Perry Rhodan 3098: Letzte Rast bei Mu Sargai. Leo Lukas

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Perry Rhodan 3098: Letzte Rast bei Mu Sargai - Leo Lukas Perry Rhodan-Erstauflage

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verzog den Mundwinkel. »Es würde mich sehr wundern, wenn sie bloß verbal erfolgte und mit den Worten nicht auch eine Offensivaktion einherginge.«

      1.

      Ein durchtriebener Plan

      »Die Frist läuft ab«, sagte Gucky.

      »In weniger als einer Viertelstunde«, bestätigte Perry Rhodan.

      »Willst du's wirklich bis zum letzten Augenblick ausreizen?«

      »Es handelt sich ja nicht um ein Ultimatum«, sagte Rhodan seelenruhig. »Sondern um Bedenkzeit, die ich erbeten habe und die mir gewährt wurde.«

      »Schon, aber wir sind längst einsatzbereit. Der Plan steht. Nicht, dass ich ihn für so wahnsinnig genial hielte ...«

      »Er wurde zusammen mit ANANSI und den führenden Strategen der RAS TSCHUBAI entwickelt. Wir haben ihn bis ins Detail ausgearbeitet und nach allen Regeln der Kunst überprüft.«

      »Ja, ja. Ich weiß schließlich keinen besseren. Deshalb habe ich zugestimmt. Aber da alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, könnten wir ebenso gut gleich losschlagen.«

      »Warum so ungeduldig, Kleiner?«

      »Im Golem haben sie ebenfalls«, Gucky krümmte die Finger zu Anführungszeichen, »›führende Strategen‹. Und nicht zuletzt den wahrscheinlich besten, weil erfahrensten von allen.«

      »Du meinst den zweiten Atlan.«

      »Wen sonst? Ich bin sicher, dass er nicht bloß Däumchen dreht und darauf wartet, was uns eingefallen ist.«

      Der Mann war schließlich ein absolut originalgetreuer Nachbau des echten Atlan da Gonozal und verfügte über praktisch dieselben Fähigkeiten.

      »Ein paar Minuten Auf oder Ab machen wohl kaum einen Unterschied«, sagte Zemina Paath.

      »Da wäre ich mir nicht so sicher. Perry und ich haben unzählige Male Situationen erlebt, in denen es auf Bruchteile von Sekunden ankam.«

      »Nicht nur ihr.« Die Thesan sprach perfekt Interkosmo, wenn auch mit einem fremdartigen Akzent. »Und du weißt so gut wie ich, dass Voreiligkeit manchmal – wie sagt ihr? – ›in Teufels Küche‹ führt.«

      Dabei ahmte sie Guckys Geste nach. Die hochgewachsene, fast elfenhaft grazile und doch sehr feminin proportionierte Humanoide hatte an der rechten Hand fünf Finger; an der linken hingegen fehlten die beiden äußeren. Auf allen verbliebenen, außer den Daumen, saßen verschieden gestaltete Fingerhüte, die keineswegs nur als Schmuck dienten. Unter anderem vermochte sie damit die Sensorgruben cairanischer Raumschiffe zu betätigen.

      Um den schlanken, langen Hals lag eine handbreite Krause, ebenfalls vollgestopft mit hochwertiger Mikrotechnik. Bei Bedarf konnte ein Helm ausgefahren werden, der den Kopf halbkugelförmig umgab. Zeminas auffallend helle Haut kontrastierte stark mit den schwarzen, bläulich schimmernden, kurz geschnittenen Haaren.

      Sie blickte Gucky aus blitzblauen Augen an, die ein wenig schräg standen und von schmalen Brauen überwölbt waren wie von dunklen Mondsicheln.

      »Hou«, sagte sie. »Bist du nervös?«

      »Ich bin nie nervös.«

      Sowohl die Thesan als auch Perry Rhodan enthielten sich eines Kommentars. Gucky wusste trotzdem, dass sie ihm nicht glaubten. Er glaubte sich ja selbst nicht.

      Was genau ihm an der Planung des kommenden Einsatzes missfiel, hätte er nicht sagen können. Da war bloß ein mulmiges Gefühl in der Magengegend ...

      Er zog eine Mohrrübe aus der Oberschenkeltasche, biss die Spitze ab und kaute darauf herum.

      *

      Kurz nachdem die RAS TSCHUBAI aus dem Sternenrad gekommen und den Hyperfunkhinweisen nachgegangen war, hatte Perry Rhodan vom Kommandanten des Golems die Auslieferung Atlans gefordert.

      Dies stellte er als Bedingung, damit die Galaktiker gemeinsam mit den Cairanern die Verwirklichung des Trajekts in Angriff nehmen könnten. Entsprechende Vorgespräche waren geführt worden.

      Opt-Atlan hatte kühl erwidert, dass er keine Hilfe benötige. Wieso sollte er Atlan herausgeben und sich somit in eine schwächere Verhandlungsposition bringen?

      Im Gegenteil hatte er dafür, dass der Golem den Kugelsternhaufen M 13 verließ, einen Preis genannt. Für seinen endgültigen Rückzug aus der Milchstraße verlangte er niemand anderen als Perry Rhodan, quasi als Back-up für Atlan!

      Die Frist war auf drei Stunden Normzeit bemessen. Sein Angebot, hatte Opt-Atlan klargestellt, galt nur, wenn während dieser Zeitspanne kein einziges Raumschiff den Golem attackierte.

      Dann hatte er, ohne weitere Gegenargumente zuzulassen, brüsk die Funkverbindung unterbrochen.

      Der echte Atlan, dachte Gucky, würde ganz genau so vorgehen.

      *

      Rhodan hatte sofort beschlossen, das Angebot anzunehmen; freilich auf seine Weise.

      Er wollte diese vielleicht letzte Gelegenheit nutzen, in den Golem vorzudringen. Jedoch nicht, um sich dem Supramentum zu ergeben oder gar zur beliebigen Verfügung zu stellen – sondern um Atlan zu befreien.

      Das war das Ziel der unmittelbar bevorstehenden Kommandoaktion. Gucky, der sich unverzüglich als Mitglied des Einsatzteams nominiert hatte, wusste nach wie vor nicht, was er von dem getroffenen Arrangement halten sollte.

      Perry, Zemina und er saßen in der Steuerkanzel einer Space-Jet der ZALTERTEPE-Klasse, in Kontursesseln, Rhodan arbeitete dabei an den Kontrollen. Sie trugen maßgeschneiderte schwere SERUN-Kampfanzüge, auch die Thesan. Sonst trug sie fast immer eine hautenge, einteilige Kombination aus einem rötlich changierenden Stoff, auf dem sich blaue Bahnen und Linien abzeichneten, als könnte man ihre Organe sehen.

      Das diskusförmige, 36 Meter durchmessende Beiboot war vollgepackt bis zum Rand. Sie hatten zwei Notfalltransmitter an Bord, deren Reichweite zehn Lichtstunden betrug.

      Außerdem waren zehn Kampfroboter vom Typ TARA-IX-INSIDE über den Innenraum verteilt. Sie nutzten förmlich jede Nische.

      Es handelte sich um Konstruktionen mit einem kegelstumpfförmigen Rumpf und vier Multifunktions- und Waffenarmen. Der Basisdurchmesser betrug 65 Zentimeter, die Gesamthöhe mitsamt dem halbkugeligen Ortungskopf 1,90 Meter.

      In Ruhestellung schmiegten sich die Arme an den Grundkörper. Beine hatten die speziell für den Einsatz in geschlossenen Räumen entwickelten Maschinen nicht. Ihre Fortbewegung erfolgte auf Antigrav- oder Prallfeldern.

      Die Zentral-Individual-Steuerung war biopositronisch ausgelegt. Die Offensivbewaffnung bestand aus je einem Impuls- und Intervallstrahler sowie zwei Kombistrahlern, wahlweise im Thermo-, Desintegrator- oder Paralysator-Modus einsetzbar. Zudem war ein Traktorstrahlemitter eingebaut. Als Defensivsystem diente ein Hyperenergie-Überladungsschirm. Alles in allem große Kaliber.

      Gucky war kein großer Fan von Kampfrobotern. Wenn überhaupt, mochte er sie nur als passive Bestandteile eines von ihm selbst dirigierten, telekinetischen

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