Perry Rhodan Neo 242: Sturm über Olymp. Lucy Guth

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Perry Rhodan Neo 242: Sturm über Olymp - Lucy Guth Perry Rhodan Neo

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an ihrem Ziel aus der Expressliftkabine stiegen, betraten sie einen breiten Korridor, von dem aus zahlreiche Türen und weitere Gänge abzweigten.

      »In der mittleren Etage befinden sich Besprechungsräume sowie verschiedene Laboratorien – wie etwa ein komplett isolierbares, durch eine Schleuse erreichbares biochemisches Labor, ein Technikraum, mehrere Prüfstände, eine Großzentrifuge, ein Luftfilterraum, ein Reinraum, ein Teilchenbeschleuniger ...«

      Snipes war sprachlos angesichts der fortgeschrittenen Technik und der Versuchsaufbauten, die sich allesamt mit Halatiumtechnologie beschäftigten. Am meisten erstaunte ihn eine Apparatur, bei der ein Zellaktivator im Zentrum des Interesses stand.

      »Woher haben Sie das Gerät? Man sollte denken, alle bekannten Aktivatoren wären vergeben«, fragte Snipes eine Wissenschaftlerin, die sich damit beschäftigte. Dieses Thema interessierte ihn angesichts seiner eigenen Forschungen besonders.

      Die Thetiserin lachte. »Sollte man annehmen. Aber dieses Gerät ist defekt. Laut Faktor Zwei ist es seit Jahrzehnten nicht mehr im Einsatz. Wir beißen uns daran allerdings nach wie vor die Zähne aus – wir bekommen es einfach nicht geöffnet und können keine invasive Forschung vornehmen.«

      Solche und ähnliche Gespräche führte Snipes noch mit verschiedenen weiteren Wissenschaftlern und Ingenieuren in den unterschiedlichsten Laboratorien. Im Allgemeinen konnte man sagen, so seine Schlussfolgerung, dass die Suche nach Alternativen für halatiumbasierte Technik bislang nicht gerade von Erfolg gekrönt war.

      »Wo ist der Zugang zur dritten Ebene?«, fragte Snipes, während er Arlon durch die Gänge und Räume folgte und sich fragte, wie in aller Welt er sich jemals in diesem Labyrinth orientieren sollte. Er musste Arlon unbedingt fragen, wie er das positronische Leitsystem aktivieren konnte. So was werden die hier doch sicherlich haben. »Mit dem Fahrstuhl vorhin ging es ja nicht mehr tiefer.«

      »Die Ebene drei ist nur über einen separaten Personenaufzug erreichbar. Er befindet sich dort drüben.« Sie waren in den Zentralkorridor zurückgekehrt, in dem der aus der oberen Ebene herabführende Expresslift endete. Arlon deutete an das andere Ende des Gangs. Dort war eine unverkennbar gepanzerte Fahrstuhltür zu sehen.

      »Ein so schweres Sicherheitsschott für einen simplen Aufzug?«, wunderte sich Snipes.

      »Der Zutritt ist beschränkt. Weder Sie noch ich haben eine Zugangserlaubnis. Wenn Sie Ebene drei betreten, werden Sie das nur in Begleitung von Proht Meyhet tun. Nur der Meister der Insel und seine engsten Mitarbeiter können das Schott öffnen, die Agenten der Abteilung Drei sind dazu nicht ohne Zusatzqualifikation befugt.«

      Snipes blieb verblüfft stehen. Das in der Mitte geteilte Schott war aus hellblauem Metall gefertigt. Es gab keinerlei sichtbaren Knopf oder Sensor, um die Tür zu öffnen. Wahrscheinlich reagiert sie auf bestimmte DNS-Sequenzen und öffnet sich nur dann, wenn die richtigen Leute in die Nähe kommen. Das Schott schien mit einem Mal geheimnisvoll zu leuchten. Aber das bildete er sich wahrscheinlich nur ein.

      »Kommen Sie, weiter«, forderte Arlon ihn auf. »Sie werden vielleicht eines Tages von Botschafter Meyhet mit hinuntergenommen – wenn es an der Zeit dafür ist.«

      Langsam setzte sich Snipes wieder in Bewegung, blickte sich aber noch ein paarmal nach der Fahrstuhltür um. Was mag dort unten sein, was Faktor Zwei zu verbergen hat? Diese ganze Anlage an sich ist schon supergeheim – was kann eine noch größere Geheimhaltungsstufe haben?

      Sie fuhren mit dem Expresslift zurück in die erste Ebene und standen kurz darauf wieder in der großen Zentralhalle.

      »Das Wichtigste habe ich Ihnen noch gar nicht gezeigt.« Arlon lächelte und ging auf ein zweiflügliges Portal zu, das Snipes beim Beginn ihres Rundgangs für den Sanitärraumzugang gehalten hatte. »Die Kantine.«

      Sie passierten die selbsttätig aufgleitende Doppeltür und gelangten in eine großzügige Mensa. Zehn Tische standen in dem sauberen Raum, an dessen Wände große Hologramme Impressionen von Welten zeigten, die Snipes völlig fremd waren: üppige, grüne Wälder, die womöglich auf dem thetisischen Heimatplaneten Handoriaán wuchsen, und ausgedehnte Wiesen mit dichtem, gelbem Gras, zwischen dessen Halmen elektrische Ladungen hin und her sprangen. Das muss Etrinon sein. Bei der Darstellung einer blauen Sonne vermutete er den Riesenstern Kur'sh.

      An den Wänden standen Speisen- und Getränkespender, wo das Personal aus verschiedenen Menüs wählen konnte. Typisch für eine Kantine von GHOST – die Mensa im Ausbildungszentrum hatte genauso ausgesehen. Snipes hoffte, dass es auf Olymp zumindest besser schmeckte.

      Nur ein Tisch war besetzt, mit einem Etrinonen und einer Thetiserin. Beide sahen interessiert auf, als die beiden Agenten hereinkamen.

      »Genau die beiden, die ich erwartet hatte.« Arlon nickte zufrieden, wie jemand, dessen Plan gerade aufgegangen war. Sie gab Snipes einen Wink. »Los, holen Sie sich etwas zu essen. Sie sind bestimmt hungrig; einfach die Ausweiskarte vor den Spender halten.«

      Verdutzt folgte er der Anweisung. Er zog sich eine Hühnerbrühe und eine Limonade, da er noch nie etrinonischen Blausalat gegessen hatte und auch dem thetisischen Morlaggulasch nicht traute. Mit seinem Tablett trat er dann an den Tisch und lächelte unsicher.

      »Sehr schön. Setzen Sie sich.« Arlon, die neben den beiden Wissenschaftlern stand, schob einen Stuhl zurück und wies in einer vorstellenden Geste auf ihn. »Das ist Howard Snipes, mein Nachfolger. Mister Snipes, das sind Simko Heelan und Keatra Minx, die engsten Mitarbeiter von Faktor Zwei.«

      Die beiden nickten ihm freundlich zu. Er ließ sich auf den Stuhl sinken und sah unschlüssig von einem zum anderen.

      Der Etrinone Simko Heelan war schmächtig und hatte wirre, weiße Haare, die hin und wieder blaue Funken sprühten. Er trug eine grellrote Datenbrille, durch deren verspiegelte Gläser seine Augen nicht zu sehen waren. Die Thetiserin Keatra Minx war eine unscheinbare Frau mit kinnlangen, weißblonden Haaren, die sie einer Arkonidin ähneln ließen. Ihr blasses Gesicht wurde von einer spitzen Nase dominiert.

      »So, dann lasse ich Sie mal allein, damit Sie einander besser kennenlernen können.« Lisa Arlon richtete sich auf und schnippte mit den Fingern. »Ich gehe derweil meine Sachen packen. Falls wir uns nicht mehr sehen sollten: Alles Gute für die Zukunft!« Sie drehte sich schwungvoll um und verließ die Kantine.

      Snipes sah ihr verblüfft hinterher. »Ist Miss Arlon immer so ... direkt?«

      Der Etrinone kicherte und kratzte mit einem löffelähnlichen Besteckteil eine zähe, blaue Masse aus einer Glasschüssel. »Kann man wohl sagen. Wir haben uns daran gewöhnt. Ich werde sie vermissen.« Er blinzelte. »Verzeihung, ich wollte nicht unhöflich sein. Sie werden diesen Posten sicher genauso gut ausfüllen.«

      »Das hoffe ich.« Snipes nahm einen großen Schluck Limonade, um seine Verlegenheit zu überspielen.

      »Keine Sorge.« Minx spießte eine rote Frucht auf, die aussah wie ein winziger Kürbis. »So schwierig ist es nicht. Meyhet ist nicht oft hier, meistens forschen wir allein. Und wir sind nicht so schwer zu versorgen wie Faktor Zwei.«

      Sie plauderten eine Weile über die Aufgaben, die auf Snipes warteten, und er fühlte sich zunehmend wohler. Heelan und Minx schienen nett zu sein und bei Weitem nicht so fremdartig, wie er befürchtet hatte – zumindest auf den ersten Blick. Er hatte viel Zeit damit verbracht, sich in die Kulturen aus Andromeda einzulesen, und so langsam glaubte er, dass er klarkommen würde. Die Suppe schmeckte auch nicht schlecht.

      »Und was ist mit Ebene drei?«, fragte er, während er den letzten Rest auslöffelte.

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