Kaiserkrieger 13: Flammen über Persien. Dirk van den Boom

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Kaiserkrieger 13: Flammen über Persien - Dirk van den Boom Kaiserkrieger

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Machenschaften begonnen?«

      »Angekommen gewiss, wenn unsere Kapsel seiner Spur gefolgt ist.«

      »Falls dem so ist.«

      Köhler seufzte. »Es passt mir nicht, aber wir sollten die Luke tatsächlich öffnen. Ich brauche etwas frische Luft.«

      Sie traten ins Freie. Die Luft war frisch und bemerkenswert kühl. War hier vielleicht Winter? Terzia atmete geräuschvoll ein.

      »Sumpf. Es gibt Sumpf in der Nähe, wenn du mich fragst. Oder zumindest ein flaches, stehendes Gewässer mit viel feuchter Erde drumherum.«

      Köhler nickte, streckte seine Beine. Es war zu dunkel, um viel zu erkennen, und er wollte sich nicht weit von der Kapsel fortbewegen. Er lauschte, doch außer ein paar fernen Tiergeräuschen war nur das Rauschen eines sehr sanften Windes zu vernehmen, das Geraschel von Blättern oder Gräsern. Über allem lag eine Atmosphäre des Friedens, doch davon ließ er sich nicht täuschen. Das war eine Wahrnehmung, die viel mehr seinem Bedürfnis als den Tatsachen entsprach, vor allem, da in der Dunkelheit Letztere vor ihm verborgen blieben. Er gemahnte sich zur Vorsicht. Doch so angespannt und aufmerksam er seine Umgebung auch beobachtete, keine plötzliche Gefahr machte sich bemerkbar.

      Sein Magen grummelte. Das war keine plötzliche Gefahr. Hunger. Aber es konnte ein Problem werden.

      »Wir müssen zurückkehren«, sagte er. »Egal, wo wir hier sind, wir müssen in unsere Zeit.«

      »Nein.«

      Die klare, ablehnende Haltung Terzias kam nicht überraschend. Bereits als Seliger mit seinen Schilderungen begonnen hatte, war Köhler keinesfalls entgangen, wie fasziniert die Wissenschaftlerin darauf reagiert hatte. Ihre Augen hatten einen ganz eigentümlichen Glanz eingenommen, und als Seliger seine Absicht ausgesprochen hatte, Köhler auf diese Reise zu schicken, als Jäger durch die Zeiten, war seine unmittelbare und spontane Abneigung von ihr … nun, jedenfalls nicht halb so energisch unterstützt worden, wie er sich das wünschte.

      »Terzia, das ist unvernünftig.«

      »Wenn stimmt, was der alte Mann uns gesagt hat, ist es das Gegenteil.«

      »Du glaubst das im Ernst?« Köhler schüttelte den Kopf. »Was ist das überhaupt für eine Geschichte? Ein verrückter Zeitreisender bringt das Gefüge von Raum und Zeit in Erschütterung und droht die ganze Welt zu vernichten? Wer denkt sich so was aus? Wer glaubt so was? Wer will so was ernsthaft hören?«

      »Die Fakten passen zu der Geschichte. Dein Vater wäre sonst nicht in unsere Zeit gereist und du würdest gar nicht existieren.«

      »Das behauptet Seliger.«

      Terzia zeigte auf die sanft im Sternenlicht schimmernde Kapsel.

      »Er hat da etwas, mit dem er seine Theorie untermauern kann, und das ist mehr, als jede andere Theorie bisher aufzubieten hatte. Und die Tatsache allein, dass wir Zeuge des Angriffes dieses Irren wurden, der ganz offensichtlich versucht hat – zum exakt richtigen Zeitpunkt! –, uns alle drei auszuschalten – das ist ebenfalls ein starkes Argument dafür, dass Seliger recht hatte. Und dass es jetzt an uns ist, Schlimmeres zu verhindern.«

      Köhler rang ein wenig um Worte. Er konnte ja gar nicht abstreiten, dass Terzias Haltung keinesfalls völlig absurd war. Er hatte all das ja miterlebt, er hatte sogar Dinosaurier gesehen, ein weiteres Beispiel für die immer brüchiger werdende Zeit, deren Durchlässigkeit keine Laune der Natur sein konnte.

      »Terzia, ich weiß nicht …«, sagte er dann bemerkenswert kraftlos. Er fühlte ihre Hand auf seiner Schulter, wie sie zu seinem Nacken wanderte, sanft seine Wirbelsäule kitzelte.

      »Ich weiß, mein Großer«, hörte er sie flüstern und ihr warmer Atem strich über seinen Hals. »Du hast Angst.«

      »Du nicht?«

      »Oh ja! Aber ich weiß auch, was ich möglicherweise alles zu sehen bekomme, zu hören, zu fühlen, zu erfahren und zu lernen. Es ist nicht nur die Notwendigkeit, eine Katastrophe zu verhindern! Es ist die Chance, ein ganzes Universum menschlicher Geschichte zu erforschen, Dinge zu sehen, die wir nur erahnen, und damit die Menschheit auf eine Art kennenzulernen, wie es niemals sonst jemandem gestattet ist. Wie kann ich diese Chance verstreichen lassen?«

      Köhler nickte langsam. So war sie. Aber war er genauso?

      »Wenn du es nicht kannst«, hörte er sie leise sagen, mit der Andeutung von Schmerz und Enttäuschung in der Stimme, »dann reise zurück und ich tu es alleine.«

      An ihrer Entschlossenheit konnte es keinen Zweifel geben. Dies war nicht die Frau, die solch eine Möglichkeit, so eine faszinierende Reise für einen Mann opfern würde, egal was sie für ihn empfand. Und aus irgendeinem Grunde, den Köhler selbst nicht so recht verstand, machte ihn das mit einem Male sehr stolz – und half ihm, zu einer eigenen Entscheidung zu kommen.

      »Ich lass dich nicht hängen«, sagte er.

      »Es geht nicht nur um mich.«

      »Mir geht es sehr wohl um dich.«

      Terzia sah ihn prüfend an, als überlege sie, ob diese Art von Motivation für die Durchführung ausreichend sei, und kam dann offenbar zu dem Schluss, dass sie mit dem arbeiten musste, was sie zur Verfügung hatte.

      »Wir warten jetzt, bis es hell wird«, sagte Köhler, der sich nun das Handbuch genommen hatte und darin blätterte. Er verglich die schematischen Darstellungen darin mit dem eher kargen Armaturenbrett der Kapsel. »Wie siehst du das? Dieses Gerät, das uns der anderen Kapsel hinterherrennen lässt, schlägt aus, oder?«

      Terzia überprüfte es und nickte. »Absolut. Der Typ ist hier, in dieser Zeit, und wenn ich diese Anzeige richtig verstehe, kann er auch nicht sehr weit von uns entfernt angekommen sein, räumlich wie zeitlich.«

      »Bei zeitlich würde ja schon eine Minute reichen«, murmelte Köhler. »Aber das zeigt uns nicht, in welche Richtung und wie weit?«

      »Nein, das tut es nicht.«

      »Wie lange, bis wir wieder springen können?«

      Terzia wies auf eine Anzeige, einen sanft zitternden Pfeil in einer runden Skala.

      »Wenn der mit der gleichen Geschwindigkeit klettert, mindestens acht Stunden.«

      »Das gilt dann auch für ihn. Das ist also unser Zeitfenster, egal wo wir auftauchen.«

      »Das mindeste. Wenn er sich hier mit etwas beschäftigt, eigene Pläne verfolgt, dann auch länger. Ich glaube nicht, dass er ziellos durch die Gegend fliegt. Er will etwas erreichen.«

      »Und wenn wir nicht mitbekommen, dass er sich wieder absetzt, weil wir selbst nicht in der Nähe der Kapsel sind …«

      Terzia runzelte die Stirn, griff nach dem Handbuch, blätterte darin. Dann zeigte sie mit dem Zeigefinger auf etwas, und ehe Köhler reagieren konnte, beugte sie sich in die Kapsel hinein und zog unter einem Sitz etwas hervor. Es bestand aus Metall: ein längliches Objekt, groß wie ihre Hand, mit zwei Lämpchen darauf, eines mit rotem, eines mit grünem Glas. An der Seite gab es einen kleinen Schalter.

      »Das Handbuch sagt …«, begann sie gedehnt und hielt das Gerät ins fahle Licht aus dem Innenraum der Kapsel, »dass dieses Gerät per

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