Privatdetektiv Joe Barry - Eiffeltürme für Paris. Joe Barry
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„Sieh dich vor, wenn du Besuch erhältst!“ rief er ihm nach.
„Denkst du, ich bin wirklich in Gefahr?“
„Man kann nie wissen!“
Joe gab Gas und brauste davon.
Er fuhr die Lexington-Avenue entlang und bog in die 54. Straße ein. Nach einigem Suchen fand er das Haus, in dem die „Transglobe Inc.“ ihr Büro hatte, Es war ein großes Bürohaus.
Dieses Terrain hatte die Polizei schon abgegrast, ohne einen brauchbaren Hinweis zu bekommen. Trotzdem wollte Joe sich selbst ein Bild verschaffen.
Der Expreßlift transportierte ihn in die fünfzehnte Etage. Zwischen den Namensschildern von Anwaltskanzleien und Grundstücksmaklern fand er das Schild der „Transglobe“ auf dem langen Korridor.
Er klopfte und trat sofort ein.
Eine brünette Schönheit sah von einem Magazin auf. Es war die typische New Yorker Sekretärin: ein Wirklichkeit gewordenes Titelbild von „Life“.
Ohne besonderen Scharfsinn war zu erkennen, daß der Chef nicht zugegen war. Die Schreibmaschine ruhte noch unter ihrer Wachstuchhülle. Im Hintergrund spielte leise Radiomusik. Auf dem Tisch surrte ein Tauchsieder in einem verchromten Topf. Daneben stand eine Dose Maxwell-Kaffee.
„Hallo!“ sagte Joe. „Ist Mr. Bristol zu sprechen?“
„Mr. Bristol ist in seiner Wohnung. Ich bin die Sekretärin, Patricia Randall.“
Sie hatte eine ruhige, klare Stimme. Joe trat näher und geriet in den Einflußbereich ihres Parfüms.
„Mein Name ist Barry. Ich komme im Auftrag von Stanley Fisher, der ein Neffe von Mr. Walsh ist.“
Ihre Augen verrieten Interesse. Sie wies auf den Besuchersessel.
„Bitte, Mr. Barry. Ich hatte gleich den Eindruck, daß Sie kein Kunde sind.“
Joe betrachtete sie mit unverhohlener Neugier. Eine Sekretärin läßt eine Menge Rückschlüsse über ihren Chef zu. Joe kam zu dem Ergebnis, daß Walsh – oder Bristol – einen guten Geschmack haben mußte.
„Ich nehme an, daß Sie über die jüngsten Ereignisse unterrichtet sind“, sagte Joe zögernd. „Vielleicht können Sie mir ein paar Fragen beantworten.“
„Sie kommen sehr schnell zum Thema.“
„Ich bin nicht privat hier, Miß Randall.“
„Also bitte – fragen Sie!“
„Mr. Walsh wird seit vorgestern vermißt. Soviel ich weiß, waren vorgestern einige wichtige Kunden hier. Wer hatte sie herbestellt? Mr. Walsh oder Mr. Bristol?“
„Mr. Walsh.“
„In welchem Verhältnis standen Mr. Walsh und Mr. Bristol zueinander?“
„Sie sind Partner. Aber was heißt ,standen‘?“
„Es muß befürchtet werden, daß Mr. Walsh etwas zugestoßen ist.“
„So etwas deutete die Polizei schon an.“
Joe betrachtete sie nachdenklich.
„Ich nehme an, daß die Polizei Ihnen eine Menge Fragen über die Lebensgewohnheiten und die Freunde von Mr. Walsh gestellt hat. Ich möchte Sie nicht mit Wiederholungen langweilen. Mich würden ein paar Auskünfte über ihre Firma interessieren.“
Sie sah ihn belustigt an.
„Bitte – wenn Sie glauben, daß das Ihnen hilft!“
„Sie machen Export- und Importgeschäfte. Mit welchen Waren handeln Sie?“
„Wir sind nicht spezialisiert, aber im wesentlichen handeln wir mit Metallen. Wir arbeiten mit europäischen Firmen zusammen und beliefern vor allem die Entwicklungsländer.“
„Seit wann besteht die Firma?“
„Seit einem Vierteljahr.“
Joe zog die Brauen hoch.
„Nicht länger?“
„Nein. Mr. Bristol hatte vorher ein ähnliches Unternehmen. Vor drei Monaten etwa schloß er sich mit Henry Walsh zusammen.“
„Und wie geht das Geschäft?“
Sie lachte.
„Das verraten wir nicht einmal der Steuer!“
„Okay!“ Joe wechselte das Thema. „Was tat Mr. Walsh an dem Tag, als Sie ihn das letztenmal sahen?“
„Das war vor drei Tagen. Er kam morgens wie üblich um neun ins Büro. Um ein Uhr ging er zum Essen. Um drei Uhr kam er wieder und diktierte einige Briefe.“
„War Mr. Bristol auch da?“ Es war eine beiläufige Frage, die aber plötzlich Bedeutung bekommen sollte.
„Nein. Mr. Bristol und Mr. Walsh waren nie gemeinsam im Büro. Montag bis Mittwoch war Mr. Bristol hier, Donnerstag bis Samstag Mr. Walsh. Sonntags trafen sie sich regelmäßig in Mr. Walshs Landhaus in Minor Beach und besprachen die Geschäftsereignisse. Sie hatten diesen Turnus vereinbart, um ein bequemeres Leben zu haben.“
„Warum auch nicht!“ Plötzlich sah Joe hoch. „Wieso haben Sie dann bei der Polizei angegeben, Mr. Bristol hätte vorgestern hier im Büro auf Mr. Walsh gewartet? Vorgestern war Samstag, das wäre einer der Tage von Walsh gewesen.“
Er spürte, wie sie unsicher wurde.
„Es war eine Ausnahme“, sagte sie. „Mr. Bristol war gekommen, weil ein paar wichtige Besucher da waren.“
„Lassen wir das!“ sagte Joe, der beschlossen hatte, auf diesen Punkt bei Gelegenheit zurückzukehren. „Sie wollten mir erzählen, was Mr. Walsh am vergangenen Freitag tat.“
Es entging ihm nicht, daß sie aufatmete.
„Gegen vier Uhr verließ er das Büro. Das tat er jeden Freitag. Er ging zur Filiale der Minnesota-Bank, die sich hier in der Nachbarschaft befindet. Dort hat er ein Stahlfach. Jeden Freitag geht er dorthin und kontrolliert seine Papiere, die er im Stahlfach aufbewahrt. Das ist eine Angewohnheit von ihm.“
Joe registrierte auch diesen Punkt.
„Und dann?“
„Er kam nicht mehr ins Büro zurück. Um fünf Uhr schloß ich ab und fuhr nach Hause. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.“
Joe erhob sich.
„Vielen Dank, Miß Randall!“
Sie lächelte ihn an.
„Meine Freunde nennen mich Pat.“
„Sie