Perry Rhodan Neo Paket 24. Perry Rhodan

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Perry Rhodan Neo Paket 24 - Perry Rhodan Perry Rhodan Neo

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andere Brodmann-Areale. Einige waren derart fein, dass Sud sie in der vorliegenden Auflösung kaum erkennen konnte. Sie reichten bis zur Sehrinde.

      Eben wegen dieser Vernetzung hatte Sud nie einen Versuch unternommen, das Intarsium entfernen zu lassen. Die Verbindungen waren zu verästelt, die Folgen einer Operation wären unabsehbar.

      Auch im Gyri temporales, dem primären Hörzentrum, gab es mehr Aktivitäten, als es dort derzeit geben sollte.

      Der Kontakt mit Merkosh hatte offensichtlich etwas im Intarsium ausgelöst. Das war sowohl beunruhigend als auch überraschend. Das Intarsium war lange Zeit praktisch inaktiv gewesen, unauffällig. An manchen Tagen hatte Sud es schlicht vergessen können. Nun meldete es sich mit wehenden Fahnen zurück, und die vielen Auswirkungen ließen Sud den Hals und die Brust eng werden. Sie kam sich verletzlich vor – angreifbar.

      Lag es an der Zusammenwirkung mit dem Halteparasiten? Für diese Hypothese gab es vorerst keine Beweise.

      »Das Wesentliche!«, sagte sie laut. »Ich muss mich um das Wesentliche kümmern.«

      Sie zwang sich, die erstellten Hologramme nüchtern zu betrachten, als wären es die eines Patienten. In routinierter Weise entwarf sie einen Medikationsplan, wies CP-7 an, die entsprechenden Mittel zusammenzustellen. Die erste Kombination aus speziell aufgewertetem Benzyl-Prosponol und Amisulpran, einem von Aras entwickelten Neuroleptikum, nahm sie sich selbst aus dem Medikamentenvorrat der Krankenstation und füllte sie in einen daumengroßen Injektor. Sie setzte das röhrenförmige Gerät über dem Ärmel an. Eine Signalleuchte wechselte von Orange auf Grün, wobei ein feiner Ton erklang – Sud löste die Hochdruckspritze aus.

      Schon Minuten später fühlte sie sich besser. Der Brummton verschwand, und in Merkoshs Brust herrschte das gewöhnliche Treiben. Trotzdem würde sie Steflov kontaktieren und ihn über die Vorfälle in Kenntnis setzen. Manchmal war es sehr praktisch, einen guten Freund zu haben, der zugleich Chefmediziner war.

      Was mit ihr geschah, war höchst beunruhigend. Im schlimmsten Fall mochte sie sich mit etwas infiziert haben, das sie überhaupt noch nicht abschätzen konnte. Sud entschied, sich erneut bei Thora zu melden – und ihr mitzuteilen, dass etwas ganz und gar nicht stimmte, wenngleich Sud noch nicht mit Sicherheit sagen konnte, was hinter dem Ganzen steckte.

      Sie stellte eine Verbindung zur Zentrale her.

      »Gibt es Neuigkeiten?«, fragte die Kommandantin in der bereits gewohnten, schlafwandlerischen Art, die Sud an einen Zombie erinnerte.

      »Ja. Leider kann ich keinen Erfolg melden. Die Behandlung musste abgebrochen werden. Es gab Probleme.«

      »Probleme welcher Art?«, hakte Thora nach.

      »Noch undefinierbarer Art. Ich bin dabei, Genaueres herauszufinden, und erstatte später Bericht.« Unauffällig deutete Sud dabei auf ihr Intarsium.

      Thora kniff die roten Augen zusammen, nickte. Sie hatte verstanden, dass es etwas mit Suds Intarsium zu tun hatte. »Halte mich auf dem Laufenden. Kommandantin Ende.«

      Schwere Schritte näherten sich draußen auf dem Flur. Ein Klappern und Klimpern begleitete sie, wie es die zahlreichen Anhängsel an den Druuwenschutzanzügen verursachten. Sud fuhr herum, als ein Medoassistent zusammen mit zwei hochgewachsenen Druuwen in roten, rüstungsähnlichen Monturen eintrat. Die Visiere ihrer Helme waren transparent geschaltet, sodass Sud die Gesichter der zwei Piraten diesmal deutlich sehen konnte. Meist waren die Helme der Druuwen undurchsichtig.

      Der Assistent – Frendon Aamina – hatte die dunklen Augen weit geöffnet und starrte in eine Leere, die er wohl auch im Innern fühlte. »Sie wollen zu Merkosh«, sagte Aamina wie ein Roboter.

      Sud schluckte. Sie musste sich zusammenreißen, durfte keine zu hektischen Bewegungen machen. Ganz, ganz leise war ihr, als wolle Sid wieder einen Kommentar machen. Doch sie verbot ihm den Mund.

      »Wie kann ich behilflich ...«, setzte sie an, doch der große Druuwe schob sie einfach aus dem Weg.

      Seine recht menschenähnliche Miene verriet, dass er wenig von Sud hielt. Sie war ihm lästig wie etwas, das beseitigt gehörte. Das dunkle Gesicht hatte kaum Geschwüre, war überraschend schön und ausdrucksstark. Man hätte dahinter den Geist eines Künstlers vermuten können. Sud meinte zu erkennen, dass er blutjung sein musste.

      »Geh zur Seite!«, herrschte der zweite Druuwe Sud an. Er war deutlich älter und hatte offenbar das Sagen. Er kam Sud weiblich vor, doch bisher hatte selten jemand mit Gewissheit sagen können, ob ein Druuwe männlich oder weiblich war. Sein Gesicht war so massiv mit Geschwüren übersät, als müsste er die nahezu glatte Haut seines Untergebenen ausgleichen. »Ist der Oproner isoliert?«

      »Ja«, sagte Sud.

      »Das ist gut.« Der Druuwe wandte sich von ihr ab, als sei sie unwichtig geworden. Für ihn mochte sie nicht mehr sein als die zahlreichen Medogeräte oder die Behandlungsliegen.

      Sud befürchtete, er würde durch die Schleuse in den Isolierraum mit Merkosh gehen, doch das tat er nicht. Beide Druuwen blieben im Vorraum wie Wachen, die einen gefährlichen Feind im Blick behalten wollten.

      Was hat das nun wieder zu bedeuten?, rätselte Sud. Sie suchte sich einen Sitzplatz, stierte vor sich hin, wartete ab – und fragte sich, was sie tun sollte, falls die Druuwen gekommen waren, um Merkosh oder sie zu holen.

      4.

      Unerwarteter Besuch

      Kaum hatte Thora Rhodan da Zoltral die Verbindung zu Sud beendet, erschien ein allgemein sichtbares Holo direkt vor ihr – so groß und penetrant, dass sie instinktiv einen Schritt rückwärts machte. Zu sehen war ein Druuwe, aber nicht Zakhaan Breel. Der Mann war älter, hatte genauso nekrotisch schwarz verfärbte Haut wie die anderen Druuwen, die Thora bislang ohne Helm oder mit transparent geschalteten Visieren erblickt hatte. Sein Gesicht war von auffällig vielen schwarzen, roten und grünen Geschwüren übersät, was darauf hindeutete, dass sein Zustand schlechter war als der von Breel. Dafür sprach auch der von Schmerz verschattete Blick, der dennoch eine unheimliche Härte zeigte.

      »Öffnen Sie eine weitere Hangarschleuse!« Der Druuwe hielt sich nicht mit Höflichkeiten auf.

      »Wir sind bereits verankert und mit einem Kopplungstunnel verbunden«, gab Thora zurück.

      Pass auf, dass du nicht zu aufsässig klingst!

      Wieso? Ich wiederhole doch nur das Offensichtliche.

      Der Druuwe schnaubte ungeduldig, was ein paar Geschwüre an seiner Nase zum Beben brachte. Das sah keineswegs komisch, sondern unheimlich aus. »Das ist der Steuerzentrale bekannt. Öffnen Sie den Hangar, damit ein Schiff einfliegen kann. Wenn Sie sich weigern, werden wir uns gewaltsam Zutritt verschaffen.«

      »Das ist nicht nötig.« Thora gab den Befehl. »Können Sie mir sagen ...?« Das Holo erlosch.

      Kommunikation beendet – ein sehr netter Zeitgenosse, spottete Thoras Extrasinn.

      Das überrascht mich nicht sonderlich. Die Druuwen scheinen ständig schlecht gelaunt zu sein – was angesichts der Schmerzen, die sie wegen der Geschwüre aushalten müssen, wenig verwunderlich ist.

      »Wir bekommen offenbar Besuch«, meinte John Marshall. »Noch mehr Druuwen?«

      »Ich hoffe nicht. Genug

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