ins Leere zu tun und der Schwerkraft zu folgen. Einen Kick verspricht auch das Nachtklettern: Nach Einbruch der Dunkelheit werden die beleuchteten Parcours im Schattenspiel der Bäume bewältigt. Gemütlicher ist es beim Dinner im Baum, wo auf Plattformen in bis zu acht Metern Höhe getafelt wird – angeleint, versteht sich. Serviert wird ein Menü aus heimischen Zutaten, zubereitet vom Küchenteam des Naturfreundehauses. Für das Servieren ist der Gast selbst zuständig: Er darf sich sein Menü Gang für Gang im Körbchen nach oben ziehen.
Die Klettersaison im Herrenberger Waldseilgarten beginnt im April und endet Anfang November.
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Waldseilgarten Herrenberg
Beim Naturfreundehaus
71083 Herrenberg
07032 201545
www.waldseilgarten-herrenberg.de
Herrenberg: Der Schönbuchtunnel
»Hinterm Tunnel« – das klingt bei manchen Städtern aus Böblingen oder auch aus Sindelfingen wie »hinterm Mond«. Denn spätestens hinter dem Schönbuchtunnel wechselt der Landkreis Böblingen in seinem Südzipfel seinen Charakter – hier gilt der Alltag als ländlich geprägt, auch wenn in den Gewerbegebieten bisweilen ebenfalls große Hallen von Industrie- oder Logistikunternehmen aus der fruchtbaren Gäulandschaft emporragen. Die Ackerflächen waren einst die Kornkammer des Landes.
Von hier, hinterm Tunnel, ist es nur eine knappe Stunde bis in die Schweiz. Die Tangenziale Ovest bei Mailand, Wegmarke zu den Sehnsuchtsorten vieler Urlauber, ist von hier gerade mal viereinhalb Stunden entfernt. Doch nicht nur deshalb kommen die Städter gerne hinter den Tunnel. Hier lockt im Oberen Gäu so mancher Mostbesen nach der Fahrradtour, öffnet sich das Ammertal zum Ausflug in den Schönbuch und bildet die blaue Kette der Alb den Horizont. Alles nicht so ganz weit entfernt und obendrein mit einem hohen Potenzial an Freizeitvergnügen.
1978 wurde die Autobahn A 81 mit ihrem rund 625 Meter langen Tunnel durch den Westausläufer des Schönbuchs gegraben. Seit 2016 ist der Tunnel sicherheitstechnisch wieder auf neuestem Stand – was dennoch wenig daran ändert, dass bei Staus nach Unfällen im weiteren Verlauf der A 81 entnervte Autofahrer durch Herrenberg und den Schönbuch irren.
Nicht nur durch den Tunnel führt eine wichtige Verkehrsachse, sondern auch oben drüber. Einerseits für Menschen, die vom Parkplatz am Herrenberger Waldfriedhof aus Erholung suchen. Andererseits führt hier ein Wildtierkorridor entlang, der Wildkatzen, Rehen und anderen Tieren des Waldes einen Wechsel vom Nordschwarzwald in Richtung Schwäbische Alb ermöglichen soll: Eine Autobahn-
Brücke für Tiere – ein netter Gedanke.
Bei Staus vor allem in Richtung Stuttgart vor dem Tunnel viel Geduld mitbringen oder frühzeitig die Autobahn verlassen und das Ganze weiträumig umfahren.
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Schönbuchtunnel
A81 zwischen der Anschlussstelle 71083 Herrenberg und dem Rasthof Schönbuch
Gärtringen-Rohrau: Imkerei Minak
Um eine Jahresausbeute von 20 Kilogramm Honig zu erlangen, müssen gut 40.000 Bienen über die warmen Monate ausschwärmen. In sonnenfreundlichen Jahren kann der Ertrag sogar auf 70 Kilogramm anwachsen. Ein flottes Volk also, die Bienen. Schlechte Erträge gibt es in regenreichen Jahren: »Dann«, so Winfried Minak, »fliegen die Bienen nicht.«
Minak hat ein Händchen für die fleißigen Insekten. Er hat nicht nur eine eigene Imkerei, sondern ist zudem Vorsitzender des Bienenzüchtervereins Herrenberg e. V. Gut 180 Mitglieder stark und 1.340 Bienenvölker groß ist der rührige Verein, der an der Alten Steige in Herrenberg seinen Sitz hat. Die Züchtergruppe besteht aus zehn Imkern. Weil die Nachfrage nach heimischem Honig wächst, verbucht auch die Imkerei Zulauf. So bieten die Herrenberger Bienenzüchter unter anderem Anfängerkurse in Sachen Bienenhaltung an. Einmal im Jahr lädt der Verein zum Tag der offenen Tür, und auf Anfrage gibt es Führungen für Gruppen oder Schulklassen.
Winfried Minaks Imkerei befindet sich direkt vor seiner Haustür in Gärtringen. Dort ist er Herr über 20 Völker und züchtet zudem Königinnen. Seit 1994 ist Wilfried Minak Imker. Seine Leidenschaft fürs Bienenvolk wurde ihm aber quasi schon in die Wiege gelegt: »Vater und Patenonkel waren beide Imker und ich bin mit Bienen groß geworden«, erzählt Minak. Begehrt sind seine Königinnen: »Imker aus ganz Deutschland bestellen aus meiner Zucht«, erzählt er. Begehrt ist auch sein Wissen: Neben Einführungskursen in die Imkerei gibt er zudem Aufklärung in Sachen Königinnenzucht und ist damit »weit und breit der Einzige«. Mit so viel Sachverstand und dem richtigen Händchen braucht Minak auch keine Schutzkleidung, wenn er auf Tuchfühlung mit seinen Tierchen geht. »Man muss einfach ruhig bleiben und vor allem nicht nach ihnen schlagen, dann tun sie einem nichts.«
Wild lebenden Hautflüglern bietet das artenreiche Grünland am Schönbuchrand einen idealen Lebensraum.
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Imkerei