Sinfonie der Lust | Erotischer Roman. Ayana Hunter

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Sinfonie der Lust | Erotischer Roman - Ayana Hunter Erotik Romane

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der anderen Hand erfasste er ihre bebenden Brüste und zwirbelte die Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger. Das süße Ziehen breitete sich bis in ihren Schoß aus. Er schmeckte nach Kakao und Minze. Seine Hand schien überall zu sein und schon längst hatte sie jegliche Gegenwehr aufgegeben. Willenlos ließ sie ihn gewähren, als er seinen Mund in ihrer Scham vergrub und sie genüsslich zu lecken begann, während er zwei Finger in sie einführte und sie damit stimulierte. Das Bild löste sich gleichzeitig mit ihrem Orgasmus auf. Leicht taumelnd hielt sie sich an der Armatur fest, bis sie wieder zu Atem gelangte. Das konnte doch nicht ewig so weitergehen! Eigentlich sollte es ihr jetzt besser gehen. Der Druck hatte sich zwar aufgelöst, aber dennoch fühlte sie sich leer. Es war einfach nicht das Gleiche. In den Armen eines echten Mannes Erfüllung zu finden, das abenteuerliche Prickeln des Unbekannten zu spüren, aber sich gleichzeitig geborgen zu fühlen, das schwebte ihr vor. Irgendwann musste sie mit Michael darüber reden. Nicht nur ihre Befriedigung kam zu kurz, sondern auch ihre Fantasien. Noch nie hatten sie es außerhalb ihres Schlafzimmers getrieben, geschweige denn etwas ausprobiert, das über gewöhnlichen Blümchensex hinausging.

      Bei dem Gedanken daran, was ihre Freundin Vanessa ihr alles erzählt hatte, konnte sie fast rot anlaufen. Ausgelacht hatte sie sie, weil sie von den meisten Dingen noch nicht einmal etwas gehört hatte. »Tantra« war nur eines ihrer Schlagwörter, bei dem Lara sich nicht getraut hatte, nachzufragen und das sie deshalb im Internet recherchieren musste. Wie ein unerfahrenes Küken hatte sie sich gefühlt. Bei diesen Gesprächen kribbelte es immer zwischen ihren Beinen. Eigentlich sollte ihr das peinlich sein. War es aber nicht, denn es zeigte ihr lediglich, wie erregend diese unbekannten Spielarten des erotischen Miteinanders auf sie wirkten. Ja, Lara wünschte sich, Neues auszuprobieren. Aber wenn sie ihn gerade heute damit konfrontierte, würde er sicher verstört sein und verständnislos reagieren. Nein, es war nicht der richtige Zeitpunkt für ein solches Gespräch, obwohl es längst überfällig war. Nach seiner Geschäftsreise würde sie es ansprechen, das schwor sie sich, aber vorher machte es keinen Sinn. Vielleicht erwischte sie dann einen der inzwischen selten gewordenen zärtlichen Momente, in denen ihre alte Vertrautheit wieder auflebte. Warum sollte sie ihn jetzt damit belasten, er hatte ohnehin keinen Kopf mehr für sie. Gedanklich saß er bereits im Flugzeug. So war es immer. Die zwei verbleibenden Tage würde er über den Plänen brüten, sich Fotos ansehen und noch etwas über die vor Ort herrschenden Begebenheiten recherchieren.

      Mit einem Badelaken trocknete sie sich gründlich ab und begann sich dann mit einer Bodylotion einzucremen, auf die sie nicht verzichten konnte. Pfirsich! Sie roch an ihrer Haut. Früher war er von diesem Duft fasziniert gewesen. Seine Hände hatten zärtlich die Linien ihres Körpers nachgezeichnet. Micha hatte immer ein paar Komplimente dafür gehabt, wie zart sie sich unter seinen Fingern anfühlte. Er war stets so umsichtig gewesen. Stundenlang hatten sie sich einfach nur gestreichelt und liebkost. Irgendetwas war mit ihnen geschehen und sie bedauerte, dass sie die Zeit nicht zurückdrehen konnten, um an der Stelle weiterzumachen, wo sie sich einst verloren hatten. Lara seufzte, öffnete das Fenster und ließ die kühle Luft ins Bad strömen.

      Bei dem Blick in den Garten stieg Wut in ihr auf. Wenn er weg war, durfte sie sich auch noch allein um die Gartenarbeit kümmern. Schon vor dem Kauf hatte das große, heckengesäumte Grundstück sie abgeschreckt. Aber er wollte nichts davon hören. Kinder bräuchten Platz zum Toben, war er ihr über den Mund gefahren. Sie sah sich schon im Zweikampf mit dem Motormäher. Schwächlich war sie zwar nicht, aber ihre zierliche Statur und der Umstand, dass sie es nicht gewohnt war, körperlich zu arbeiten, machten die Sache mit dem Anlasser zu einem Kraftakt. Aber auch da wollte er nicht auf sie hören. Lieber hätte sie einen Elektromäher gehabt, damit hätte sie ohne Probleme den Rasen trimmen können, aber er meinte nur: »Schatz, dafür hast du doch mich geheiratet.« Doch wenn er nicht anwesend war, konnte sie seine sogenannte Arbeitsteilung sowieso vergessen.

      Glaubte er wirklich, sie hatte ihn deshalb geheiratet? Der große, starke Beschützer, der ihr, der schwachen Frau, die schwere Arbeit abnahm, damit sie sich die Fingernägel nicht ruinierte? Nein, definitiv nicht. Sie stand gerne auf ihren eigenen Füßen und traf selbst Entscheidungen. Leider vergaß er das häufig und sorgte regelrecht dafür, dass sie seine Hilfe in Anspruch nehmen musste. Dass sie seit einigen Monaten nicht mehr Autofahren konnte, schränkte sie noch weiter ein. Sie hatte sogar schon ein paar Jobs ablehnen müssen, weil sie für die erforderlichen Recherchen nicht flexibel genug war. Bislang hatte sie aufgrund ihrer guten Verbindungen diesen Umstand wegstecken können. Aber wie lange würde es noch dauern, bis sie in diesem schnelllebigen Geschäft den Anschluss verlor und Verlage sie nicht mehr buchten?

      Das Schlimmste daran war aber, dass sie das Gefühl nicht loswurde, dass es Michael gefiel, wenn sie dann noch abhängiger von ihm war. Das machte sie schrecklich wütend. Irgendetwas musste sich schnellstens ändern. Schließlich war sie fast dreißig. Mit einem Ruck schloss sie das Fenster. Morgen musste er einen Gärtner für die Zeit seiner Abwesenheit engagieren. Genug war genug. Schließlich hatte sie auch einen Job oder vielmehr drei. Neben der journalistischen Tätigkeit und den Klavierstunden erledigte sie auch Übersetzungsarbeiten für einen großen Buchverlag. Aber das interessierte ihn ja nicht.

      Sie beschloss, mit nassen Haaren ins Bett zu gehen, auch wenn sie dadurch eine Erkältung riskierte. Wenn sie sich überhaupt so weit beruhigte, dass sie einschlafen konnte. Vielleicht sollte sie sich noch ein Glas Milch mit Honig gönnen? Ja, und eine halbe Stunde Musikforum. Sie wollte noch etwas über das Konzert mit ihrer Lieblingspianistin in Erfahrung bringen, das im nächsten Monat in der Berliner Philharmonie stattfinden sollte. Sicher war jemand dort und konnte ihr sagen, was auf dem Programm stand. Die junge Frau füllte durch ihr verzückendes Spiel und mit ihrer charismatischen Erscheinung ganze Konzerthallen. Wie gerne wäre sie selbst an ihrer Stelle gewesen.

      ***

      Es war ein kurzer emotionsloser Abschied gewesen. Ein unbedeutender Kuss an der Tür, dann war Michael in das Taxi gestiegen und ohne sich noch einmal nach ihr umzudrehen, in Richtung Flughafen verschwunden. Lara hatte sich erleichtert gefühlt. Das war nun schon ein paar Tage her. Sie hatte sich am Sonntag mit ihrer Freundin zum Kaffeetrinken verabredet. Vanessa stellte einen krassen Gegensatz zu Lara dar. Obwohl sie ungefähr gleich alt waren, machte ihre Freundin einen sehr viel reiferen Eindruck. Das kam nicht von ungefähr, denn sie war auch in vielerlei Hinsicht um einiges erfahrener.

      Es war purer Zufall gewesen, dass Lara ihre einstige Busenfreundin aus dem Gymnasium auf einer Wiedersehensparty vor zwei Jahren getroffen hatte, denn Michael hatte alles daran gesetzt, dass sie nicht dorthin fuhr. Seine Argumente waren völlig aus der Luft gegriffen und sie war so verärgert gewesen, dass sie am Ende sogar, statt mit einem Taxi nach Hause zu fahren, in einem Hotel übernachtet hatte. Klar war das eine reine Trotzreaktion von ihr gewesen, aber sie wollte sich dieses Treffen auf keinen Fall entgehen lassen. Fast zwei Wochen lang hatte Michael seine schlechte Laune an ihr ausgelassen. Vermutlich ging er davon aus, dass sie durch seine Sturheit weniger zu widersprechen wagte. Und teilweise – das musste Lara sich eingestehen – hatte er das wirklich geschafft. Sein kleinkindhaftes Trotzverhalten ging ihr in letzter Zeit immer öfter auf die Nerven. Michael war – wie so viele Männer – ein Egoist. Jedenfalls befürchtete sie, dass auch die meisten anderen Kerle so waren, aber eigentlich fehlten ihr die direkten Vergleichsmöglichkeiten.

      Es war so schön gewesen, als sie Vanessa wiedergetroffen hatte. Sofort war sie erneut da, diese Vertrautheit der Jugendzeit, als hätten sie sich nie voneinander entfernt. Zu Michaels Leidwesen kam Vanessa seitdem regelmäßig zu Besuch. Gemeinsam schwelgten die Freundinnen in Erinnerungen an wilde Zeiten und immer wieder versuchte Vanessa, sie auf die eine oder andere Party mitzuschleifen, was sie aber mit Rücksicht auf den Haussegen ablehnte oder auf unbestimmte Zeit verschob. Schließlich war sie keine siebzehn mehr. Insgeheim sehnte sie sich aber nach mehr Aufregung in ihrem behüteten Leben. Wenn Vanessa ihr dann von ihren Eroberungen erzählte, hing Lara an den Lippen ihrer Freundin und saugte alles in sich auf.

      Vanessa berichtete gerne und ausführlich von ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz, und wenn Lara ihren Berichten über sexuelle Ausschweifungen lauschte, kam es des

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