Privatdetektiv Joe Barry - Todeskuss von Lily Belle. Joe Barry

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Privatdetektiv Joe Barry - Todeskuss von Lily Belle - Joe Barry Kommissar Y

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      „Und das sind hartgesottene Kriminalisten. Mit denen können Sie sich nicht messen.“

      „Vielleicht nicht. Aber ich habe ein paar Beobachtungen gemacht und daraufhin eine Theorie aufgestellt. Und wenn die stimmt, steht uns allerhand bevor.“

      In diesem Augenblick öffnete Jane die Tür.

      „Joe, für dich ist jemand am Telefon. Captain Roller oder so ähnlich. Hast du denn gesagt, daß du zu mir fährst?“

      „Ja“, sagte Joe, „ich arbeite gerade an einem Fall, und da muß ich ständig erreichbar sein.“ Er ging ins Nebenzimmer, nahm den Hörer auf und meldete sich.

      Das unverkennbar kratzige Organ Tom Starrs meldete sich. Captain Rowlahd war Chef der Mordkommission Manhattan und zugleich Jos ältester Freund.

      „Hör zu“, sagte der Captain. „Wir sind deinem Tip nachgegangen und haben die Kings Brothers in Long Island aufgespürt. Sie haben sich in einem Haus verbarrikadiert und ballern aus allen Rohren auf uns.“

      Die Kings Brothers hatten einen großen Juwelenraub ausgeführt, und Joe hatte den Fall im Auftrag einer Versicherungsgesellschaft übernommen.

      „Bist du jetzt in Long Island?“ fragte Joe.

      „Ja. Der Attorney hat Tränengas angefordert, aber ich würde es begrüßen, wenn du erst einmal mit den Burschen sprechen würdest. Vielleicht verzichten sie dann auf ein Feuerwerk.“

      „Okay“, sagte Joe. „Ich komme sofort hinaus.“

      „Mußt du weg?“ fragte Jane durch die offene Tür.

      „Ja“, sagte Joe. „Tut mir leid. Schlagen Sie sich Ihre Theorie aus dem Kopf, Captain. Sie begeben sich auf ein heißes Pflaster. Überlassen Sie das Feld den Experten.“

      *

      Die Kings Brothers beschäftigten ihn bis zum frühen Morgen. Dann kapitulierten die Gangster, und Joe konnte den Fall abschließen. Es war eine heiße Jagd gewesen.

      Sie transportierten die Gangster in die Centre Street, und Joe blieb noch, bis die völlig übermüdeten Beamten die erste Vernehmung abgeschlossen hatten. Es war fünf Uhr morgens, als er nach Hause fuhr. Captain Holmes hatte er völlig vergessen.

      Es war schon ziemlich hell. Der Himmel war wolkenlos. Der Tag versprach schön zu werden. Die Straßen waren wie ausgestorben. Für eine kurze Weile war die Riesenstadt am Hudson zur Ruhe gegangen.

      Jo stellte den Mercedes vor dem Haus ab und betrat das Gebäude. Die Gun Hill Road war menschenleer. In der Halle brannte noch die Beleuchtung. Er warf einen Blick zum Glaskasten des Hausmeisters hinüber. Die Kabine war leer.

      Der Fahrstuhlknopf leuchtete rot. Jemand mußte also unterwegs sein. Joe löste den Rufkontakt aus und wartete. An der Skala konnte er sehen, daß der Lift in der vierten Etage stand — dort, wo auch seine Wohnung war. Jetzt verschwand die beleuchtete vier und die drei leuchtete auf, dann die zwei, die eins. Automatisch glitten die Türen auseinander.

      Jo sah, daß jemand im Lift war, und blieb stehen, um dem Mann Platz zu machen. Der trug einen Mantel und hatte den Kopf gesenkt. Der Hut verdeckte sein Gesicht vollkommen.

      Jetzt machte er einen Schritt vorwärts und kam ins Taumeln. Joe faßte zu und fing den Mann auf. Dabei verrutschte der Hut, und Joe konnte das Gesicht des anderen sehen.

      Es war Captain Holmes.

      „Holmes!“ rief er. „Was ist passiert?“

      Der Captain versuchte zu sprechen, aber er brachte kein Wort heraus.

      „Holmes!“ rief Joe noch einmal. Er spürte, wie der glatte Mantelstoff durch seine Finger rutschte. Er konnte den Mann nicht halten. Der Captain glitt zu Boden. Joe spürte, wie er die Muskeln anspannte, als wolle er sich noch ein letztes Mal aufbäumen. Er beugte sich über den liegenden Mann.

      „Holmes!“ rief er. „Wer war es?“

      Mühsam bewegte der Captain seine Lippen. Ganz dicht mußte Joe sein Ohr heranbringen, um die gehauchten Worte zu verstehen. Zwei waren es nur.

      „Lily Belle“, stöhnte Holmes. Dann bäumte er sich auf und sackte in sich zusammen.

      Jo spürte, daß seine Hände feucht waren. Er sah sie an. Sie waren rot von Blut.

      Er sah Holmes an. Sah den Messergriff, der aus seinem Rücken ragte.

      Sah, daß Holmes tot war.

      In diesem Augenblick glitten die Türen des Fahrstuhls zusammen, und der Lift setzte sich aufwärts in Bewegung. Joe sah, wie die Lichtpunkte auf der Skala nach oben wanderten, bis wieder die Vier aufleuchtete. Dann erlosch das Licht.

      Seine Gedanken arbeiteten mit der Schnelligkeit eines Computers. Es war klar, daß Holmes zu ihm gewollt hatte. Der Mörder hatte ihn verfolgt und in der vierten Etage, unmittelbar vor Jos Wohnung, zugeschlagen.

      Irgendwie hatte Holmes es noch geschafft, in den Lift zu kommen und abzufahren, ehe der Mörder das verhindern konnte. Vermutlich hatte er das Messer geworfen, als Holmes gemerkt hatte, daß Joe nicht zu Hause war und wieder nach unten fahren wollte. Dann hatte der Mörder auf den Liftknopf gedrückt — eine ganz natürliche Reaktion. Und das ließ nur einen Schluß zu.

      Der Mörder war noch im Haus.

      Jo zögerte keine Sekunde. Er holte seinen Schlüssel aus der Tasche und blockierte den Fahrstuhl. Daß er einen Schlüssel zum Lift hatte, entsprach einer Privatabsprache zwischen ihm und Mac, dem Hausmeister. Der Hausbesitzer wußte nichts davon.

      Damit war dem Mörder dieser Fluchtweg versperrt. Im nächsten Augenblick stürmte Joe die Treppen empor. Das Apartmenthaus in der Gun Hill Road 234 war zum Glück übersichtlich gebaut. Sämtliche Flure ließen sich vom Treppenhaus aus überblicken. Natürlich bestand die Möglichkeit, daß der Killer in einer der Wohnungen Unterschlupf gefunden hatte, aber Joe hielt das für unwahrscheinlich. Er kannte sämtliche Bewohner des Hauses seit Jahren.

      In der vierten Etage hielt er inne und sah sich um. Es war nichts Verdächtiges zu bemerken. Im Haus herrschte Stille. In der Gun Hill Road 234 gab es keine Frühaufsteher.

      Jo stieg weiter empor und erreichte die Dachetage. Auch hier war nichts Verdächtiges festzustellen. Er stieg die eisernen Sprossen hoch, die auf das Flachdach führten. Der Zugang zum Dach war mit einer Luke verschlossen, die normalerweise verriegelt war.

      Beide Riegel waren zurückgeschoben. Joe holte seine Automatik aus der Schulterhalfter, entsicherte die Waffe und stemmte den Lukendeckel vorsichtig auf.

      Draußen war es hell. Er konnte einen Teil des Daches überblicken, die Lüftungsschächte, die Aufbauten der Klimaanlage. Der Blick wanderte über die Nachbardächer auf die imposante Skyline von Manhattan.

      Jo wußte, daß man von dem Dach aus über die Feuerleiter nach unten gelangen konnte. Aber dabei konnte man von der Straße aus gesehen werden.

      Er stieß den Deckel vollends auf und machte einen Hechtsprung auf das Dach. Er landete in der sicheren Deckung eines Lüftungsschachtes.

      Seine Vorsicht

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