KAIJU WINTER. Jake Bible

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      Im Nu verändern sich sowohl der Klang seiner Stimme als auch seine Körpersprache. Der aalglatte FBI Agent, den er bislang verkörpert hatte, ist plötzlich wie weggewischt und der Jäger, den Mikellson sofort bemerkt hat, kommt wieder zum Vorschein.

      »Alles funktioniert nur durch Respekt«, sagt Linder. »Respekt vor der Autorität, vor älteren Menschen, der Familie, Respekt vor der eigenen Verwandtschaft und Respekt vor Gott. Respekt! Ohne ihn sind wir nur Tiere, die sich im Matsch suhlen.«

      »Sheriff?«, fragt Mikellson. »Was nun?«

      »Bleib locker, Eric«, erwidert Stephie und geht am Deputy vorbei und auf Linder zu. »Ich bin mir nicht ganz sicher, was Sie da von sich geben, aber ich denke, Sie zeigen mir besser mal Ihre Hände. Sie können den Rest des Weges gerne bei mir hinten im Streifenwagen mitfahren.«

      Linder lacht und schaut zu den Winterwolken hoch. Er blinzelt wegen der herunterrieselnden Asche und schließt dann die Augen.

      »Sie war die ganze Zeit bei Ihnen, oder?«, sagt Linder leise mit noch immer geschlossenen Augen. »Ihr habt den Jungen in eurem lesbischen Liebesnest versteckt – ist das Ganze so abgelaufen? Habt ihr zwei Missgeburten ihn dazu gezwungen, euch dabei zuzugucken? Habt ihr ihn gezwungen daneben zu sitzen, wenn ihr euch gegenseitig die Muschis geleckt habt?«

      »Heilige Scheiße«, flüstert Mikellson. »Sie sind noch wahnsinniger als die Leute sagen.«

      Linder öffnet die Augen und schaut zu dem Deputy, lässt den Kopf aber weiter zum Himmel hochgeneigt. »Und Sie sind eine Schwuchtel, Deputy Mikellson?«, fragt er. »Arbeiten Sie deshalb für diese Kampflesbe? Lassen Sie's sich gerne in den Arsch rammen, Sie Schwanzlutscher? Ich gehe jede Wette ein.«

      Bevor sich Sheriff Stieglitz oder Deputy Mikellson bewegen können, wirbelt Linder schon herum und drückt ab – eine 9mm Pistole ist plötzlich in seiner Hand. Stephies Hinterkopf wird aufgerissen, als die Kugel ihren Kopf durchschlägt. Mikellson schreit auf, als ihn plötzlich ein Schuss in seine rechte Schulter herumgewirbelt. Er lässt die Pistole fallen, die er gerade aus dem Halfter ziehen will. Der Deputy fällt zu Boden. Blut strömt aus seiner Wunde.

      Aus dem ersten Bus ertönen Schreie, und der Fahrer gibt Gas. Linder kann gerade noch aus dem Weg springen, als der Bus sein Auto rammt, es von der Straße schubst und es den Highway herunterbraust. Die anderen Busse folgen und Linder lässt sie fahren. Die Bevölkerung von Champion interessiert ihn nicht. Im Moment ist ihm nur an zwei Menschen gelegen.

      »Wie wär's, wenn Sie und ich jetzt mal ein wenig plaudern, Deputy«, meint Linder, während er von hinten eine Kugel in jeden von Mikellsons Oberschenkeln pumpt, als der Mann versucht aufzustehen. Mikellson schreit erneut auf und Linder schüttelt nur den Kopf. »Ich gehe jede Wette ein, dass Sie nicht damit gerechnet haben, dass sich der Tag so entwickeln wird, stimmt's?«

      »Sie sind schon längst weg«, keucht Mikellson auf der Straße liegend. Linder ist nur ein Schatten vor dem Winterhimmel. »Sie werden sie nicht mehr einholen können.«

      »Ach, das glaube ich nicht«, sagt Linder. »Ich schätze mal, jemand hat ihnen einen Tipp gegeben, dass ich ihnen auf der Spur bin oder? Und jetzt sind sie irgendwo in der Nähe und warten einfach, dass genügend Zeit vergangen ist, bis ich wieder weg bin.«

      »Du … elendes Schwein«, ruft Mikellson und spuckt Linder an.

      »Also, das ist aber ganz und gar nicht respektvoll«, entgegnet Linder und knallt seine Faust in Mikellsons verletzten rechten Oberschenkel.

      Die Schreie des Mannes hallen laut über den Highway.

      Linder presst die Mündung seiner Pistole nun gegen Mikellsons Kopf und dann den Daumen seiner anderen Hand genau in die Schusswunde in Mikellsons linkem Oberschenkel.

      »Wie wär's, wenn du mir sagst, welche Seitenstraßen sie genommen haben können?«, schlägt Linder vor. »Du weißt, was ich meine. Die kleinen Straßen, die noch nicht einmal im Navi auftauchen.«

      »Wie wär's, wenn du dich jetzt verpisst?«, knurrt Mikellson, schreit aber auf, als Linders Daumen in seinen Oberschenkel eindringt.

      »Ich habe nicht den ganzen Tag lang Zeit, aber die Zeit, die ich habe, kann ich wenigstens dazu nutzen, dir deine letzten Minuten so grauenhaft zu machen, wie du's dir nicht mal in deinen schlimmsten Albträumen vorstellen kannst«, meint Linder lächelnd. »Also … was für Straßen gibt es hier?«

      ***

      »Das ist nicht dein Ernst«, sagt Kyle mit großen Augen und starrt seine Großmutter erstaunt an. »Das kann doch gar nicht sein, dass der Typ mein …«

      Ihm wird das Wort abgeschnitten, als die ganze Bergkette bebt und Biscuit auf dem Rücksitz aufheult, was er mit scharfem und lautem Gebell unterstreicht. Kyle sieht, wie sich das Gesicht seiner Großmutter vor Sorge und Verärgerung immer mehr verkrampft.

      »Wir müssen weiter, Grandma«, ruft Kyle. »Wer auch immer er ist – inzwischen muss er längst weg sein.«

      »Stephie geht nicht an ihr Handy«, stellt Terrie fest, als sie noch einmal die Nummer wählt und damit der Konversation ein Ende setzt.

      »Vielleicht ist der Signalturm umgestürzt«, vermutet Kyle. »Diese Erdstöße werden schließlich immer stärker.«

      »Möglich“, antwortet Terrie und steckt ihr Handy zurück in die Tasche. »Versuch es doch mal mit dem Funk.«

      Kyle schaltet das CB-Funkgerät an, das am Armaturenbrett des Broncos befestigt ist, und nimmt das Mikrofon in die Hand. Aber ein ohrenbetäubendes statisches Quietschen zwingt ihn dazu, den Funk schnell wieder abzustellen.

      »Zu viele atmosphärische Störungen«, sagt Kyle. »Es wurde ja gesagt, dass das passieren könnte, wenn der Vulkan aktiver ist. Glaubst du, das bedeutet, dass er kurz vor dem Ausbruch steht?«

      »Ich weiß es nicht«, erwidert Terrie, schaut durch die Windschutzscheibe und beobachtet, wie die Asche fällt. »Aber diese Flocken sehen auf jeden Fall dichter aus.«

      »Und was machen wir nun?«, fragt Kyle. »Bleiben oder fahren wir? Mom kann doch nicht ewig auf uns warten. Wenn wir zu spät kommen, muss sie uns zurücklassen.«

      »Ich weiß«, sagt Terrie. »Sie hat einen Job und ich habe sie dazu erzogen, immer alles wie geplant zu erledigen.« Sie seufzt und reibt sich das Gesicht. »Fahr los.«

      »Was?«

      »Fahr los, Junge«, antwortet Terrie energisch. »Wir werden die Busse einholen und uns eben mit dem Mann auseinandersetzen, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt.« Die Berge beben erneut, dieses Mal noch stärker, und Terrie lacht. »Gott sagt uns, dass wir uns lange genug versteckt haben. Es ist nun an der Zeit, ans Licht der Öffentlichkeit zu gehen und zu sehen, wie sein Weg enthüllt wird.«

      »Heißt das, dass wir jetzt nach Bonner's Ferry fahren?«, erkundigt sich Kyle grinsend.

      »Ja, du Klugscheißer«, sagt Terrie. »Wir fahren nach Bonner's Ferry.«

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