Privatdetektiv Joe Barry - Todeskuss von Lily Belle. Joe Barry

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Privatdetektiv Joe Barry - Todeskuss von Lily Belle - Joe Barry страница 4

Автор:
Серия:
Издательство:
Privatdetektiv Joe Barry - Todeskuss von Lily Belle - Joe Barry Kommissar Y

Скачать книгу

Gegenden der Welt — lag er vermutlich noch beträchtlich höher.

      2. Kapitel

      Das Telefon schrillte, und Privatdetektiv Joe Barry, der Mann, der unter dem Gütezeichen Privatdetektiv Joe Barry der bestgehaßte Mann der New Yorker Unterwelt geworden war, hob den Hörer ab.

      „Joe, ich muß dich unbedingt sprechen“, sagte die Sexbombe am anderen Ende der Leitung. Ihre Stimme ließ keinen Zweifel daran, daß sie eine war. Es gibt das gewisse untrügliche Merkmale.

      „Tatsächlich?“ sagte er und überlegte. Die Stimme kam ihm bekannt vor, aber wer, zum Teufel, war es?

      „Erinnerst du dich denn nicht mehr an mich?“ hauchte sie.

      „Wie wär’s mit einem Tip?“

      „Silvester 1965.“

      „Jane!“ rief er. „O ja, jetzt weiß ich Bescheid. Es war ein rauschendes Silvesterfest.“

      Er hatte Jane damals kennengelernt. Ein Freund von ihm, Bill Simons, der bei der Zeitschrift „Daily New Yorker“ Polizeireporter war, hatte eine Silvesterparty veranstaltet, und dort hatte Joe die Schöne kennengelernt. Sie war mit einem Offizier der Home Guard gekommen. Wie hieß der Bursche noch? Richtig, Captain Holmes.

      „Wo steckst du jetzt?“

      „Ich bin wieder in New York. Ich habe mir eine Wohnung in Brooklyn gemietet, ein hübsches kleines Apartment.“

      „Warst du denn weg?“

      „Ich war ein Jahr in Los Angeles.“

      „und was hat dein Captain dazu gesagt?“

      „Holmes? Oh, der war nicht sehr begeistert davon. Aber warum unterhalten wir uns am Telefon. Hast du nicht Lust, auf einen Sprung herüberzukommen? Ich möchte gern meine neue Wohnung einweihen, und kein Mensch ist da. Allein feiert es sich schlecht. Ich habe eine Flasche französischen Champagner da.“

      „Klingt nicht schlecht. Wie ist die Adresse?“

      „Park Heights 1018“, sagte sie.

      „Schön. Ich bin in einer Viertelstunde bei dir.“

      *

      Jane wohnte in einem modernen Apartmenthaus in der teuersten Gegend von Brooklyn, mit Blick auf den East River und die Skyline von Manhattan. Sie öffnete ihm, und Joe mußte sein Gedächtnis korrigieren. Er hatte sie als bildhübsch in Erinnerung, aber sie war mehr als das. Sie war eine Schönheit.

      Er brachte ein eingewickeltes Paket zum Vorschein.

      „Ich habe ein bißchen bei mir herumgekramt“, sagte er, „und zufällig fand ich auch eine Flasche Champagner. Mit zwei Flaschen feiert es sich besser als mit einer.“

      „Großartig“, sagte sie. „Es ist nämlich noch ein Gast gekommen.“

      „Noch ein Gast?“ Er hob die Brauen. „Erlaubt denn das die Feuerpolizei?“

      „Er ist im Wohnzimmer. Geh nur schon hinein. Du kennst ihn. Ich stelle inzwischen den Sekt kalt.“

      Jo stieß die Tür auf und blickte erstaunt auf den Mann, der dort in einem Sessel saß. Der Mann trug Zivil, aber er war unverkennbar Offizier. Captain Holmes von der Home Guard.

      „Hallo, Mr. Barry.“ Der Captain erhob sich. „Nett, Sie wiederzusehen.“

      „Ganz meinerseits.“

      Der Captain begann sofort ein Gespräch, aber Joe hatte das sichere Gefühl, daß der Mann etwas auf dem Herzen hatte. Nach fünf Minuten kam es dann auch.

      „Übrigens“, sagte der Captain. „Sie sind doch Privatdetektiv. Ich hätte da einen interessanten Fall, zu dem ich gern Ihre Meinung gehört hätte.“

      Jo kam sich vor wie ein Klaviervirtuose, den man zum Abendessen eingeladen hat und dem man zum Dessert einen Konzertflügel hinschiebt.

      „Vorsicht, Mr. Holmes“, sagte er. „meine Meinung ist nur gegen Honorar zu haben. Und ich bin ziemlich teuer.“

      „Sie sind ein Spaßvogel“, sagte der Captain. „Aber jetzt im Ernst … “

      „Wo steckt denn Jane?“ fragte Jo.

      „Sie muß gleich kommen. Also, zu meinem Fall. Sie haben doch sicher von dem Einbruch in ein Vorratslager der Home Guard gehört, bei dem Gangster mit einem raffinierten Trick rund zweitausend Gewehre entwendeten? “

      „Ja“, sagte Joe, „die Zeitungen sind voll davon. Irgendein Kollege von Ihnen hat da nicht gerade eine rühmliche Rolle gespielt.“

      „Dieser Kollege“, bekannte der Captain, „bin ich selbst.“

      „Sie?“ Joe beäugte den Captain interessiert. „Dann vergessen Sie, was ich eben gesagt habe.“

      „Sie haben ja recht“, sagte Holmes finster. „Meine Vorgesetzten denken genauso. Diese Geschichte wird vermutlich meine Karriere ruinieren. Zwölf Jahre lang bin ich jetzt Offizier der Armee, ohne mir auch nur einmal die Weste zu bekleckern. Und jetzt diese Geschichte.“

      „Machen Sie sich keine Vorwürfe“, sagte Joe. „Woher sollten Sie wissen, daß dieser angebliche Colonel falsch war?“

      „Sie kennen die Details des Falles? Dann wissen Sie auch, daß meine Vorgesetzten mich vom Dienst suspendiert und einen Untersuchungsausschuß eingesetzt haben, der den Fall klären soll.“

      „Es war ein eindeutiger Verstoß gegen die Dienstvorschriften, sämtliche Posten abzuberufen“, sagte Joe. „Aber ich glaube nicht, daß man Ihnen daraus einen Vorwurf machen kann. Sie hatten einen klaren Befehl, und Sie mußten den Colonel angesichts der Umstände für echt halten. Ich würde mir an Ihrer Stelle keine Sorgen machen.“

      „Ich bin nicht so optimistisch“, sagte der Captain. „Um die Wahrheit zu sagen, ich stecke in einer scheußlichen Klemme. Und ich will ganz offen zu Ihnen sein: Jane hat diese kleine Feier arrangiert, damit ich Ihnen meinen Fall vortragen kann.“

      „Sie werden lachen“, sagte Joe trokken, „das habe ich bereits gemerkt.“

      „Ich kenne Ihre Preise“, sagte Holmes. „Es ist völlig ausgeschlossen, daß ich die bezahle.“

      „Darum geht es nicht“, gab Joe dem Offizier zu verstehen. „Sie sind an der falschen Adresse. Was Sie brauchen, ist ein guter Anwalt.“

      „Die Home Guard hat mir für das Disziplinarverfahren schon einen Verteidiger gestellt. Er scheint ein tüchtiger Anwalt zu sein.“

      „Na, sehen Sie“, sagte Joe. „Vertrauen Sie getrost auf ihn.“

      „Mit Vertrauen ist es in meinem Fall nicht getan“, sagte Holmes langsam und drückte seine Zigarette aus. „Ich habe mir nämlich ein Ziel gesetzt. Ich möchte dieses Verbrechen aufklären.“

      „Das würde ich an Ihrer Stelle nicht tun“, warnte

Скачать книгу