Sophienlust Staffel 15 – Familienroman. Elisabeth Swoboda

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Sophienlust Staffel 15 – Familienroman - Elisabeth Swoboda Sophienlust Staffel

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bin, dachte sie in einem plötzlichen Anflug von Unmut. Wie soll es mit uns weitergehen? Oder denkt er gar nicht an ein gemeinsames Leben?, fragte sie sich erschrocken. Will er mir nur helfen, in den Alltag zurückzufinden?

      Nervös trat Jutta zu dem großen Spiegel und fuhr sich mit dem Kamm durchs Haar. Dann eilte sie rasch die Treppe hinab.

      Jürgen erwartete sie im Wohnzimmer. Seine Augen leuchteten auf, als er sie sah. »Du siehst aus, als wärst du nie krank gewesen«, sagte er und beugte sich galant über ihre Hand.

      Jutta spürte ein leichtes Kribbeln unter der Haut. Burschikos nahm sie seinen Arm. »Wollen wir einen kleinen Spaziergang machen?«

      »Gern. Das kann ich verantworten.«

      Sie schaute ihn fragend an. »Und was kannst du nicht verantworten?«

      »Einen Ausritt«, kam es prompt zurück.

      Sie schaute ihre Reithose an und musste lachen. »Nein, das habe ich auch nicht vor. Aber gestatte mir wenigstens, dass ich meinen Pferden guten Tag sage.«

      Gemeinsam inspizierten sie den Hof und die Ställe. Dann wollte Jutta noch einen kurzen Gang über die nahen Wiesen machen. »Danach habe ich mich in all den Wochen im Krankenhaus gesehnt«, erklärte sie.

      Er nahm sie bei der Hand. »Gut, spazieren wir durch Felder und Wiesen.«

      Zwischen Rittersporn und Margariten und hohem Gras blieb Jutta stehen. »Auf dieser Wiese hat Angi die beiden Mädchen aus Sophienlust kennengelernt. Ich habe dir doch die Geschichte mit dem Schimmel erzählt?«

      Jürgen nickte. Dann zog er Jutta in seine Arme. Ihr frisch gewaschenes Haar duftete verführerisch. »Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus, Jutta?«

      Ihre Augen wurden groß, als sie zu ihm aufblickte. »Du fragst mich immer so entsetzlich nüchterne Dinge, Jürgen.«

      »Na, hör mal, wenn das nüchtern ist!«, protestierte er.

      »Natürlich ist das nüchtern. Es hört sich so an, als wolltest du ein Geschäft abschließen.«

      Schmunzelnd hauchte er ihr einen Kuss auf die Stirn. »In gewisser Hinsicht ist auch eine Ehe ein Geschäft.«

      »Was?« Sie trat zurück.

      »Erschreckt dich das so sehr? Die Ehe ist ein Versprechen, das zwei Menschen auf Lebzeiten aneinander bindet – wenn sie es ernst meinen. Und ich meine es ernst.«

      »Jürgen …« Jutta kam zögernd näher. »Könntest du das nicht ein klein wenig romantischer sagen?«

      »Gut, Jutta. Selbst auf die Gefahr hin, dass du mich auslachst. Ich liebe dich. Ich liebe dich wahnsinnig. Und ich habe keinen sehnlicheren Wunsch, als dich zu heiraten.«

      »Küss mich«, bat Jutta flüsternd. Sie schloss die Augen. Und als sie Jürgens Lippen spürte, vergaß sie die Welt, das Gut und die Wiese, in der sie standen. Nur die milden Strahlen der späten Nachmittagssonne durften ihr Glück bestaunen.

      *

      Zwei Tage später, am frühen Nachmittag, stieg Jutta vor dem Herrenhaus von Sophienlust aus Jürgens Wagen.

      Fast gleichzeitig sprang Angi die Freitreppe herab. »Mutti! Mutti!« Sie breitete die Arme aus und lief auf Jutta zu. »Du warst so lange weg«, flüsterte sie in den Armen der Mutter. »Bist du jetzt wieder ganz gesund?«

      »Ja«, sagte Jutta und strich ihrer Tochter eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

      Angi schaute auf und entdeckte Jürgen. »Wer ist das, Mutti?«

      »Das ist Onkel Jürgen. Er hat mir geholfen, wieder gesund zu werden.«

      »Dann ist das der Onkel Doktor aus dem Krankenhaus?«, fragte Angi mit großen Augen.

      Jürgen nickte und beugte sich zu der Kleinen hinab. »Bin ich. Guten Tag, Angi.«

      Schüchtern streckte Angi ihm die Hand entgegen. Eigentlich sieht er ja ganz lieb aus, dachte sie dabei. »Warum hast du den Onkel Doktor mitgebracht, Mutti? Will er dich hinterher wieder ins Krankenhaus bringen?«

      Jutta schüttelte lachend den Kopf. »Nein, er hat mich nach Hause gebracht.«

      »Du bist wieder zu Hause?« Sehnsüchtig klammerte sich Angi an die Mutter. Plötzlich stellte sie es sich sehr schön vor, wieder zu Hause und bei der Mutter zu sein. »Nimmst du mich mit?«

      Erleichtert nickte Jutta. Sie hatte schon befürchtet, Angi würde in Sophienlust bleiben wollen. »Wir sind nur hergekommen, um dich abzuholen.« Sie küsste Angis leicht gerötete Wangen.

      Angi wurde nachdenklich. Plötzlich schaute sie misstrauisch zu Jürgen auf. »Ihr alle zwei?«, fragte sie.

      Jutta nickte.

      »Dann hast du den Onkel Doktor auch mit nach Hause genommen?«

      Wieder nickte Jutta und schaute Jürgen an. Beide spürten, wie kritisch der Moment war. Jetzt mussten sie Angi sagen, dass sie heiraten wollten.

      »Warum hast du ihn mitgenommen, Mutti? Willst du ihn behalten?«

      Jürgen konnte nur mit Mühe das Lachen zurückhalten. Wie drollig sie ist, dachte er. Schon wusste er, dass er sie lieb hatte.

      Jutta antwortete Angi ganz ernst.

      »Ja, Angi. Onkel Jürgen und ich möchten für immer beisammen bleiben.«

      »Bei uns zu Hause?«, fragte Angi erschrocken. Sie schaute Jürgen an. Aber sein Lächeln nahm ihr sofort wieder die Angst. So schlimm wie der Lüscher war dieser Onkel bestimmt nicht. Vielleicht konnte es sogar ganz lustig mit ihm werden. »Wird Onkel Jürgen dann unser neuer Verwalter, Mutti?«

      Jutta stutzte, dann schaute sie Jürgen hilflos an.

      Die drei waren inzwischen langsam durch den Park von Sophienlust spaziert und setzten sich nun auf eine Bank.

      Jürgen erkannte, dass Jutta der Situation nicht ganz gewachsen war, und nahm die Sache in die Hand.

      »Hör mir einmal gut zu, Angilein.« Er zog die Kleine auf seinen Schoß.

      Das war für Angi ein ganz neues Gefühl. Aber kein unangenehmes. Sie betrachtete aufmerksam Jürgens Gesicht und stellte fest, dass er lustige Augen hatte.

      »Ich möchte nicht der Verwalter deiner Mutti werden«, begann Jürgen vorsichtig – und verwirrte Angi damit noch mehr.

      »Aber du hast doch gesagt, du willst bei uns bleiben«, warf sie ein. Nun hatte sie sich schon mit dem Gedanken vertraut gemacht, dass er blieb. Würde es nun doch nicht so sein, würde ihr das leidtun.

      »Das möchte ich ja auch«, bestätigte Jürgen. »Aber nicht als Verwalter, sondern als dein Vati.«

      »Dann …, dann willst du meine Mutti heiraten?«, fragte Angi.

      Jürgen nickte. Dann gab er Angi spontan einen Kuss. »Möchtest du mich nicht als Vati haben?«

      Verlegen

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