Reigen Reloaded. Arthur Schnitzler

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Reigen Reloaded - Arthur Schnitzler

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Zeig mir mal das Meer.

      LEONIE: tippt herum. Kannst du auch was anderes sagen?

      JOSH: Oh, oh. Schönes Teilchen.

      LEONIE: kichert wieder. Ein ganz normaler Bikini!

      JOSH: Gibt’s das Bild auch ein bisschen … verspielter?

      LEONIE: wird verlegen. Du Geilspecht!

      JOSH: Ich meinte eigentlich die Rückenansicht.

      LEONIE: Nicht frech werden. Sonst zeig ich dich an, wegen sexueller Belästigung.

      JOSH: abfällig. Geh bitte. Seit wann ist Telefonieren sexuelle Belästigung.

      LEONIE: Na ja, bei dir weiß man nie. Man hört so einiges …

      JOSH: Ooch – hab ich einen schlechten Ruf?

      LEONIE: Na ja, nicht den besten.

      JOSH: Aber beschwert hat sich noch keine, oder?

      LEONIE: lacht leise. Es klingt falsch.

      JOSH: Also was jetzt.

      LEONIE: zögert kurz, dann tippt sie in ihr Handy. Was krieg ich dafür?

      JOSH: pfeift anerkennend. Ein schöner Rücken kann entzücken.

      LEONIE: Und was krieg ich im Gegenzug?

      JOSH: Wünsch dir was.

      LEONIE: Du kannst mir ein Geheimnis verraten.

      JOSH: Deal.

      LEONIE: Okay. Was war das vor den Ferien im Turnkammerl?

      JOSH:

      LEONIE: Nicht?

      JOSH: Lieber nicht.

      LEONIE: Ich frag mich …

      JOSH: unterbricht. Ich muss jetzt eh aufhören.

      LEONIE: Nur noch ein bissl. Mir ist so fad, ich kann nicht einschlafen!

      JOSH: seufzt.

      LEONIE: Nicht seufzen.

      JOSH: stöhnt übertrieben gequält.

      LEONIE: Warte kurz.

      Leonie steht auf, macht die Schreibtischlampe aus, knipst stattdessen die Lavalampe an, die mitten im Raum auf dem Boden steht. Das Zimmer ist jetzt nur von der Lavalampe beleuchtet, in der sich ein violetter Batzen zu bewegen beginnt und sich träge auf und ab wälzt.

      LEONIE: So isses besser.

      JOSH: Hat dich ein Wal verschluckt?

      LEONIE: lacht.

      JOSH: Alles so lila um dich herum.

      LEONIE: Und bei dir ist alles grau. Zeig mir dein Zimmer.

      JOSH: Sicher nicht.

      LEONIE: Feig.

      JOSH: Wozu soll das gut sein?

      LEONIE: Weiß nicht.

      JOSH: Es ist so eine unaufgeräumte Singlewohnung. Du versäumst nix.

      LEONIE: Hast du keine Freundin?

      JOSH: Eine nicht, nein.

      LEONIE: lacht auf. Also mehrere?

      JOSH: Nicht mehr als nötig.

      LEONIE: plötzlich kühl. So genau wollt ich es gar nicht wissen.

      JOSH: Ist vielleicht eh besser.

      Eine unangenehme Pause entsteht. Leonie windet sich ein bisschen, streckt sich, man hat das Gefühl, dass sie mit etwas ringt.

      LEONIE: platzt plötzlich heraus. Ich wollt dir nur sagen, ich wollt damals am Freitag nicht reingeplatz …

      JOSH: unterbricht sie hastig. Lass einfach stecken.

      LEONIE: Es hat nicht so ausgeschaut, als ob …

      JOSH: unterbricht … es war auch nicht so. Es is nix passiert.

      LEONIE: Das musst eh du wissen.

      JOSH: Es gibt nix zu wissen und nix zu erzählen.

      LEONIE: Wenn nix passiert is, eh nicht.

      JOSH: Selbst wenn was passiert wär, geht es niemanden was an.

      LEONIE: Wenn du’s sagst.

      JOSH: Ich sag’s.

      LEONIE: Na dann.

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      LEONIE: Einvernehmlich, sagt man dazu.

      JOSH: Genau.

      LEONIE: So hat es aber nicht ausgeschaut.

      JOSH: Was geht dich das an. Ich muss jetzt ohnehin Schluss machen.

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      JOSH: Hallo?

      LEONIE: Dann mach Schluss. Wenn du was Besseres zu tun hast.

      JOSH: lacht rau.

      LEONIE: Was hast denn Besseres zu tun?

      JOSH: Was man halt so zu tun hat. Wenn man nix zu tun hat. Beide lachen spontan.

      LEONIE: Geh, du bist cringe.

      JOSH: Geh bitte. Bist Nonne, oder was?

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