Ein Junggeselle zum Verlieben. Melody Carlson

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Ein Junggeselle zum Verlieben - Melody  Carlson

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Schränke sind schon viele Jahre alt.“

      „Dann haben Sie bestimmt eine gut ausgestattete Werkstatt“, bemerkte sie, „in der Sie solche Schränke bauen können. Als Künstlerin weiß ich, wie wichtig Platz und Werkzeug sind.“

      „Ich habe tatsächlich eine Werkstatt.“

      Sie schaute sich in dem kleinen Raum um. „Wo denn?“

      „Oh, nicht hier“, erklärte er. „Im Haus meiner Großeltern.“

      „Aber ich dachte, sie seien schon lange tot.“

      „Das stimmt, aber sie haben mir ihr Haus hinterlassen. Und die Werkstatt meines Großvaters ist noch dort, voll ausgestattet mit allen seinen Werkzeugen.“

      „Werden Sie sie benutzen?“, fragte sie. „Ich meine, wenn Sie jetzt bald im Ruhestand sind?“

      „Das wäre ein Gedanke.“

      „Ich würde gerne Schränke wie diese in Auftrag geben“, sagte sie. „Sie bräuchten gar nicht so schön zu sein, obwohl ich natürlich nichts dagegen hätte, wenn es so wäre. Aber ich brauche dringend Schränke für mein Atelier.“ Sie blickte ihn neugierig an. „Besteht die Chance, dass ich Sie überreden kann, welche für mich zu bauen? Ich zahle gut, George, und vielleicht mache ich Ihnen noch einmal Frühstück. Oder auch ein Abendessen. Italienisches Essen ist meine Spezialität.“

      „Oh, also ich weiß nicht. Ich bin gar nicht sicher, ob ich das, was Sie sich vorstellen, bauen könnte. Ich bin ziemlich aus der Übung, und –“

      „Sie bringen bestimmt etwas zustande, das gehen würde, da bin ich sicher. Wie ich schon sagte, ich brauche nur Stauraum für mein Atelier. Die Schränke könnten aus einfachem Sperrholz sein. Im Augenblick liegen meine Utensilien im ganzen Raum verteilt.“

      „Ich werde darüber nachdenken, Willow. Vielleicht nach nächster Woche.“

      „Ja, natürlich.“ Sie kräuselte die Lippen. „Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie so bedränge, George. Aber wissen Sie, ich bin unglaublich beeindruckt von der Handwerkskunst, die ich hier sehe.“ Sie musterte ihn eingehend. „Macht Ihnen die Arbeit mit Holz Spaß?“

      Darüber dachte er nach. „Damals schon.“

      „Dann könnte es wieder so sein.“ Seufzend trat sie einen Schritt zurück. „Und jetzt, fürchte ich, habe ich meinen Besuch schon viel zu lange ausgedehnt. Ich sollte mich jetzt schleunigst verabschieden.“

      George war hin- und hergerissen. Auf der einen Seite wäre er erleichtert, wenn sie ginge … auf der anderen Seite, nun, er war sich nicht sicher.

      „Möchten Sie sich die Werkstatt meines Großvaters ansehen?“, fragte er ganz unvermittelt. „Ich wollte heute sowieso noch hingehen. Am Wochenende sehe ich im Haus meiner Großeltern normalerweise immer nach dem Rechten.“

      „Ich würde mir die Werkstatt sehr gerne ansehen“, rief sie. „Ist es in der Nähe?“

      „Einen knappen Kilometer entfernt. In Talbot Hill.“

      „Talbot Hill“, wiederholte sie neckend. „Wohnen dort nicht alle reichen Snobs?“

      Er zuckte die Achseln. „Ich weiß es nicht. Meine Großeltern waren keine Snobs.“

      „Entschuldigung. Ich glaube, meine Großeltern haben mal so etwas gesagt. Sie lebten auf der falschen Seite der Schienen. Buchstäblich.“ Sie lachte. „Also, worauf warten wir noch?“

      „Wäre es Ihnen recht, wenn wir zu Fuß gingen?“

      „Aber natürlich.“

      Er lächelte. „Ich besitze nämlich kein Auto.“

      „Im Ernst?“

      Er öffnete die Haustür. „Ich habe nie die Notwendigkeit gesehen, mir eines anzuschaffen.“

      „Interessant.“ Sie folgte ihm nach draußen und wartete ab, bis er die Haustür abgeschlossen hatte. Und da sie ihn beobachtete, unterdrückte er den Drang, sie noch zweimal zu kontrollieren, ob sie auch tatsächlich zu war.

      Auf dem Weg nach Talbot Hill erzählte er ihr ein wenig von seinen Großeltern. „Ich habe sie eigentlich nie als so wohlhabend eingeschätzt, aber das waren sie wohl. Der Familie meiner Mutter gehörte das Sägewerk in der Stadt.“

      „Sie meinen Rockwell Lumber?“

      „Genau. Als ich ein Kind war, wurde das Werk aufgrund der Abholzungsbeschränkungen der Regierung wegen gefährdeter Eulen beinahe geschlossen. Und mein Großvater hat sich immer darüber beklagt, dass die Regierung ihn aus dem Geschäft drängt. Deshalb dachte ich, dass meine Großeltern nicht wirklich wohlhabend waren.“

      „Dann waren Ihre Großeltern also die Rockwells?“

      „Genau. Die Eltern meiner Mutter.“

      Willow musterte ihn neugierig. „Die Rockwells galten früher immer als ziemlich wohlhabend. Und Sie haben alles geerbt?“

      „Ja, das schon, aber die guten Zeiten waren damals schon lange vorbei. Die Holzindustrie ist eingebrochen, als ich die Highschool besuchte. Mein Großvater hat irgendwann das Werk verkauft, und ich glaube, dass das Geld dann in meine Collegegebühren geflossen ist. Die Käufer des Sägewerks behielten den Namen Rockwell bei und machten eine Türen- und Fensterfabrik daraus. Wie ich hörte, geht es ihnen heute ganz gut.“

      „Und was ist mit der Rockwell Villa?“, fragte sie. „Steht die unter Denkmalschutz?“

      „Nein.“

      „Mir ist aufgefallen, dass das Haus ein wenig heruntergekommen und vernachlässigt wirkt. Hat Ihre Familie das auch verloren?“

      „Nein. Wir sind gerade dorthin auf dem Weg. Dort befindet sich die Werkstatt meines Großvaters. Sie haben das Anwesen mir hinterlassen.“

      „Sie machen Witze. Das ist Ihr Haus?“

      Er nickte kurz. Ihre letzte Bemerkung ging ihm durch den Kopf. „Sie finden wirklich, dass das Haus heruntergekommen und vernachlässigt wirkt?“

      „Entschuldigen Sie. Mir war nicht klar, dass es Ihnen gehört, George.“ Sie verzog das Gesicht. „Aber ich habe dieses Haus immer geliebt. Wann immer ich es sehe, wünschte ich, jemand würde ihm ein wenig Liebe zeigen und es wieder herrichten. Die meisten anderen historischen Häuser auf dem Berg wurden restauriert.“ Sie boxte ihn spielerisch gegen den Arm und grinste ihn an. „Vielleicht haben Sie ja Zeit dafür, wenn Sie pensioniert sind.“

      „Ich denke schon, dass ich bald mehr als genug zu tun haben werde.“ Als sie in die Straße einbogen, in der seine Großeltern gewohnt hatten, wurde er auf einmal von seinen Gefühlen überwältigt. Es war beinahe so, als würde er ertrinken – oder so ähnlich. Als bekäme er keine Luft mehr. Was tat er hier mit dieser Frau? Und warum wollte er ihr das Haus seiner Großeltern zeigen? Hatte er denn vollkommen den Verstand verloren?

      Willow war interessant, aber auch ziemlich anstrengend. Vielleicht zu anstrengend für seinen Geschmack. Was würde sie sagen, wenn sie das Haus seiner Familie aus der Nähe sah? Was, wenn sie

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