DONALD TRUMP UND DAS HAARTEIL DES GRAUENS. Greg Sisco

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DONALD TRUMP UND DAS HAARTEIL DES GRAUENS - Greg Sisco

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letzten zwei Wochen. All die wertlosen Projekte, die furchtbaren Investitionen, Ihren Namen auf alles zu kleistern, worauf Sie ihn kleistern können …« Sy kratzte sich den Nacken. »Hören Sie, ich verstehe das. Wir haben Ihnen gesagt, Sie sollen sich Ihre Selbstsüchtigkeit zu eigen machen und das hätten wir nicht tun sollen. Das verstehe ich. Alle verstehen es. Es war unangebracht. Aber das hier … was Sie hier tun … Warum wollen Sie Ihr gesamtes Image zerstören, um etwas zu beweisen? Sie werden zur Witzfigur. Der Name Trump wird wertlos sein. Ihnen oder uns oder den Armen wird das nichts nützen und auch sonst niemandem. Bitte hören Sie auf. Das war jetzt lang genug.«

      Trump zog den Finger zwischen seinen Lippen hervor und Blut tropfte auf den Holzboden. »Der Name Trump erreicht jetzt zehnmal so viele Menschen wie noch vor zwei Wochen. Der Name Trump ist toll. Er ist fantastisch. Jeder spricht über Trump. Sie sagen: Trump ist der Beste. Trump wird gigantös werden.«

      »Gigantös?«

      »Gigantöööös!«

      »Meinen Sie gigantisch

      »Sagen Sie mir nicht, wie die Worte heißen. Ich bin ein Trendsetter.«

      Sy lehnte sich auf den Fersen zurück, während Nervosität seine Brust ergriff. »Okay. Okay. Gigantös. Das ist in Ordnung. Ich versuche nur, Ihren Gedankenprozess nachzuvollziehen, oder Ihren Sinn für … Empathie anzusprechen.«

      Trump lachte.

      »Okay, ist es das, was ich tun muss?« Sy kniete sich hin und schlang seine Hände um Trumps Beine.

      »Stehen Sie auf«, sagte Trump. »Ich bin nicht schwul.«

      »Ich … nein, ich wollte nicht … ich flehe Sie an. Als jemand, der Sie ein Jahrzehnt lang beraten hat, bin ich auf meinen Knien und bettle …«

      »Ich hasse Bettler!«

      »Seit wann? Nicht – es tut mir leid – Mr. Trump … Sir. Bitte hören Sie mit dem auf, was Sie gerade tun. Bitte werden Sie wieder der nette, bescheidene Philantrop, von dem wir alle wissen, dass Sie es sind.«

      Trump fiel die Kinnlade herunter. »Wie haben Sie mich genannt?«

      »Einen … einen Philantropen?«

      Trumps Augen wurden schmal und er führte seinen blutenden Finger wieder an seine Lippen, leckte Blut ab und schluckte es mit einem widerlichen Genussseufzer hinunter.

      »Sie sind gefeuert«, sagte Donald Trump.

      Kapitel 2

      »Und so«, sagte Michael Moore in einem düsteren, betrübten Tonfall in das Mikrofon seiner Tonkabine, »nach fast einer Stunde des Stillstands im Stadtverkehr, kam Jason Greene zwei Stunden zu spät zur Hochzeit seiner Tochter, weil einem Republikaner auf dem Freeway das Benzin ausgegangen war und er seinen Hummer auf der Mittelspur angehalten hatte.«

      »Sie müssen schneller sprechen«, sagte Ton-Typ. »Wir haben nur sechs Sekunden Bildmaterial zum Überlagern, bevor wir zu den Aufnahmen gehen, in denen Sie den Hummer-Verkäufer unter Druck setzen.«

      »Tja, dann brauchen wir mehr Material«, sagte Moore. »Wenn ich es in sechs Sekunden sage, klingt es nicht tragisch. Es wird klingen, als wäre eine miese Sache passiert. Und so ist das nun mal im Leben. Warum sollte sich irgendwer eine Sendung über so was ansehen wollen?«

      »Na ja, ich … ich weiß es nicht. Es ist Ihre Sendung.«

      »Vergiss es«, sagte Moore. »Hey, Schnitt-Typ. Schnitt-Typ …«

      »Ich heiße Frank«, sagte Schnitt-Typ.

      »Wir brauchen Archivaufnahmen von stillstehendem Verkehr, die wir reinschneiden können. Vielleicht was von dem Auffahrunfall mit den zwölf Autos in Vermont letzten Monat.«

      »Och, ich weiß nicht, ob mir das gefällt. Bei dem Unfall wurden Menschen schwer verletzt. Das war eine regelrechte Tragödie.«

      »Komm schon, Ton-Typ. Ist hier jeder gegen mich? Da draußen wachen jeden Tag Demokraten auf, in denen Wut brodelt, und sie brauchen einen Grund, um sie gegen die Republikaner zu richten. Was sollen wir denen erzählen? Dass wir diese Woche keinen Grund haben? Dass sie einfach mit einem dumpfen, betäubenden Pochen weiterhassen sollen?«

      »Ich weiß, das ist nicht mein Job«, sagte Kamera-Typ, »aber ich denke, Sie sollten den Satz ändern, in dem Sie sagen, dass er eine Stunde im Verkehr stecken blieb und zwei Stunden zu spät kam, weil … also … wäre er nicht sowieso eine Stunde zu spät gewesen?«

      »Ja! Ausgezeichnet!«, sagte Moore. »Ich sollte nicht eine Stunde sagen. Ich sollte sagen: Jahre. Ich sollte sagen: Äonen. Ich sollte sagen …«

      »Tage?«, fragte Ton-Typ.

      »Nein«, sagte Moore verächtlich. »Das ist nachweisbar nicht wahr. Ich sollte sagen …«

      »Eine Ewigkeit?«, fragte Kamera-Typ.

      »Ja! Eine Ewigkeit. Warum kann der Rest von euch nicht so sein wie Kamera-Typ?«

      »Phil«, sagte Kamera-Typ.

      »Was auch immer«, sagte Moore.

      Ton-Typ und Schnitt-Typ hatten natürlich recht, aber es gab einen Job zu erledigen. Der Übergang vom Film zum Fernsehen war sogar schlimmer gewesen, als Moore erwartet hatte. Die erste Staffel war noch nicht abgeschlossen und sie griffen schon nach Strohhalmen. 1001 Gründe, Amerika zu hassen stand kurz davor, abgesetzt zu werden.

      »Okay«, sagte Schnitt-Typ. »Dann schnappen wir uns also Archivmaterial von diesem schrecklichen Unfall, der ganze Familien zerstört hat, und ändern eine Stunde in eine Ewigkeit. Noch was?«

      Moore dachte nach. »Also, ich sammle hier nur Ideen, aber … der Kerl, der diesen anderen Auffahrunfall verursacht hat – wissen wir, welche politische Zugehörigkeit der hatte?«

      ***

      Wo ist Glenn Beck?, fragte das Graffito, das mit einem Messer in die Theke gekritzelt worden war.

      Michael Moore verdrehte die Augen.

      Seit Glenn Beck aus der Fernsehlandschaft verschwunden war, war alles mit diesem Satz vollgekleistert. Er war Teil des Lexikons, eine unbeantwortbare Frage anstelle von »na dann« oder »dumm gelaufen«. »Die Welt ist ein schrecklicher Ort«, schien er zu sagen. »Ich vermute, sie wird einfach zunehmend schlechter werden. Der Schaden ist irreparabel. Man kann nichts anderes mehr tun, als mit dem sinkenden Schiff unterzugehen.«

      »Ich glaube, jemand hat das letzte Nacht da eingeritzt«, sagte der Barkeeper. »Die Leute sagen das in letzter Zeit andauernd.«

      »Ich weiß«, meinte Moore. »Ich hasse das.«

      »Ja ja, Menschen können schon ziemlich scheiße sein.«

      »Nein, ich meine, ich hasse den Grundgedanken. Ich hasse diese Zufriedenheit mit dem Chaos. Ich meine, alles fällt auseinander und wir können nichts dagegen tun. Als ob es nicht mal den Versuch wert wäre, irgendwas zu verbessern. Wenn wir nur

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