Fürstenkrone Box 16 – Adelsroman. Viola Maybach

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Fürstenkrone Box 16 – Adelsroman - Viola Maybach Fürstenkrone Box

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Wert auf ihre Freundschaft.«

      Nun wurde es Phyllis aber doch zu bunt.

      »Aber ich, Axel«, fauchte sie zurück. »Ich besitze nicht deine Eiseskälte. Ich brauche Menschen, um leben zu können. Freunde, mit denen ich sprechen kann. Ich fühle mich noch zu jung, um immer allein zu sein.«

      »Ach so.« Er betrachtete sie mit einem verzerrten Lächeln.

      »Ist der Ausdruck allein nicht fehl am Platz, Phyllis? Schließlich hast du Kinder, und – ja – ich bin ja auch noch da.«

      »Ja, jetzt bist du da, Axel. Aber in all den Monaten war ich mit den Kindern allein.«

      Etwas in dem herben Ton machte ihn stutzig, zwang ihn, eine Hand nach ihr auszustrecken und sie langsam zu sich heranzuziehen.

      »Sieh mich an, Phyllis!«, forderte er rau. »Hast du mich vermisst?«

      Sie versuchte sich seinen Händen zu entziehen. Ihre Augen wichen seinem brennenden Blick aus, während ihr zuckender Mund verzweifelt nach Worten suchte.

      »Phyllis«, sagte er schwerfällig. »Keine billigen Ausreden – ich bitte dich. Ich will die Wahrheit hören, die reine Wahrheit, sie ist immer richtig, auch wenn sie schmerzt. Schrei mir entgegen, was du denkst, und wenn es noch so brutal ist, verletze mich bis aufs Blut, aber belüge mich niemals. Ich könnte es nicht ertragen.«

      Fassungslos starrte sie ihn an. Dann schüttelte sie benommen den Kopf.

      »Ich lüge nicht, Axel«, sagte sie hochmütig und wollte sich mit einem schroffen Ruck von ihm losreißen.

      »Du hast meine Frage noch nicht beantwortet, Phyllis«, stellte er schon wieder völlig ruhig fest.

      »Ich weiß nicht, was diese Frage soll, Axel. Selbst wenn ich dich vermisst hätte, wäre ich allein gewesen.«

      Verärgert ließ er sie los.

      »Phyllis.«

      Eine leichte Zornesröte wurde unter seiner braunen Haut sichtbar.

      Er trat auf sie zu und zog sie hart zu sich herum, dann fragte er mit einem neuen Klang von Wildheit in der Stimme:

      »Wie stellst du dir das in Zukunft zwischen uns vor? Vergiss nicht, wir sind Mann und Frau und haben uns das Wort gegeben.«

      Ihr Blick hing unwillkürlich wie fasziniert an seinem braunen Gesicht. Langsam wich jeder Tropfen Blut aus ihren Wangen.

      Er wurde ruhiger.

      »Phyllis, wir wollen endlich Klarheit zwischen uns schaffen. Ich habe dir gesagt, dass ich dir eine Lüge niemals verzeihen kann. Ich verlange jetzt eine offene Antwort von dir. Als ich dich bat, meine Frau zu werden, tat ich es in erster Linie, um meinen Kindern eine gute Mutter zu geben. Aber es war nicht der einzige Grund, nur habe ich ihn dir noch verschwiegen, weil ich dir Zeit geben wollte, dich daran zu gewöhnen, meine Frau zu sein. Aber jetzt sollst du es wissen, Phyllis …«

      Keuchend rang er nach Luft. Wie ein Peitschenhieb klang es, als er schroff schloss:

      »Ich liebe dich.«

      Er hatte sie bei seinen letzten Worten losgelassen und ging zum Fenster.

      »Du wirst dich jetzt fragen, warum ich nie davon gesprochen habe, Phyllis«, fuhr er mit abgewandtem Gesicht fort. Schwer stützte er sich auf das Fensterbrett.

      »Es war mir einfach unmöglich. Ich habe mich gegen dieses Gefühl gesträubt, weil ich mich nicht noch einmal von einer Frau beherrschen lassen wollte. Als ich dich fragte, ob du meine Frau werden wolltest, da war ich fest entschlossen fortzufahren, um diese Liebe aus meinem Herzen zu reißen. Ich glaubte, die Kraft in mir zu haben.«

      Es war erdrückend still nach seinen Worten. Dann klang ihre atemlose Stimme auf:

      »Und – ist es dir gelungen?«

      Fast schwerfällig wandte er ihr sein kantiges Gesicht zu. Knirschend mahlten seine Zähne aufeinander, dann sagte er heiser, es klang wie ein dumpfes Stöhnen:

      »Was willst du hören, Phyllis? Fürchtest du nicht die Folgen, wenn ich dir jetzt antworte und damit die unsichtbaren Schranken, die noch zwischen uns aufgerichtet sind, niederreiße? Zwinge mich nicht, mein sehnsüchtiges Denken und Fühlen auszusprechen, es könnte sein, dass ich nicht mehr die Kraft fände, so ruhig vor dir zu stehen.«

      Der Duft aus ihrem schimmernden Haar stieg zu ihm auf. Er wollte zurückweichen, um dem Zauber ihrer Nähe zu entfliehen, aber er konnte es nicht. Etwas war stärker als sein Wille, bannte ihn an seinen Platz.

      »Warum willst du Schranken zwischen uns errichten, Axel, warum gibst du deinem Herzen nicht nach?«, kam es kaum hörbar aus dem zuckenden Mund.

      Heiß brannte die Schamröte in ihren Wangen, aber stärker als ihre Scham war die Sehnsucht, die unerträgliche Einsamkeit, die sie umgab, an der sie zu ersticken drohte.

      Keuchend sog er die Luft ein und stieß sie hörbar wieder aus. Seine geballten Hände spreizten sich und schlossen sich wieder krampfhaft. Ein Zittern überlief die kraftvolle Gestalt, als ob eine alte Eiche bis in ihre Wurzeln erbeben würde.

      »Phyllis – weißt du, was du sagst, bist du dir der Folgen bewusst?«, presste er zwischen den Zähnen hervor.

      Sie lachte unter Tränen zu ihm auf. In diesem Augenblick war jeder Gedanke an ihre erste große Liebe wie ausgelöscht.

      Sie wusste nur, dass alles in ihr sie diesem Mann entgegentrieb, dass sie seine Frau sein wollte, dass sie sich nach seinen Küssen, seinen Zärtlichkeiten sehnte.

      »Gehöre ich nicht dir, bin ich nicht deine Frau?«

      »Phyllis …« Es war nur ein dumpfer Laut. Dann fühlte sie sich von starken Armen hochgehoben, fühlte schmale Lippen auf ihrem Mund und schloss beseligt die Augen.

      Wie eine zerbrechliche Kostbarkeit trug der Mann seine junge Frau ins Schlafzimmer. Nie hätte Phyllis so viel behutsame Zärtlichkeit, so viel verzehrende Leidenschaft hinter dem nach außen hin so hart scheinenden Mann vermutet.

      *

      Axel von Lassberg lag noch lange wach, während Phyllis in seinen Armen fest eingeschlafen war.

      Ihr Kopf ruhte an seiner Brust, und immer wieder glitten seine Finger schmeichelnd durch das weiche Seidengespinst ihres Haares.

      Nun war seine Heimkehr doch eine glückliche geworden. Alles Glück der Welt, das er selbst in seinen kühnsten Träumen nicht erhofft hatte, war ihm zuteil geworden. Seine sonst so kühlen Augen leuchteten in einer unsagbaren Zärtlichkeit.

      Ich liebe dich, Phyllis! Nie mehr habe ich geglaubt, mein Herz noch einmal so bedingungslos einer Frau zu eigen geben zu können wie dir, kleine geliebte Frau.

      Sein Herz sprach mit der Geliebten, während seine Lippen immer wieder das weiche Haar kosten.

      Noch nie hatte der stolze harte Mann sich so ausschließlich einem Gefühl hingegeben, wie seiner Liebe zu der jungen Frau, die in seinen Armen lag, ein glückliches Lächeln um den blutroten Mund, der noch von seinen Küssen glühte.

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