Florentiner Novellen. Isolde Kurz

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Florentiner Novellen - Isolde Kurz

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Nun löste er langsam die durch den Märtyrertod seines Bruders geheiligten Blätter und übergab sie Stück für Stück der Flamme.

      »Fahr wohl, liber jocularis«, rief er mit ausbrechendem Schmerz. »Fahrt wohl, ihr goldenen Scherze, die dieser Stümper nicht einmal richtig auszunützen verstand. Ja, die Barbaren vom Schwarzwald hatten recht, dies ist ein Zauberbuch gewesen. O Marcantonio, hättest du es doch besser abgeschrieben, so wäre es uns wenigstens nicht ganz geraubt.«

      Endlich verglomm der letzte Funke, und das Becken war hoch angefüllt mit verkohlten Papierresten. Da wandte sich Bernardo ab, und mit der Haltung eines Mannes, der größer ist als sein Schicksal, schritt er aus der Türe. – –

      Unter den Strahlen einer milden Septembersonne zog Lucrezias Brautgeleite durch das nördliche Tor von Florenz die Bologneser Straße hinauf. Die Hochzeit war mit einem auch den prunkliebenden Florentinern ungewohnten Pompe gefeiert worden, denn der große Mediceer hatte selbst die Ordnung des Festes übernommen und sein Patenkind zur Kirche geleitet, um zugleich in dem fremden Ritter seinen neuen Freund Eberhard zu ehren. Kein Mißton trübte das Fest, wenn auch Bernardos gelehrte Freunde den Untergang der kostbaren Handschrift bei dem Brand des Waldhäuschens schmerzlich beklagten. Lucius Rufus hatte sein Gedicht doch noch fertig gebracht und es mit etwas veränderten Reimen den veränderten Umständen angepaßt. Bis Bologna ging der festliche Zug; dort nahm die Braut unter reichlichen Tränen, die aber über ein von Glück strahlendes Gesicht flossen, auf ewig von ihren Landsleuten Abschied. In einfachem Reisegewand ritt das schöne Paar, nur von wenigen Knechten begleitet, seine Straße weiter. Junker Veit hatte sein junges Weib auf dem Glauben gelassen, daß sie mit ihm in ein finsteres Barbarenland ziehe, und freute sich ihrer froh enttäuschten Miene, wenn er ihr die segensreichen Fluren seiner Heimat mit den gewaltigen Lärchen- und Fichtenwäldern zeigen würde, nicht so schön zwar wie die Pinien und Zypressen ihres Sonnenlandes, aber noch schön genug für ein Auge, das liebt.

      Der Abend versammelte inzwischen die Florentiner Freunde noch zu einer kleinen Nachfeier in den mediceischen Gärten. Man gedachte mit Wehmut des hochherzigen Donato, der als Opfer der Wissenschaft im wilden Lande gefallen war, und der greise Marsilio Ficino pries in einer schönen Rede die Großmut seines Freundes Bernardo, der mit antiker Treue sein Wort gehalten, nachdem der Neid der Götter den bedungenen Preis zerstört hatte.

      »Es mag dir nun wohl ein wenig schwer ums Herz sein in deinem einsamen Hause, alter Freund«, sagte der große Lorenzo, indem er Herrn Bernardo teilnehmend die Hand reichte.

      Bernardo blinzelte mit den Augen, sei es, daß er eine Träne zerdrückte, oder daß die untergehende Sonne ihn belästigte. »Meine Tochter ist nur ein flüchtiges Scheingebilde«, antwortete er fest. »Sprechen wir von einem Ding der Wesenheit. Was sagt Eure Magnifizenz von der Phädra des Seneca?«

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