Reigen Reloaded. Arthur Schnitzler
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Hast du dein Telefon lautlos gestellt?, sagt Mia. Deine Frau ruft sonst fünfmal hintereinander an. Sie weiß schon, warum.
Ich werde dich vermissen, mein Schatz.
Komm, Bene, runter mit dem Zeug.
Sie öffnet sein Hemd.
Aber wenn die Claudia jetzt läutet?, sagt Benedikt.
Dann gibt sie dir den Einzahlungsbeleg eben morgen, sagt Mia. Oder willst du einen Dreier machen?
Mia zieht Benedikt das Hemd aus und wirft es hinter das Sofa. Dann knöpft sie seine Hose auf, während er versucht, ihr das T-Shirt auszuziehen.
Ich würde gerne mit dir wegfahren, sagt Benedikt. Wirklich.
Ach, Bene, sagt Mia. Du schaffst es im Sommer nicht einmal bis Kritzendorf. Glaub mir, Australien ist fünf Nummern zu groß für dich.
Mia zieht Benedikt die Hose aus und wirft sie weit weg ins Zimmer. Sie drängt Benedikt zum Sofa und schubst ihn. Er liegt auf dem Rücken auf dem Sofa. Mia zieht ihr T-Shirt und ihren BH aus, legt beides auf den Couchtisch und setzt sich auf Benedikt.
Fahr nicht nach Australien, sagt Benedikt. Dort brennen die Wälder.
Mia nimmt Benedikts Hand und legt sie auf ihre nackte Brust.
Du bist eine tolle Frau, sagt Benedikt.
Ja, die geborene Kellnerin, was?
Nein, nein, viel größer. Du wirst Geschäftsführerin. Und dann machen wir beide allein das Büro für alle Betriebe.
Mia fasst Benedikt zwischen die Beine. Er seufzt.
Und dann, sagt Benedikt, lagern wir alles aus und reisen nur mehr durch die Welt. Gemeinsam.
Jaja, Bene, sagt Mia, spritz nicht gleich ab.
Plötzlich hört man im Vorzimmer die Gegensprechanlage läuten.
Verdammt, sagt Benedikt und will sich aufsetzen. Mia hält ihn zurück.
Bleib liegen, ich mach das schon, sagt Mia.
Sie steht auf, nimmt ihr T-Shirt vom Couchtisch und streift es über.
Sei bloß still, sagt Mia.
Dann geht sie ins Vorzimmer.
Benedikt bleibt auf dem Rücken liegen. Er tastet den Couchtisch ab, um sein Mobiltelefon zu finden. Dann setzt er sich auf und sucht es. Er nimmt das Whiskyglas vom Couchtisch und trinkt es in einem Zug aus. Dann lässt er sich wieder auf den Rücken fallen.
Plötzlich steht Mia im Türstock. Sie hat ihren Rucksack auf dem Rücken.
Hier ist der Schlüssel, sagt Mia.
Sie wirft Benedikt einen Schlüsselbund zu. Er landet auf seinem Bauch. Benedikt setzt sich ruckartig auf.
Hat sie alles gebracht? Hat Claudia alles gebracht?, fragt Benedikt.
Ich war zu spät an der Gegensprechanlage, sorry, sagt Mia. Hab sie verpasst. Leb wohl, Bene, und vergiss nicht: Ich bin nicht erreichbar. Sie geht.
Mia, schreit Benedikt laut. Kurz darauf hört man die Tür ins Schloss fallen.
Benedikt steht vom Sofa auf. Er greift hinter das Sofa und zieht sein Hemd hervor. Dann blickt er um sich.
Diese verdammt Fotze, sagt Benedikt zu sich selbst. Wo ist jetzt nur mein Handy?
Er geht im Zimmer umher und findet seine Hose auf dem Boden liegen. Er hebt sie auf, greift in eine Hosentasche und nimmt sein Mobiltelefon heraus. Er drückt darauf herum.
Warte nur, sagt er, du eingebildetes Miststück! Warte nur, das war heute dein letzter Arbeitstag.
Als Benedikt die Galerie betritt, ist es fünf Minuten vor Ladenschluss. Anna hantiert an einem Schild, das auf dem Sockel einer kleinen Skulptur deren Titel („ohne Titel“) und Preis (EUR 7.000) angibt. Wie aus tiefer Versunkenheit gerissen wendet sie sich um. Bei Benedikts Anblick strahlt ihr Mund zu einem Lächeln auf wie eine Blüte im Zeitraffer.
Oh, hallo!, sagt sie. Das freut mich aber!
Benedikt kommt zögerlich näher. Ich störe Sie doch nicht?
Aber nein!, sagt Anna. Bin schon fertig. Haben Sie den Vertrag dabei?
Benedikt öffnet sein Jackett und greift Richtung Innentasche.
Warten Sie, sagt Anna, ich sperr gleich zu, dann können wir das in Ruhe besprechen.
Sie schließt den Ladeneingang der Galerie ab: Bitte kommen Sie doch. Hinten ist es viel gemütlicher.
Anna geleitet Benedikt durch die gleißend beleuchteten Ausstellungsräume zu einem schmalen Gang. Dieser führt in das Hinterzimmer, das wie ein gediegener Wohnraum eingerichtet ist. Zwei breite, mit goldenem Samt bezogene Sofas stehen einander gegenüber, auf das eine wirft Anna ihre Handtasche, auf das andere weist sie Benedikt mit der Hand, sich zu setzen.
Schöne Bilder, sagt Benedikt und deutet um sich.
Jaja, sagt Anna, ein Glas Rotwein vielleicht?
Eigentlich bin ich ja mehr der Whisky-Typ.
Soso?, sagt Anna und kramt in einer Kommode. Da ist was da, man kriegt ja auch so einiges geschenkt. Aber das trinkt hauptsächlich mein Mann. Da – Highland Park, dreißig Jahre, ist das okay?
Oh ja, sagt Benedikt, oh ja.
Anna stellt ihm die Flasche und ein Glas auf den Couchtisch, ihr eigenes Weinglas und die Rotweinflasche dazu.
Sie setzt sich neben ihn. Er schenkt sich Whisky ein, riecht daran: Unglaublich.
Gut?, fragt Anna. Dann stoßen wir doch mal an.
Die Gläser klirren aneinander.
Wenn ich mich recht erinnere, sagt Anna, waren wir eigentlich schon per du …
Ich glaube nicht, dass wir nach dem ersten Kuss noch per Sie waren, sagt Benedikt.
Das war aber der Rotwein, ruft Anna, dieser exzellente friulanische … den möchte ich übrigens unbedingt für den Vierziger meines Mannes …
Ist schon notiert, sagt Benedikt, das haben wir bei der Degustation schon besprochen. Der Pignolo ist dabei.
Ich kann mich ja an nichts erinnern, sagt Anna, so viele Weine! Der Abend ist mir gänzlich im Gedächtnis verschwommen, wie etwas Unwirkliches – was ist jetzt mit dem Vertrag?
Benedikt holt den Vertrag aus der Innentasche seines Jacketts und faltet ihn auf. Es ist sehr heiß hier, sagt er, ich zieh das Jackett