Perry Rhodan 3106: Das Trojanische Imperium. Uwe Anton

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Perry Rhodan 3106: Das Trojanische Imperium - Uwe Anton Perry Rhodan-Erstauflage

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Sichtfenster hinaus in den intergalaktischen Leerraum schaute. Er sah Dunkelheit, aber er wusste, da war mehr.

      Das System der Verlorenen!

      Und da waren ...

      ... zehn Superschlachtschiffe, fliegende Festungen von jeweils 1500 Metern Durchmesser, die Troja zur Transmitterzone der Schrotschuss-Sonnen schleppten. Einen würfelförmigen, ausgehöhlten Asteroiden von 38 Kilometern Kantenlänge!

      ... 300 Schwere und Leichte Kreuzer, die zur Tarnung weitere kosmische Trümmerstücke beförderten, die gleichzeitig mit Troja im Andro-Beta-Transmitter materialisieren würden. Das würde auf der anderen Seite des Sonnentransmitters nicht weiter auffallen. Immer wieder wurden Bruchstücke des 1000 Jahre zuvor zerstörten Planeten Kulloch von dem Transmitter abgestrahlt.

      Major Whooley konnte es kaum erwarten, dass endlich die gewaltigen Triebwerke gezündet wurden, die die Techniker ins Heck des Planetoiden eingebaut hatten, dass sie donnernd ihren Betrieb aufnahmen und dem Geheimsatelliten Troja ermöglichten, sich aus eigener Kraft zu bewegen. Unwillkürlich empfand er Bewunderung für die Ingenieure, die diese Leistung vollbracht hatten.

      Aber auch für die zwanzigköpfige Besatzung, die es schaffen würde, das riesige Ungetüm zu manövrieren. Zwar nur quälend langsam, denn es galt, eine unglaubliche Masse zu bewegen, aber immerhin! Davon war er überzeugt.

      Scheitern war ein Fremdwort für seine Leute.

      Der Major richtete den Blick auf die Monitoren. Auf ihnen wurde der Schrotschuss-Transmitter langsam größer. Troja näherte sich ihm mit mäßiger, aber gleichbleibender Geschwindigkeit. Die beiden Roten Riesen des Sonnentransmitters waren von hoch überlegenen Wesen künstlich so angeordnet worden, dass sie nun nur noch zwei Millionen Kilometer voneinander entfernt standen.

      Die Gegenstation in Andro-Beta bestand aus drei Sonnen, die die Eckpunkte eines gleichseitigen Dreiecks bildeten. Die Verbindung durch diese beiden Transmitter stellte den kürzesten Weg dar, um nach Andromeda vorzustoßen, und diesen Weg würde Troja nehmen. An diesem 2. Juli 2402 n. Chr. wurde Geschichte geschrieben!

      Der Geheimsatellit würde in der Nachbargalaxis aus eigener Kraft auf Sicht manövrieren können, mithilfe der Peilbrücke am Bug, die 300 Meter weit über den Rand des Planetoiden hinausragte und in einer Ruinenstadt errichtet worden war, der Überrest einer sechsspurigen, freitragenden Brücke, die bei der Zerstörung des Planeten aus ihren Fundamenten gerissen worden war.

      Nur noch wenige Sekunden!, dachte der Major.

      Das Lodern der Sonnen nahm mittlerweile sein gesamtes Blickfeld ein. Der Sprung durch den Schrotschuss-Transmitter nach Andro-Beta stand unmittelbar bevor. Nichts würde ihn verhindern.

      Aber nicht nur der Satellit selbst würde die Nachbargalaxis erreichen, auch die sechs Raumschiffe, die sich in seinem Inneren verbargen: Perry Rhodans Flaggschiff, die CREST II unter dem Kommando von Oberst Cart Rudo, die THORA I, die ALARICH, die NAPOLEON, die ANDROTEST III und Atlans Flaggschiff, die IMPERATOR unter Oberst Heske Alurin. Es waren nur sechs Schiffe, doch mit ihnen würden sich die Machtverhältnisse in der Andromeda vorgelagerten Kleingalaxis Andro-Beta vielleicht ein wenig verändern lassen.

      Es war so weit. Troja flog in die Transmitterzone ein.

      Und über Major Whooley brach der Weltuntergang herein.

      Zumindest hatte er diesen Eindruck.

      Sein menschlicher Geist war letzten Endes überfordert, bekam gar nicht mit, was genau geschah. Ein Sprung von einer Galaxis in eine andere, aus dem Vorfeld der Milchstraße nach Andromeda! Dauerte die Reise eine Ewigkeit, oder ging sie in Nullzeit vonstatten? Erlebte er den Sprung bewusst auch nur ansatzweise, oder blendete sein Verstand ihn aus?

      Er spürte einen unglaublichen Entzerrungsschmerz und dann ... nichts mehr?

      Der Schmerz ließ nach, während Troja nach der Rematerialisation mit zehn Millionen Kilometern pro Stunde durch Andro-Beta raste.

      *

      Und es begab sich, dass Major Fracer Whooley viel, viel später dachte: Wie trügerisch Erinnerungen doch sind! Manche Dinge vergisst man, kaum dass sie sich ereignet haben, und manche bleiben einem im Gedächtnis haften.

      Die außergewöhnlichen, die fremdartigen, die unbekannten.

      Andro-Beta war zweifellos eine Zwerggalaxis der außergewöhnlichen, der fremdartigen, der unbekannten Erscheinungen.

      Manche Einzelheiten würde Major Whooley nicht vergessen, solange er lebte.

      Etwa die vorbeifliegenden Schiffe der Twonoser, der vorherrschenden intelligenten Spezies in Andro-Beta, die auf Troja landeten und den Satelliten inspizierten. Wenn Whooley sich konzentrierte, glaubte er, die gestreckten Eier von 600 Metern Länge mit den beiden Stabilisierungsflossen am Heck deutlich vor sich zu sehen. Genau wie die fremdartigen Besatzungsmitglieder, die das Schiff schließlich verließen.

      Da er nicht wusste, ob die rüsselbewehrten Humanoiden mit den dünnen Ärmchen einen konkreten Verdacht geschöpft oder lediglich routinemäßig auf dem Asteroiden aufgesetzt hatten, um einfach mal nach dem Rechten zu sehen, hielt er eine Ablenkung für angebracht und ließ sieben Roboter der Maahks am Fuß der Peilbrücke sinnlose Tätigkeiten ausführen. Die Twonoser ließen sich täuschen, verloren das Interesse an dem Geheimsatelliten und zogen nach einer Weile unverrichteter Dinge wieder ab.

      Nie vergessen würde er auch den Moby, ein 14.000 Kilometer durchmessendes und um die 5000 Kilometer dickes Wesen, eine von vielen dieser planetengroßen kristallinen Lebensformen, die langsam durch Andro-Beta trieben. Schon wenige Stunden nach der Materialisation im Sonnentransmitter näherte er sich Troja. Whooley befahl Ausweichmanöver, die aber scheiterten, und schließlich den Einsatz der schweren Abwehrforts, die das Feuer auf das Wesen eröffneten. Dennoch nahm der Moby den Satelliten durch seine dunkelrot leuchtende Rachenöffnung, die den gesamten Vorderkörper umspannte, in sich auf und beschleunigte dann.

      Doch der Moby, in dem Troja nun gefangen war, war infolge des Wirkens eines sogenannten Bioparasiten fast völlig abgestorben. Rhodan verbündete sich mit dem intelligenten, aus Milliarden von Zellkolonien bestehenden Parasiten. So gelang es seinen Leuten, die Instinktgehirne des Mobys zu vernichten. Danach befreiten sie Troja, indem sie eine Öffnung in die Decke der Magenhalle des Mobys sprengten.

      Er erinnerte sich genau an die interne Krise, zu der es wenig später kam. Perry Rhodan ging an Bord seines Flaggschiffs, der CREST II, und verließ gemeinsam mit der ANDROTEST III den Geheimsatelliten. Die anderen Schiffe blieben auf seinen Befehl zurück, sicher in den unterirdischen Anlagen verborgen.

      Als Rhodan nicht zurückkehrte, machte sich Heske Alurin, der Kommandant der IMPERATOR, aufgrund eines nicht mit Rhodan abgesprochenen Befehls von Atlan mit seinem Schiff auf die Suche nach ihm. Nach Rhodans Rückkehr musste Major Whooley sich dafür rechtfertigen, gegen seinen ausdrücklichen Befehl verstoßen zu haben, was ihn in eine sehr heikle Situation brachte.

      Atlan stand jedoch seinen Mann, bestätigte Rhodan, dass er den Befehl erteilt hatte, und verteidigte Major Whooleys Handlungsweise. Rhodan sah davon ab, Heske Alurin zur Verantwortung zu ziehen.

      *

      »Dieser Vorfall«, schob Volascou Rosman ein, »hatte Auswirkungen auf das Leben im Trojanischen Imperium. Seitdem bedeutet der Ausruf ›Heske Alurin!‹ so etwas wie ›Verdammt!‹. Es gibt auch eine abgeschwächte Form dieses Ausrufs, ›Moby!‹, was so viel

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