Kaiserkrieger 13: Flammen über Persien. Dirk van den Boom

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Kaiserkrieger 13: Flammen über Persien - Dirk van den Boom Kaiserkrieger

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beachtlichen Aktion mehr als ein Fünftel der Widerständler entdeckt und getötet worden waren oder, was wahrscheinlicher war, sich selbst vor unausweichlicher Entdeckung aus dem Spiel gebracht hatten, dann sagte das alles, was er über das Risiko wissen musste.

      »Angst? Rückzieher?«, fragte sie.

      »Nein. Aber danke für die Möglichkeit.«

      »Es war nur eine Frage. Ein Rückzieher wäre ein Risiko an sich. Ich bin mir nicht sicher, ob es gut wäre, wenn Sie das überleben. Allein schon deswegen, weil es nach all der Arbeit schwierig wäre, Sie woanders unterzubringen, ohne Verdacht auszulösen.«

      Sie sagte es ohne sichtbare Anteilnahme. Wie sehr man sich doch in einem Menschen irren konnte. Und wie kalt dieses System alle darin machte, sowohl jene, die es unterstützten, wie auch jene, die sich gegen es wandten.

      Er beugte sich nach vorne.

      »Ich weiß, dass ich nicht erfahren werde, wer diese Infiltration geplant hat«, begann er. »Aber Sie wollten 25 schicken und entsenden jetzt 17. Ehrliche Frage, ehrliche Antwort: Von wie vielen von uns erwarten Sie, dass wir diese Mission überleben und danach jemals wieder eine weitere werden antreten können?«

      Auf das Gesicht der Frau stahl sich nun ein bedauerndes Lächeln.

      »Tja«, machte sie, schüttelte den Kopf. »Es gibt da unterschiedliche Sichtweisen. Wir haben wenig Vergleichsmöglichkeiten, eine solche Operation haben wir vorher noch nie geplant. Es gibt viele Unwägbarkeiten, auf so vielen Ebenen, und …«

      »Wie viele?«

      Sie zuckte mit den Schultern. »Wenn es einer von Ihnen schafft, sind wir bereit, es als Erfolg anzusehen.«

      Sie sah ihn abwartend an, seine Reaktion genau abschätzend. Choi sagte für einen Moment gar nichts, dann nickte er.

      »Das Gebäck ist gut«, murmelte er.

      Da war wieder dieses mütterliche Lächeln, so falsch wie hier fast alles.

      »Danke, ich habe es selbst gemacht. Ein altes Familienrezept.«

      Und dann war es Zeit für den Rückweg.

      4

      Der Schwindel ließ nach und gab allen anderen schlechten Eindrücken Raum: Übelkeit, Gliederschmerzen, einem starken Druck auf dem Kopf, brennenden Augen. Es war keine Grippe, dessen war sich Köhler durchaus bewusst, aber es war durchgehend unangenehm, ein Gefühl von Erschöpfung und Schmerz, das jede Faser seines Körpers durchströmte und durch seine ungemütliche und absolut unentspannte Haltung auf dem Stuhl, festgeschnallt und in jeder Bewegung eingeschränkt, nur noch potenziert wurde.

      Es war so unangenehm, es dauert tatsächlich einige Sekunden, bis ihm siedend heiß einfiel, dass er ja nicht alleine war.

      »Terzia!« Es war ein Krächzen.

      »Wach?« Ihre Stimme klang weitaus entspannter und weniger gestresst als die seine. Ein Gefühl der Erleichterung wusch für einen Moment den Kopfschmerz weg.

      »Wie geht es dir?«

      »Beschissen. Wir sind da.«

      »Wo sind wir?«

      Im Halbdunkel der Zeitkapsel war das Gesicht seiner Gefährtin nur undeutlich auszumachen, obgleich die Instrumentenbeleuchtung sowie ein rötliches Notlicht einen Schimmer in das Innere des Gefährts warfen. Die Metallkonstruktion knackte etwas, als müsse sich beanspruchtes Material entspannen.

      »Die Frage ist doch eher, wann wir sind.«

      Terzia hatte absolut recht. Sie waren dem Attentatsversuch mit Glück entkommen, dem Seliger III. zum Opfer gefallen sein musste, und hatten sich auf eine Jagd begeben, zu der zumindest Köhler eigentlich absolut nicht bereit gewesen war. Aber weder das Schicksal noch Terzia – zwischen beidem waren die Unterschiede sowieso eher vage – hatte sich um seine Einwände gekümmert. Die Kapsel war aktiviert worden, und wie Seliger es ihnen erklärt hatte, folgte sie dem Zeitsprung ihrer Nemesis, des Mannes, der für so viel Unheil verantwortlich war und dessen fortgesetzte Aktivitäten drohten die Struktur von Raum und Zeit dauerhaft in Mitleidenschaft zu ziehen.

      Soweit Köhler diese höchst abenteuerliche Geschichte zu glauben bereit war.

      Terzia schien diesen Erkenntnissen weitaus offener gegenüberzustehen. Er beneidete sie ein wenig um diese Haltung.

      Verdammt, ihm war immer noch richtig schlecht! Er legte eine Hand auf seinen Magen, ritt den aufwallenden Krampf ab und stöhnte kurz, obgleich er es gar nicht wollte. Er spürte Terzias Hand auf seiner Schulter, gleichermaßen Trost wie Aufforderung.

      »Wir müssen die Luke öffnen!«, sagte die Frau mit Nachdruck.

      »Aber wir wissen nicht, was uns da draußen erwartet!«

      »Deswegen müssen wir sie ja öffnen.«

      Köhler kam gegen diese entwaffnende Logik nur schwer an, war jedoch darauf bedacht, in der Enge ihres Gefährts keinen Streit zu beginnen. Die Luke hatte ein Fenster, mehr ein glorifiziertes Guckloch, das von innen verschlossen wurde. Er schob die Abdeckung langsam beiseite und versuchte, etwas zu erkennen.

      »Es ist dunkel!«, stellte er fest.

      »Vielleicht ist Nacht.«

      »Vielleicht sind wir mitten in einem Berg gelandet.«

      Terzia schüttelte den Kopf und hob das Handbuch in der metallenen Kladde, das sich an Bord befand und in dem, so Seliger, allerlei interessante Informationen zum Betrieb dieser Kapsel niedergelegt waren. Dass Terzia als Wissenschaftlerin in einem ersten Reflex zur Literatur gegriffen hatte, um ihre Fragen zu beantworten, war nicht überraschend. Sie hatte wahrscheinlich auch deutlich weniger Kopfschmerzen.

      »Das hier sagt, so etwas gäbe es nicht.«

      »Dann unter Wasser.«

      »Die Kapsel ist nur kurze Zeit wasserdicht. Es gibt über der Luke ein Außenlicht. Da, das ist der Schalter.«

      »Moment. Dieses Ding sagt uns doch die Jahreszahl an, oder?«

      Köhler zeigte auf eine Anzeige. Terzia nickte. Sie lasen beide: 1920.

      Das war ein wenig wie ein Schlag mit einem nassen Lappen mitten ins Gesicht. Es vertrieb den Schmerz und Köhler starrte auf die Zahlen. So richtig glauben konnte er es nicht.

      »Verdammt!«, murmelte Köhler. »Das ist … sehr, sehr weit in der Zukunft.«

      »Es ist, kurze Zeit nachdem die Kaiserkrieger in die Vergangenheit gereist sind«, versuchte Terzia etwas umständlich die richtige Aussage zu treffen. Köhler verstand sie natürlich sofort.

      Er zögerte nicht länger und legte den Schalter um. Durch das Guckloch war der Lichtschimmer gut erkennbar und der Mann lugte wieder hindurch.

      »Nein, kein Wasser. Es ist Nacht. Wir stehen im Freien, ich sehe Erdboden, einige Pflanzen, aber keine Bewegung, niemanden, auch keine Gebäude. Wir werden gewiss keine unmittelbare Aufmerksamkeit errungen haben.«

      »An

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