Ein Junggeselle zum Verlieben. Melody Carlson

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Ein Junggeselle zum Verlieben - Melody Carlson страница 17

Автор:
Серия:
Издательство:
Ein Junggeselle zum Verlieben - Melody  Carlson

Скачать книгу

wenn Sie sich auf nichts weiter freuen als auf eine Mahlzeit aus der Mikrowelle. Es ist trotzdem eine Freude, in aller Ruhe essen zu können.“ Sie lachte. „Aber bei mir gibt es heute Abend selbst gemachtes Boeuf Stroganoff.“

      „Selbst gemachtes Bœuf Stroganoff? Ist das nicht viel Arbeit?“

      „Ich habe es gestern zum Geburtstag meiner Schwester gekocht. Sie liebt mein Stroganoff. Auf jeden Fall habe ich noch jede Menge übrig.“ Sie wandte sich zu ihm um. „Hey, mögen Sie Boeuf Stroganoff?“

      „Früher schon. Meine Großmutter hat das häufiger gekocht, aber ich habe es seit Jahren nicht mehr gegessen.“

      „Dann müssen Sie heute Abend mitkommen.“

      „Nun, ich, äh, ich weiß nicht, Mrs Malcolm –“

      „Bitte nennen Sie mich Patty.“

      „Nun, es ist nur so, dass …“

      „Ich akzeptiere kein Nein als Antwort. Das soll mein Ruhestandsgeschenk für Sie sein. Es ist sogar noch etwas Geburtstagskuchen übrig. Glauben Sie mir, Sie werden das nicht bereuen. Heute Abend werden wir stilvoll speisen.“

      George wusste nicht, wie er ihr das ausreden sollte, außerdem hatte sie den Wagen bereits in eine Richtung gelenkt, in der er ihr Haus vermutete. Und zum Mittagessen hatte er nur einen Apfel gegessen. Er hatte Hunger. Hoffentlich schmeckte ihr Stroganoff.

      Kurz darauf fuhr sie durch ein Viertel, in dem ein braun-beiges Haus genauso aussah wie das andere. Er wollte sie gerade fragen, ob sie sich in dem Gewirr identischer Häuser jemals verirrte, als sie in eine Einfahrt einbog.

      „Da sind wir schon“, verkündete sie fröhlich. „Das wird schön.“

      Sie führte ihn in ein Wohnzimmer mit braunen Wänden und einer riesigen beigefarbenen Sitzlandschaft, die wie ein L angeordnet war.

      „Machen Sie es sich bequem, während ich das Essen vorbereite“, sagte sie. „Und lassen Sie sich von den Katzen nicht stören.“

      „Den Katzen?“

      „Ja. Ich habe drei. Sammy und JoJo sind sehr freundlich. Aber Gordie, nun, nicht so sehr.“

      George schluckte nervös, als er sich auf dem Sofa niederließ. Für Katzen hatte er nicht sonderlich viel übrig. Und das war milde ausgedrückt. Sicher, früher hatte er einmal eine außergewöhnliche Katze geliebt … aber seine Katze Buddy war auch etwas ganz Besonderes gewesen. Seither hatte er keine Katze wie sie mehr erlebt. Er hoffte nur, dass Pattys Katzen seine abweisende Haltung spürten und auf Distanz blieben. Doch es dauerte nicht lange, bis eine große Katze um seine Beine strich und ihre weißen Haare an seiner dunkelblauen Hose hinterließ. Eine zweite dürre Katze sprang auf seinen Schoß und grub ihre scharfen Krallen in seine Oberschenkel. Übertrugen diese Tiere vielleicht Krankheiten? Wann hatte er seine letzte Tetanusimpfung bekommen?

      „Ach du meine Güte“, rief Patty. „Wie es scheint, haben Sie meine Babys bereits kennengelernt. Auf Ihrem Schoß sitzt Sammy, und JoJo streicht um Ihre Beine.“ Sie stellte einen Teller mit Käse und Crackern auf den Tisch. „Bedienen Sie sich mit den Häppchen, während ich das Stroganoff aufwärme.“

      Am liebsten wäre George aufgesprungen und zur Tür gehechtet, doch das war sinnlos. Seine Bücherkiste stand noch im Kofferraum ihres Wagens, und außerdem lag dieses Viertel mindestens sieben Kilometer von seinem Zuhause entfernt. Am besten brachte er das einfach hinter sich – so schmerzlos und schnell wie möglich. Gerade wollte er nach einem Cracker greifen, als die weiße Katze auf den Couchtisch sprang und an dem Teller zu schnüffeln begann. Georges Hunger war im Nu verflogen. Als JoJo ein Stück Käse mopste, schob George Sammy von seinem Schoß, rettete den Teller mit den Crackern und brachte ihn in die Küche.

      „Ich denke, ich leiste Ihnen lieber Gesellschaft“, erklärte er Patty. „Haben Sie etwas dagegen?“

      „Ganz und gar nicht.“ Sie lächelte ihn an und schob einen Topf in den Ofen. „Mein verstorbener Mann hat gern im Wohnzimmer gesessen, während ich das Abendessen vorbereitet habe. Ich dachte, Sie würden das auch gern tun.“

      „Nicht besonders.“ George nahm an der Frühstücksbar Platz. Während er den Teller mit dem Käse und den Crackern betrachtete, versuchte er sich zu erinnern, an welcher Seite des Tellers die Katze geschnüffelt hatte, in der Hoffnung, es sei ungefährlich, sich etwas von der anderen Seite des Tellers zu nehmen. Er wollte sich gerade einen Cracker nehmen, als wieder die große weiße Katze direkt auf die Arbeitsplatte sprang.

      „Ach du meine Güte!“ George sprang erschrocken auf.

      „Oh JoJo“, schimpfte Patty sanft. „Du weißt doch, dass du nicht auf die Arbeitsplatte springen sollst.“ Sie lachte leise. „Zumindest nicht, wenn wir Gäste haben.“ Sie scheuchte die Katze weg und entschuldigte sich bei George. „Katzen sind sehr schwer zu erziehen. Und um ehrlich zu sein, es macht mir auch nichts aus, wenn sie überall herumspringen. Mögen Sie Katzen, Mr Emerson?“

      „Nun, ich, äh –“

      „Und haben Sie etwas dagegen, wenn ich Sie George nenne? Mr Emerson ist so förmlich.“

      „Nein, nein, ich habe nichts dagegen.“ Am liebsten hätte George gesagt, dass er sehr wohl etwas dagegen hätte, und dass ihre Katzen schlecht erzogen seien.

      Um sich abzulenken, schaute er sich in Pattys Küche um. Sie war sehr modern mit Edelstahlgeräten und schwarzen Arbeitsplatten aus Granit ausgestattet, die sich seltsam kalt anfühlten und von denen sich JoJos weiße Haare deutlich abhoben. George beugte sich vor und blies über die Arbeitsplatte, und eine Wolke weißer Katzenhaare flog hoch.

      Im selben Augenblick stachen ihm die Schweine ins Auge. Sie waren überall. Ein Schwein als Becherhalter, Pfeffer- und Salzstreuer in Schweineform, ein Schneidebrett in Schweineform und eine Keksdose in Schweineform, um nur ein paar zu nennen. „Sie scheinen Schweine zu mögen“, meinte er etwas zerstreut.

      „Oh ja. Ich liebe Schweine. Ich bin auf einer Farm aufgewachsen und habe sie im Rahmen der örtlichen Landjugend gezüchtet.“

      „Interessant.“ Für ihn gab es nichts, das in einer Küche weniger appetitanregend war. Nun, vielleicht abgesehen von Katzen.

      „Viele Menschen halten Schweine für schmutzig, aber eigentlich sind sie sehr sauber.“

      Vermutlich sauberer als Katzen, dachte George, als JoJo auf eine andere Arbeitsplatte sprang. Zumindest würden Schweine auf dem Boden bleiben. Plötzlich stellte er sich vor, wie eine Herde kleiner Miniaturschweine auf dem Boden herumwuselte.

      Patty plauderte unbeirrt weiter, und ganz eindeutig freute sie sich, Gesellschaft zu haben. Doch obwohl George sich Mühe gab, freundlich zu bleiben, machte sich bei ihm ein bohrender Kopfschmerz bemerkbar, nur leider ging der sich endlos in die Länge ziehende Abend weiter.

      Als sie endlich am Tisch saßen, empfand George eine leichte Übelkeit. Die Katzen strichen immer noch um seine Beine herum. Er gab sich große Mühe, mit Patty über die Schule und andere Themen zu plaudern, während er in seinem nicht ganz heißen Stroganoff herumstocherte. Er war nicht sicher, ob es an ihm lag oder an dem Essen, aber es schmeckte fade und schien sehr fettig und schwer zu sein. Ganz anders als das Stroganoff seiner Großmutter. Und als Patty den Geburtstagskuchen ihrer Schwester anpries, klopfte sich George auf den Bauch und behauptete, keinen Bissen mehr herunterzubringen.

Скачать книгу