Privatdetektiv Joe Barry - Eiffeltürme für Paris. Joe Barry

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Privatdetektiv Joe Barry - Eiffeltürme für Paris - Joe Barry Kommissar Y

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von ihm denken mögt.“

      „Mit den einfachen Jungen vom Lande habe so meine Erfahrungen. Für mich zählen nur Tatsachen. Eine andere Methode gibt es nicht, um ein Verbrechen aufzuklären.“

      „Danke für die Belehrung, Leutnant!“

      Mahonny biß sich auf die Lippen.

      „Seien Sie nicht so empfindlich, Barry! Hat Fisher Sie geschickt?“

      „Allerdings, Schießen Sie los! Was haben Sie sich ausgedacht?“

      Der Leutnant nahm die Akte hoch, die auf dem Tisch lag, und blätterte sie durch.

      „Der New Yorker Kaufmann Henry Walsh verließ gestern morgen um sechs Uhr seine Wohnung in Minor Beach, dreißig Meilen südlich von New York. Als er um zehn Uhr noch nicht im Büro war, rief sein Partner, Jack Bristol, in der Wohnung an. Laut Auskunft des Hausmeisters war Walsh um sechs Uhr fortgefahren. Bristol wartete in seinem Büro in der 54. Straße bis fünf Uhr nachmittags. Das Verschwinden von Walsh war um so merkwürdiger, als er für den Vormittag wichtige Kunden seiner Firma bestellt hatte, die nun vergeblich kamen.“

      „Nur weiter!“ sagte Joe.

      „Um fünf Uhr rief Jack Bristol die Verkehrspolizei an, um zu erfahren, ob Walsh vielleicht einen Unfall erlitten hatte. Das war nicht der Fall. Doch fand eine Polizeistreife kurz darauf Walshs Wagen drei Meilen südlich von Minor Beach unmittelbar am Ufer stehen. Im Sand wurden Fußspuren sowie die Reifenspuren eines anderen Wagens gefunden, die jedoch nicht gesichert werden konnten, da sie zu stark verweht waren.“

      Joe pfiff durch die Zähne.

      „An Ihrer Geschichte scheint etwas dran zu sein. Mahonny!“

      „Warten Sie nur ab! Es kommt noch besser. Da das Büro von Walsh zu meinem Bezirk gehört bekam ich den Fall. Ich fuhr zu Jack Bristol.“

      „Was für eine Firma ist das?“ erkundigte sich Joe.

      „Sie heißt Transglobe Incorporated. Soviel ich weiß, macht sie Export- und Importgeschäfte Sie hat nur ein kleines Büro.“

      „Angestellte?“

      „Außer Bristol und Walsh nur eine Sekretärin. Ich nahm mir also Bristol vor und versuchte, irgend etwas über Walsh seine Freunde, seine Gewohnheiten herauszubekommen das mir woiterhelfen konnte. Sie kennen den Zauber ja. Dabei machte Bristol eine höchst interessante Bemerkung. Nach seinen Angaben war Henry Walsh in den letzten Wochen von irgend jemandem telefonisch bedroht worden. Walsh hatte einmal zu Bristol darüber gesprochen und kurz darauf erwähnt, er hätte Ärger mit einem Neffen gehabt.“

      „Sie suchten also einen Neffen von Walsh. Das Merkwürdige ist nur, daß Stanley keinen Onkel dieses Namens hat.“

      „Warten Sie nur ab! Ich durchforschte also den Lebenslauf von Walsh. Dabei kam ich darauf, daß er vor fünfzehn Jahren den Namen gewechselt hatte. Das war 1947. Er war kurz vorher von der Luftwaffe entlassen worden und hatte plötzlich den Wunsch, sich anders zu nennen. Sie wissen ja, daß man damals in dieser Beziehung Kriegsteilnehmern gegenüber großzügig war.“

      „Wie war sein ursprünglicher Name?“

      „Henry Fisher!“

      „Langsam nähern wir uns Stanley.“

      „Ganz recht. Ich fand heraus, daß Henry Fisher einen Neffen hatte, der in Syracuse, Illinois, lebt. Ich setzte mich mit der dortigen Polizei in Verbindung und erfuhr zwei höchst interessante Tatsachen. Die eine war, daß Stanley vorgestern Syracuse mit dem Ziel New York verlassen hatte, die zweite, daß seine letzte Telefonrechnung außergewöhnlich hoch war – so, als hätte er in den letzten Wochen mehrfach mit New York gesprochen.“

      „Das sieht allerdings nicht mehr so harmlos aus“, nickte Joe.

      „Das Weitere war Routine“, sagte Mahonny. „Stanley hatte Syracuse acht Jahre lang nicht verlassen. Er kannte folglich niemanden in New York. Es war zu erwarten, daß er hier ins Hotel ging. Bereits unsere erste Rundfrage hatte Erfolg – er hatte im ,California‘ ein Zimmer vorbestellt. Wir holten ihn hierher, und ich fühlte ihm auf den Zahn. Der Bursche war allerdings verschlagen wie eine Auster. Und ich hatte auch keine Möglichkeit, ihn festzusetzen. Der Untersuchungsrichter verweigert den Haftbefehl, bis feststeht, was mit Henry Walsh geschehen ist.“

      „Well – Sie hätten ihn nicht nach einem Verwandten namens Walsh, sondern nach seinem Onkel Henry Fisher fragen sollen. Vielleicht hätte er sich dann erinnert.“

      Der Leutnant schüttelte den Kopf.

      „Entweder er hat Walsh umgebracht – dann weiß er sofort Bescheid, oder er hat nichts damit zu tun – dann interessieren mich seine Geschichten über Onkel. Henry nicht. Ich wollte nur sehen, wie er reagiert.“

      „Und wie war Ihr Eindruck?“

      „Nicht gut, nicht schlecht.“ Mahonny grinste plötzlich. „Wollen Sie sich etwa auch noch auf die Suche nach Walsh machen? Das ist eine Aufgabe, an der die gesamte New Yorker Polizei schon herumbastelt.“

      „Ich bin ein leidenschaftlicher Bastler“, erwiderte Joe. „Überlassen Sie mir doch mal für eine halbe Stunde die vollständige Akte Walsh!“

      „Das ist ein Staatsgeheimnis“, empörte sich der Leutnant. „Kennedy hat verboten, sie Außenstehenden zu zeigen.“

      Dann ließ er Joe mit der Akte allein.

      *

      Minor Beach lag zu weit entfernt, um noch ein Vorort von New York zu sein aber nahe genug, um vielen Leuten, die in der Stadt arbeiteten, als Wohnort zu dienen. Um in Minor Beach ein Haus zu haben, waren zwei Dinge notwendig: Das eine waren Dollars, das andere noch mal Dollars.

      Barrys spinatgrüner SL flitzte über die Uferstraße. Auf einer Anhöhe stoppte er. Joe breitete die Karte aus und studierte sie.

      „Hier muß die Stelle sein“, sagte er, bog von der Straße ab und fuhr über den Sand langsam am Wasser entlang. Ein frischer Wind kam vom Meer her; die Wellen hatten weiße Schaumkronen.

      „Der arme Onkel Henry“, sagte Stanley, der neben Barry saß, mindestens zum zwanzigsten Male. „Ich habe ihn das letztemal als Kind gesehen. Ich hatte immer geglaubt, er wäre im Krieg umgekommen.“

      Joe hielt an und stieg aus.

      „Hier fand man den Wagen von Walsh“, sagte er. „Die Polizei nimmt an, daß er hier ermordet und mit einem anderen Wagen fortgeschafft wurde.“

      „Ja“, äußerte Stanley nicht übermäßig geistreich.

      „Für einen Mord ist das die ungünstigste Stelle, die man sich denken kann“, fuhr Joe fort. „Die Gegend flach wie ein Brett; nur im Norden das Panorama von Minor Beach. Wie sollte Walsh hierhergekommen sein? Die Stelle taugt zu nichts, nicht einmal zu einem Rendezvous.“ Er dachte kurz nach. „Hier wurde lediglich Walshs Wagen hergebracht“, sagte er dann überzeugt. „Und zwar nicht von ihm selbst.“

      „Woher weißt du das?“ fragte Stanley verblüfft.

      „Ich weiß gar nichts. Ich stelle Vermutungen an.“ Joe klappte

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