KAIJU WINTER. Jake Bible

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Augen sind nun auf sie gerichtet und sie muss sich anstrengen, nicht unwillkürlich zu erschaudern.

      »Er hat Champion gefunden«, sagt Terrie mit ruhiger und kühler Stimme. »Uns hat er zwar nicht aufgespürt, aber er ist definitiv hier.«

      Lu verliert ihren Kampf gegen das Erschaudern und beginnt zu zittern. Einer der Insassen fängt ihren Blick auf und lächelt. Sie schiebt ihre Sonnenbrille hinunter, starrt ihn wütend an und zeigt ihm den Mittelfinger. Sein Lächeln wird daraufhin nur noch breiter.

      Es hupt laut und der Fahrer sieht über seine Schulter zu Lu.

      »Sind wir abfahrbereit, Marshal?«, fragt der Fahrer daraufhin.

      »Ja«, antwortet Lu. »Wir sind bereit. Fahren Sie los.« Sie wendet ihre Aufmerksamkeit wieder dem Telefonanruf zu. »Pass auf, Mom, ich werde dich zurückrufen müssen. In spätestens fünfzehn Minuten sollte es klappen. Ich muss nur sichergehen, dass wir zurück auf die I-15 kommen und zu euch unterwegs sind.«

      »Ich verstehe, Sweetheart«, antwortet Terrie. »Ich kenne das ja. Mach du nur deinen Job und sei dir sicher, dass ich meinen mache. Ich werde den Mann niemals an unseren Jungen heranlassen, hörst du?«

      »Ich höre«, erwidert Lu. »Danke, Mom.«

      »Mir brauchst du nicht zu danken, dass ich diese Familie beschütze«, antwortet Terrie. »Das ist die Pflicht jeder Mutter, und genau dafür hat Gott mich auf diese Erde gesetzt.«

      »Ich ruf dich in fünfzehn Minuten zurück«, sagt Lu und drückt das Gespräch weg.

      Es kostet sie ihre ganze Kraft, die Tränen und einen Schrei zu unterdrücken. Sie kann es sich einfach nicht leisten, vor den Gefangenen Schwäche zu zeigen. Männer wie diese können Schwäche förmlich riechen, und selbst mit Handschellen würden sie noch einen Weg finden, diese Schwäche zu ihrem Vorteil auszunutzen.

      Der Buskonvoi fährt jetzt auf die Straße und stoppt nur kurz, sodass die National Guard Soldaten ihn passieren lassen können, und ist dann auf dem Weg zur I-15 Auffahrt, und weiter nach Norden zur I-90 und Coeur d'Alene unterwegs.

      Er hat sie gefunden, denkt Lu. Wie in aller gottverdammten Scheißwelt konnte er …? Scheiße …

      Sie sieht auf ihr Handy und wird sich plötzlich bewusst, dass das einzige Mal, das sie je die Sicherheitsvorkehrungen gebrochen hatten, der Grund dafür sein musste. Lu hofft nur, dass die in Wochen, Tagen oder auch nur Minuten bevorstehende Eruption des Supervulkans den Mann auf seiner Jagd behindern wird.

      Sie hofft es, aber sie macht sich nichts vor, denn dafür kennt sie den Mann leider zu gut.

      ***

      Linder steigt gerade aus dem letzten Bus, als der Bronco die Straße heruntergefahren kommt. Er dreht sich um, wirft einen Blick auf das Auto und schaut dann den Fahrer kurz an: Ein Teenager, dessen riesiger Hund auf dem Beifahrersitz thront. In Montana vermutlich keine Seltenheit. Er wünscht dem Jungen gerade insgeheim Glück, es aus dieser Aschewüste herauszuschaffen, als er Sheriff Stieglitz dabei ertappt, den Bronco ganz genau zu beobachten.

      Anschließend dreht sie sich um und sieht ihm intensiv ins Gesicht.

      Linder zwingt sich, zu seinem Auto zurückzugehen, und keinen Blick mehr über seine Schulter auf den Bronco zu werfen. Wäre dies ein Pokerspiel, dann hätte Sheriff Stieglitz schon verloren, da sie ihren Bluff ganz offensichtlich verraten hat.

      »Danke für Ihre Hilfe, Sheriff«, sagt Linder nun, während er die Asche vom Seitenfenster auf der Fahrerseite wischt, die Tür öffnet und einsteigt.

      »Keine Ursache, Agent Linder«, erwidert Stephie. »Hoffentlich schaffen Sie's noch ohne Probleme nach Sacramento zurück.«

      Für den Bruchteil einer Sekunde hält Linder inne, dann nickt er, lässt den Motor an und fährt los. Er lenkt den Wagen in die Richtung, aus der er gekommen ist, was dieselbe Richtung ist, in die auch der Bronco unterwegs ist, winkt Sheriff Stieglitz zu und fährt davon.

      Sein erster Gedanke ist es, woher Sheriff Stieglitz wohl wusste, dass er für das Sacramento Office arbeitet, obwohl er es ihr nicht gesagt hatte. Er zieht sein Handy aus der Tasche und sieht, dass er inzwischen über dreißig Nachrichten hat, von denen die meisten in der letzten halben Stunde hinterlassen worden sind.

      »Das Miststück hat mir hinterhergeschnüffelt«, sagt Linder lachend zu sich selbst. »Was sie sich wohl einbildet, damit zu erreichen? Mir eine Abmahnung einzubrocken? Dass ich gefeuert werde? Für so was ist es schon viel zu spät.«

      Er macht die Stereoanlage an und beginnt, Hank Williams' Cold, Cold Heart mitzusingen.

      ***

      »Er verfolgt euch«, sagt Stephie in der Sekunde, in der Terrie das Gespräch annimmt.

      Terrie, die sich gerade in ihrem Versteck auf dem Rücksitz des Broncos aufrecht hinsetzen will, hält inne.

      »Woher weißt du das?«, fragt Terrie.

      »Ist alles okay?«, fragt Kyle vom Fahrersitz aus.

      »Konzentrier du dich lieber auf die Straße«, entgegnet Terrie. »Mach dir um andere Sachen keine Sorgen.«

      »Der Mann ist genauso paranoid, wie du gesagt hast«, antwortet Stephie. »Ich hab nur ganz kurz zu euch hingesehen, und das ist ihm sofort aufgefallen. Vielleicht liege ich falsch, aber mein Gefühl sagt mir das Gegenteil.«

      »Okay«, erwidert Terrie seufzend. »Wir werden also auf Schleichwegen nach Bonner's Ferry fahren müssen. Vielleicht verpassen wir euch dann aber. Fahrt einfach weiter, wenn wir nicht da sind. Wir holen euch in Coeur d'Alene schon wieder ein.«

      »Was, wenn er versucht, euch aufzuhalten? Bist du darauf auch vorbereitet?«, fragt Stephie.

      Terrie wirft einen Blick auf die .45 Kaliber Pistole in ihrer Hand und lacht. »Wenn ich nach zehn Jahren als Grenzbeamtin und weiteren zwanzig Jahren bei den Marshals nicht darauf vorbereitet bin, verdient es der Mann zu gewinnen.«

      »So'n Scheiß solltest du besser nicht laut sagen«, meint Stephie.

      »Mäßige deine Sprache«, antwortet Terrie.

      »Ach, halt doch die Klappe«, erwidert Stephie lachend. »Ich hab dich lieb.«

      »Ich dich auch«, antwortet Terrie. »Und jetzt leg auf und widme dich wieder deinem Job. Du musst schließlich den Umzug für einen ganzen Ort über die Bühne bringen.«

      Terrie wartet auf das charakteristische Klicken und steckt dann ihr Handy zurück in ihre Tasche.

      »Bieg auf den Cedar Ridge Trail ab«, sagt Terrie.

      »Was? Wieso denn das?«, fragt Kyle. »Das ist doch eine Sackgasse.«

      »Ich weiß«, antwortet Terrie. »Aber die Straße ist dafür mit keinem Navi zu finden. Wir werden sie bis zum Ende fahren und dort warten. Sobald ich weiß, dass wir weiterkönnen, fahren wir wieder auf den Highway 37 und anschließend nach Bonner's Ferry.«

      »Und verpassen wir dann wirklich die Busse aus Champion?«, fragt Kyle verängstigt.

      »Nicht,

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