kontrolliert & korrumpiert. Jessa James

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kontrolliert & korrumpiert - Jessa James Schätze mich

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      Ein langes, trauriges, seufzendes Knarzen ist zu hören, als die Bürotür geöffnet wird.

      „Du solltest jetzt sofort rauskommen!“, ruft mir der Cop zu. „Wir werden dir nicht wehtun, wenn wir es nicht müssen.“

      Nein, ihr werdet mich einfach an irgendeine verrückte Person verkaufen. Eine Person, die denkt, dass sie Menschen besitzen kann und sollte.

      Ich klappe den Mund zu und versuche, die bitteren Tränen, die mich zu überwältigen drohen, zu unterdrücken. Unter dem Tisch kauernd, bete ich zu Gott, obwohl ich nicht an ihn glaube.

       Bitte. Bitte, wenn du zuhörst… rette mich. Bitte!

      Ich zucke zusammen, als die Cops einen der Schachtelstapel umwerfen.

      „Komm schon!“, ruft die gleiche Stimme. „Zwing mich nicht, nach dir zu jagen! Komm einfach raus!“

      „Sie ist nicht hier drinnen“, sagt der andere Cop mit gelangweilter Stimme.

      „Doch, das ist sie.“ Die Stimme kommt näher. „Und sie kommt jetzt besser raus, wenn sie weiß, was gut für sie ist.“

      Ich kann mich nicht rühren. Ich kann nicht atmen. Ich kann nicht denken.

      Das Einzige, das ich höre, sind die Schritte, die sich im Kreis bewegen, bereit, beim kleinsten Anzeichen von Leben zuzuschlagen.

      „Lass uns ein paar der anderen Räume hier oben überprüfen, Mann.“ Der Cop klingt ungeduldig. „Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit, um das Mädel abzuliefern. Ich habe ein Haufen Zeug zu tun.“

      Es entsteht eine lange Pause. Ich sitze verängstigt dort, während der Cop versucht, eine Entscheidung zu treffen. Dann ein unzufriedenes männliches Seufzen.

      „Ja, okay.“

      Die Schritte beginnen zu weichen. Ich bin so erleichtert, dass ich beinahe laut ausatme. Ich lehne mich leicht nach links und der Schreibtisch knarzt laut.

      Die Schritte halten inne. Es ist ein leiser Fluch zu hören.

      „Ich hab‘s dir doch gesagt, dass sie hier drin ist, verflucht nochmal“, schimpft der Cop. „Ich hab’s dir doch gesagt!“

      Ihre Schritte hasten in meine Richtung. Ich schließe die Augen und zittere am ganzen Leib, unfähig, den Cops auf der Suche nach mir zuzuschauen. Er packt meine Arme und zerrt mich unter dem Schreibtisch hervor. Meine Augen klappen auf, als er mich nach oben reißt.

      „Du verdammtes dämliches Miststück“, zischt er triumphierend. „Du wirst es bereuen, dass du uns weggerannt bist. Wir werden dafür sorgen, dass du an jemanden verkauft wirst, der dich dazu bringt, um den Tod zu betteln.“

      Ich sehe, wie sich der andere Cop mit einer Spritze in der Hand nähert. Ich öffne den Mund, um zu antworten, aber was soll ich schon sagen? Stattdessen beginne ich einfach nur zu heulen und gebe unverständliche Laute von mir.

      „Spritz sie direkt hier, in den Arm“, befiehlt der erste Cop und streckt meinen Arm aus.

      Der Officer piekst mich in den Arm, ein kurzer nadelstichartiger Schmerz. Alles beginnt zu verschwimmen, die ganze Welt um mich herum verliert ihre Form.

      „Das sollte sie direkt ins Traumland befördern“, murmelt einer von ihnen.

      Und dann wird alles schwarz.

      2

      Katherine

      Ich wache langsam auf und realisiere, dass ich mit dem Gesicht nach unten liege und auf etwas Hartem ruhe. Ich stemme mich mit zittrigen Armen hoch und sehe mich in dem Raum um, in dem ich mich befinde. Ich liege auf dem Boden des Raumes, meine Körperhitze wird von dem kühlen Beton aufgesaugt. Ich versuche, mich zu konzentrieren.

      Ich bin in einer Art kleinem Schlafzimmer mit einem Feldbett, einer kratzigen grauen Wolldecke und einem Eimer. Alles ist trostlos und grau, die gleiche Farbe wie die Betonsteinwände. Es gibt im ganzen Raum, der nicht größer als zweieinhalb mal zweieinhalb Meter sein kann, keine Fenster.

      Es ist eine Gefängniszelle, wird mir bewusst. Ich bin in einem Gefängnis und niemand weiß oder schert sich darum, dass ich hier bin.

      Dieser Gedanke wirbelt durch meinen Kopf, aber ich kann ihn nicht festhalten. Ich kann gar nichts für allzu lange Zeit festhalten, was momentan in Ordnung für mich ist.

      Die Welt ist immer noch verschwommen, was ich auf das Mittel schiebe, das mir die Cops verabreicht haben. Was auch immer sie mir gespritzt haben, hat einen bitteren Geschmack in meinem Mund hinterlassen und sorgt dafür, dass sich sogar meine Knochen schwach anfühlen. Ich setze mich aufrecht hin, als ich bemerke, dass mein hellrosa Kleid fort und mit einem steifen grauen Etuikleid ersetzt worden ist, dessen Stoff an meiner nackten Haut kratzt.

      Mein BH ist ebenfalls fort, was bedeutet, dass mich jemand splitternackt gesehen hat, als derjenige mich umgezogen hat. Ich schaue nach einem Slip und bin erleichtert, dass ich noch immer den gleichen weißen Satinslip wie zuvor trage.

      Wenigstens der ist noch da.

      Ich komme langsam auf meine Füße, denn mein ganzer Körper schmerzt von gestern, als ich um mein Leben rannte. Meine nackten Füße protestieren am meisten. Ich kann frische Blasen spüren, die überall dort, wo meine Zehen Kontakt mit meinen Schuhen hatten, und an meinen Fußballen entstanden sind.

      Ich humple zu der gefängnisartigen Tür und presse meine Hände an das flache Metall. Auf halber Höhe befindet sich ein Schlitz in der Tür, gerade mal fünfzehn mal sieben Zentimeter groß. Ich bücke mich, um hindurch zu spähen, wobei mein Körper protestiert. Auf der anderen Seite, so weit ich sehen kann, befindet sich nur ein Stück kahler Wand.

      „Hallo?“, rufe ich. „Hallo? Irgendjemand?“

      Stille ist die einzige Antwort und sie ist ohrenbetäubend. Ich drehe mich um und blicke in meine winzige Zelle. Mein Gehirn ist immer noch Brei, was mich davon abhält, die schlimmsten Teile meiner Situation zu überdenken.

      Tonys Gesichtsausdruck, kurz bevor mich die Cops wegschleiften. Schuld, Besorgnis und vielleicht ein bisschen Selbstgefälligkeit.

      Mein Vater, der mich anscheinend an einen unbekannten Käufer verkauft hat. Diese Gefühle kann ich nicht mal entwirren, ohne zornig zu werden, weshalb es besser ist, sie einfach in Ruhe zu lassen.

      Die Zukunft ist geheimnisumwoben.

      Wo werde ich hingehen?

      Wen werde ich dort treffen?

      Werde ich überhaupt lange überleben?

      Das College wirkt jetzt wie ein weit entfernter Traum.

      Stattdessen verbringe ich die nächsten paar Stunden damit, jeden Zentimeter meiner Zelle kennenzulernen. Ich fahre die Fugen zwischen den Betonblöcken nach. Ich ziehe das Feldbett von der Wand weg, wodurch ich eine Stelle in der Ecke entdecke, wo jemand mit irgendeinem Werkzeug ein kleines Loch in den Boden gehämmert

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