Lieblingsplätze Westerwald. Markus Müller

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Lieblingsplätze Westerwald - Markus Müller

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Burg 1

      56459 Rotenhain

      02661 949313

       www.rotenhain.de

      Gemünden: Holzbachschlucht

      Hier gurgelt das Wasser, plätschert über Steine und reißt auch den einen oder anderen kleinen Baum mit sich: Unterhalb von Seck gräbt sich der Holzbach bis in Höhe von Gemünden durch den Abhang der Basalthochfläche des Hohen Westerwaldes. Über Jahrtausende hat die Kraft des Wassers sogar das äußerst widerstandsfähige und harte Westerwälder Gestein »geschafft« und sich auf der Länge von etwa einem Kilometer bis zu 30 Meter tief hineingefressen.

      Die Holzbachschlucht wäre aber wahrscheinlich nur ein ganz gewöhnlicher von mehreren Bachdurchbrüchen im Westerwald, wäre sie nicht schon 1929 als Naturschutzgebiet ausgewiesen worden. Über die Jahrzehnte konnte sich dort eine recht urwüchsige Landschaft entwickeln, weil sich das Gebiet weitgehend selbst überlassen blieb. So machen nun nicht nur Basaltblöcke und steile Felswände Lust, die Schlucht genauer zu erkunden, sondern auch alte Bäume, die kreuz und quer liegen und manchmal sogar den Westerwaldsteig versperren, der mitten durch die Schlucht führt. Über einen etwa drei Kilometer langen Rundweg, der auf zwei Brücken den Holzbach kreuzt, lässt sich die wildromantische Schlucht erkunden. Informationstafeln machen unterwegs mit dem Bachdurchbruch und den hier lebenden Pflanzen und Tieren vertraut. Doch Obacht: Bei nassem Wetter kann der Pfad, der zum Teil direkt an den Rändern der Schlucht entlangführt, ganz schön rutschig werden. Gute Schuhe mit einer griffigen Sohle sollte man da schon anhaben, zur Sicherheit am besten sogar bei trockener Witterung.

      Wer oberhalb der Schlucht weiter in Richtung Hofgut Dapprich wandert, kann noch einen besonderen Ort der Stille erleben: Direkt am Weg liegt am Waldrand der kleine Privatfriedhof der Familie Schneider, die das alte Hofgut auch heute noch bewirtschaftet.

      Auf dem Hofgut Dapprich, ein Stück oberhalb der Holzbachschlucht, bietet sich das gemütliche Hofcafé für eine kleine Pause an.

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      Holzbachschlucht

      Startpunkt: Parkplatz Holzbachschlucht zwischen 56459 Gemünden und 56479 Seck/Westerwald

       www.gemuenden-ww.de

      Dappricher Hof

      56479 Seck/Westerwald

      02663 918720

       www.hofgut-dapprich.de

      Westerburg: Burgmannenhaus

      Wer ein richtiger Westerwälder ist, der wohnt in einem Fachwerkhaus. Zwar ist diese Bauweise nicht auf die Region zwischen Rhein, Lahn, Dill und Sieg beschränkt, aber hier war sie lange vorherrschend. Allerdings: Die Häuser bestanden traditionell »nur« aus Holz und einem Lehm-Stroh-Gemisch. Reichere Schichten haben jedoch schon früh darauf Wert gelegt, dass ihre repräsentativen Bauten aus Stein waren beziehungsweise aussahen, als ob sie aus Stein wären. Dazu hat man die Fachwerkhäuser einfach verputzt. So konnte man nicht mehr erkennen, dass sie doch nur aus Holz, Stroh und Lehm bestanden.

      Insbesondere in den höheren Lagen des Westerwaldes oder an besonders der Witterung ausgesetzten Stellen war und ist das mit dem Fachwerk so eine Sache. Deshalb haben die Vorfahren an den entsprechenden Seiten eine Verkleidung aus Holz oder Stroh und später aus Schiefer angebracht. So auch am sogenannten Burgmannenhaus in Westerburg, in dem einst die Vasallen des Grafen wohnten. Bei den ersten Sanierungen der Neuzeit verzichtete man auf diesen Schutz, damit das prächtige Fachwerk besser zur Geltung kam. Das rächte sich und sorgte über viele Jahre hinweg für große Probleme mit dem Bauwerk. Mittlerweile wurde das Haus in der Westerburger Oberstadt unterhalb des Schlosses erneut saniert. Dabei sind die der Witterung ausgesetzten Stellen wieder verschiefert worden. Aber die anderen Seiten präsentieren wunderbares, ochsenblutrotes Fachwerk.

      Wer mit offenen Augen durch den Westerwald fährt oder wandert, wird auch in vielen Dörfern interessante Fachwerkgebäude finden, die teilweise unter großem persönlichen Einsatz renoviert worden sind. Ein charakteristisches Bauteil ist oft der sogenannte Niederlass: Das auf einer Seite fast bis zum Boden herabgezogene Dach bot nicht nur guten Witterungsschutz, sondern vergrößerte auch die Räume.

      Besonders schöne Beispiele von repräsentativen städtischen Fachwerkbauten findet man im Westerwald zum Beispiel in Montabaur, Hachenburg oder Herborn.

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      Burgmannenhaus

      Gemündener Tor

      56457 Westerburg

      02663 291494 oder 02663 291495

       www.waellerland.de

      Pottum: Wiesensee

      Meine erste Begegnung mit dem Wiesensee war in den 70er-Jahren. Damals war er praktisch noch ganz neu und tatsächlich ein »See auf den Wiesen«, denn da, wo der See entstand, waren zuvor lange Zeit nur Sumpfwiesen gewesen. Bereits um 1270 soll hier schon einmal ein See aufgestaut worden sein, der aber wieder verlandete – übrigens ein Problem, mit dem auch der neue Wiesensee zu kämpfen hat. 1971 dann wurde unterhalb von Stahlhofen ein Damm gebaut, der die in Richtung Westerburg fließenden Bäche schnell zu einem großen See aufstaute. Als wir damals mit unserer Schulklasse von Limburg aus einen Badeausflug machten, konnte man weit über die früheren Wiesen in das neue Gewässer hineinwaten, bis man plötzlich in ein altes Bachbett geriet und schwimmen musste. Schon damals, als es noch keine Infrastruktur gab, zeichnete sich ab, dass der See ein ideales Wassersportrevier ist. Immer wieder führt mich mein Weg deshalb zum Lieblingsplatz Wiesensee zurück.

      Zuerst entwickelte sich Pottum mit seinem allein stehenden Kirchturm zu einer richtigen Ufergemeinde mit Segelhafen für mehrere Hundert Boote und allem wassersportlichen Drum und Dran. Mit dem Bau des Wellness- und Sporthotels Lindner am gegenüberliegenden Ufer wurde auch Stahlhofen zur Seegemeinde. Ein Uferweg verbindet beide Orte und gewährt schöne Blicke auf das Wasser. Mit dem Hotel entstand ein 18-Loch-Golfplatz. Dazu kam in der Nähe das Café Seewies und später auch die Tourist-Information WällerLand. In deren schmuckem Blockhaus gibt es nicht nur Infos, sondern auch die Produkte der Kräuterwind-Initiative. Immer wieder werden dort auch Mitmach-Veranstaltungen angeboten. Zu den beliebtesten zählen die Kräuterwind-Verkostungstage und die Wildkräuterwanderungen, bei denen Experten ihr Kräuterwissen weitergeben, Wildkräuter aufzeigen und erklären.

      Eine

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