KAIJU WINTER. Jake Bible

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meinst du, weshalb er jetzt hier ist?«, fragt Mikellson. »Ein elender Vulkan ist gerade dabei, auszubrechen und den Großteil dieses Landes in metertiefer Asche zu versenken. Scheint mir ein komischer Zeitpunkt zu sein, plötzlich eure Spur aufnehmen zu wollen.«

      »Das ist nicht weiter komisch«, sagt Terrie. »Er muss an ein Verzeichnis der Telefonnummern gekommen sein, die Lu angerufen hat.«

      »Und was würde ihm das bringen?«, fragt Mikellson verwirrt. »Lu benutzt doch einen Scrambler, wenn sie mit euch redet. Und du rufst sie auch nie auf der Arbeit an. Hat sie nicht aufgepasst und von einem verdammten Regierungsapparat aus angerufen?«

      »Sie hat immer aufgepasst, aber Stephie und ich nicht«, erklärt Terrie. »Als die Details über die Evakuierung bekannt wurden und wir herausgefunden haben, dass es ein Lotteriesystem dafür geben wird, welche Zivilisten auf die Schiffe gelassen werden, die von Galveston, New Orleans und Mobile aus ablegen, hat Stephie direkt Lu angerufen, um zu sehen, ob wir die Bevölkerung von Champion nicht auf eins der Militärschiffe schaffen können.«

      »Das weiß ich ja«, sagt Mikellson. »Aber wieso sollte ausgerechnet das Linder hierherführen?«

      »Lu hatte keine Gelegenheit, einen neuen Scrambler zu beschaffen, als das alles passiert ist«, erklärt Terrie daraufhin. »Die einzige Möglichkeit, sie zu erreichen war, sie auf ihrem normalen Handy anzurufen. Es war ein einfacher Anruf und er hat auch nur fünf Minuten gedauert.« Terrie breitet die Arme aus und zeigt auf die Wände. »Es hat Stephie viel Arbeit gekostet, uns hier ein so sicheres Zuhause zu schaffen. Es wäre ein Understatement zu sagen, dass Lu der Frau einen oder zwei Gefallen schuldet. Stephie ist eben das Risiko eingegangen, sich diesen Gefallen von ihr zu erbitten. Wir haben gedacht und gehofft, dass Linder in diesem Chaos niemals herkommen könnte, selbst wenn er Lus Telefonanrufe immer noch durchgehen würde.«

      »Sieht so aus, als hättet ihr falsch gedacht«, sagt Mikellson bitter.

      »Ja, scheint so«, antwortet Terrie. »Du musst mir das aber nicht extra unter die Nase reiben.«

      »Und wie sieht nun der Plan aus?«, fragt Mikellson. »Wie schmuggeln wir euch beide hier raus, ohne dass Linder es merkt?«

      »Ich werde Kyle im Bronco mitnehmen und mit ihm zu Bonner's Ferry fahren«, erklärt Terrie. »Da werden wir dann einfach auf euch warten.«

      »Aber dafür musst du mitten durch den Ort fahren, um zum Highway 37 zu kommen«, wirft Mikellson ein. »Wenn er noch da ist, wird er euch garantiert sehen, und ich kann dir sagen, dem Typen entgeht nicht viel.«

      »Er kennt doch meinen Bronco gar nicht«, wendet Terrie ein. »Und ich werde auch nicht selber fahren.«

      »Wer dann?«, fragt Mikellson und hält inne. »Doch nicht etwa … Kyle? Glaubst du, er wird ihn nicht mehr wiedererkennen?«

      »Es ist so viele Jahre her«, meint Terrie. »Jedes Mal, wenn Lu den Jungen sieht, erkennt sie ihn kaum wieder, und das ist alle drei Monate der Fall. Es sollte reichen, dass wir schnell durch den Ort fahren und dann auf den Highway kommen.«

      »Das hoffe ich«, seufzt Mikellson. »Für den Jungen hoffe ich es wirklich.«

      ***

      »Du bleibst hier«, knurrt Kyle Biscuit an, als er den Mischling zum Bronco zerrt. »Beweg dich nicht. Keine Eichhörnchenjagd mehr!«

      Der Mischling bellt zustimmend und legt sich dann in die Asche am Hinterrad des großen SUVs. Es ist ein klassischer großer Bronco aus dem Jahr 1984, der mit einer extrastarken Federung, einem achtzylindrigen Multikraftstoff Turboladermotor, übergroßen Reifen und verstärkten Stoßstangen ausgestattet ist. Kyle nennt ihn deshalb gerne den Panzer.

      Er öffnet nun die Heckklappe und wirft zwei Reisetaschen hinein, dreht sich dann um und geht zur Veranda zurück, um die restlichen Koffer zu holen. Biscuit beobachtet ihn derweil. Sein Fell sträubt sich und er springt nun bellend auf.

      »Mann, B!«, brüllt Kyle, der erschrocken einen Luftsprung macht. »Du hast mir einen Wahnsinnsschrecken eingejagt!«

      Biscuit bellt und bellt, und Kyle ist schon so weit, dass er zu ihm hinübermarschieren und ihm eins auf die massive Schnauze geben will, als er plötzlich seine Beine zittern spürt und innehält.

      Nein, es sind gar nicht seine Beine, es ist der Boden. Die Erde zittert. Dann wankt sie und nach zwei oder drei Sekunden ist es ein richtiges Erdbeben.

      »Grandma!«, schreit Kyle panisch. »Grandma!«

      Terrie und Mikellson kommen aus dem Blockhaus gerannt und starren die schwankenden Bäume am Haus an.

      »Das kann nichts Gutes bedeuten!«, ruft Mikellson über die Geräusche des Erdbebens hinweg.

      Kapitel 2

      »Wir müssen sofort jemanden hinschicken!«, ruft Dr. Probst vor Dr. Alexander Bartollis Schreibtisch. Klein, wie sie ist, schlank, dunkelhaarig und mit hellbraunen Augen sieht Dr. Probst alles andere als einschüchternd aus, aber der Ton ihrer Stimme macht ihren Vorgesetzten trotz allem in Sekundenschnelle nervös. »Wir haben einen ganzen Tag lang nichts mehr von Allison oder Bob gehört!«

      »Das liegt wahrscheinlich nur an den Empfangsstörungen durch den Vulkan«, antwortet Dr. Bartolli und versucht, sie mit einer lockeren Handbewegung wegzuscheuchen, aber das lässt das Feuer in ihren Augen nur noch mehr auflodern.

       »Funktionieren die Sensoren denn?«

      »Nein«, antwortet Dr. Probst sofort. »Aber …«

      »Haben Sie schon versucht, mit den Behörden vor Ort Kontakt aufzunehmen?«

      »Es gibt dort keine Behörden vor Ort, und das wissen Sie auch!«, sagt Dr. Probst wütend. »Die gesamte Gegend ist bereits nach Mobile oder Galveston oder einem anderen dieser Orte evakuiert worden. Allison und Bob sind ganz alleine da draußen und es hörte sich nicht so an, als ob der Funkkontakt durch simple Frequenzstörungen ausgefallen ist. Ich habe gehört …«

      »Wie jemand schrie, ja, das sagten Sie bereits«, erwidert Dr. Bartolli seufzend. »Und ich muss auch das wieder einer Frequenzstörung zuschreiben. Es war vermutlich einfach nur ein statisches Quietschen, das Sie gehört haben. Bei dem Stress, unter dem wir zurzeit alle stehen, ist das auch kein Wunder.«

      Dr. Probst muss ihre ganze Willenskraft dazu aufwenden, nicht über den Schreibtisch zu springen und dem Mann eine Ohrfeige zu verpassen.

      »Wenn wir bis morgen nichts von ihnen gehört haben, rufen Sie jemanden an und veranlassen eine Suche«, verkündet Dr. Probst. »Ansonsten werde ich mich selbst auf den Weg dorthin machen.«

      »Und wie? Vielleicht mit Ihrem geheimen Spionageflugzeug?«, entgegnet Dr. Bartolli lachend. »Machen Sie einfach Ihre Arbeit, Cheryl. Lassen Sie sich das Militär um die Leute draußen vor Ort kümmern. Ich werde ganz nach Vorschrift eine Meldung einreichen, aber ich werde keine extra Anrufe deshalb machen. Ich gehe jede Wette ein, dass wir schon bald von den beiden hören werden, nämlich sobald sie ein funktionierendes Telefon gefunden haben.«

      »Gut«, sagt Dr. Probst knapp, dreht sich abrupt um und stürmt aus dem Büro.

      Dr. Bartolli sieht ihr kopfschüttelnd hinterher und

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