Perry Rhodan Neo Paket 24. Perry Rhodan

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Perry Rhodan Neo Paket 24 - Perry Rhodan Perry Rhodan Neo

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Marshall, ich halte nicht viel vom ungefragten Einsatz Ihrer Gabe, das habe ich auch Ihrem Kollegen Gucky schon mehrere Male deutlich gemacht«, beschwerte sich Steflov.

      »Wenn mein Chefarzt mir etwas verschweigt, halte ich Telepathie für sehr sinnvoll.« Thora schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Ich verstehe Sie, Doktor Steflov, aber ich wiederhole mich: Seien Sie vorsichtig!«

      Ehe der Mediziner antworten konnte, leuchtete erneut ein prominentes Kommunikationshologramm in der Zentrale auf. Dieses Mal war es Zakhaan Breel, der sich an Thora wandte. »Kommandantin Thora Rhodan da Zoltral, kommen Sie sofort in die Sektion zwei des unteren Haupthangars.« Das Holo erlosch nach diesen Worten – diesem Befehl – sofort wieder.

      »Das kommt uns allerdings entgegen«, meinte John Marshall. »Ich begleite dich. Er hat nicht gesagt, dass du allein kommen sollst.«

      Thora nickte. »In Ordnung.«

      »Doktor Steflov, die Medostation fordert Ihre Anwesenheit«, meldete Sarah Maas.

      Thora horchte auf. »Warum das?«

      »Es gibt weitere Komplikationen bei der Behandlung von Merkosh.«

      »Ich muss Mister Azikiwe ohnehin dorthin bringen.« Drogan Steflov nahm den lethargischen Piloten am Arm.

      »Tun Sie das.« Besorgt musterte Thora Rhodan da Zoltral den Mediziner. Ich hoffe, er hält das alles durch. Sie deutete auf das Überwachungsholo des Hangars, das noch immer zeigte, wie das untypische Vitron langsam auf die ihm zugewiesene Parkposition zuschwebte. »Ich vermute, dass auch unser Neuankömmling mit Merkosh zusammenhängt. Beeilen Sie sich besser!«

      5.

      Streitgespräch der Seele

      Thora Rhodan da Zoltrals und John Marshalls Weg durch die Korridore und Expresslifte der CREST II war ein beklemmendes Erlebnis. Überall begegneten ihnen phlegmatische Besatzungsmitglieder mit stumpfem Blick und grünlich schimmerndem Pilzgeflecht im Gesicht. Allerdings blieben diese bizarren Eindrücke nur flüchtig, denn sie wollten ihr Ziel so schnell wie möglich erreichen.

      Ihr dürft nicht zu sehr rennen, sonst fallt ihr auf, warnte Thoras Extrasinn.

      Das weiß ich. Es ist nur verdammt schwer. Thora zügelte sich. »John, langsamer!«, mahnte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch.

      Auch der Mutant mäßigte sein Tempo. Er senkte den Kopf, damit seine Lippenbewegungen nicht zu sehen waren. »Du hast recht. Aber diesen schlurfenden Gang kann ich unmöglich imitieren.«

      »Wenn wir Glück haben, treffen wir überhaupt keinen Druuwen auf dem Weg. Die meisten haben die CREST II verlassen oder sind in den Hangarbereichen zugange. Aber sicher ist sicher.«

      Wir werden bald erfahren, was die Druuwen mit uns vorhaben. Sie machen ganz den Eindruck, etwas vorzubereiten.

      Zumindest haben die meisten offenbar Besseres zu tun, als an Bord der CREST II streng zu patrouillieren und nach verhaltensauffälligen Gefangenen Ausschau zu halten, führte Thora die Überlegungen des Extrasinns weiter. Breel sagte etwas von einem Labor – was für ein Labor mag das wohl sein?

      Ich ahne nichts Gutes. In Laboratorien geschehen selten angenehme Dinge mit Leuten, die nicht freiwillig dorthin geschafft werden.

      Thora hatte bei diesen Äußerungen ihres Extrasinns ein seltsames Gefühl, das eigentlich keins war. So etwas wie Unbehagen oder Angst. Oder vielmehr so etwas wie die Erinnerung an Angst. Sie glaubte eine Sekunde lang – denn natürlich lief der innere Dialog mit ihrem Extrasinn rasend schnell ab –, den Geruch von Desinfektionsmitteln in der Nase und das Piepen medizinischer Monitoren in den Ohren zu haben. Was ist das? Was sind das für Erinnerungsfetzen?

      Der Extrasinn ging nicht auf die Frage ein. Breel ist seit unserer Ankunft sehr beschäftigt. Und du hast sicher bemerkt, dass der Druuwe aus der Steuerzentrale unruhig wirkte, als es um die Öffnung des Hangars ging. Vermutlich hatte Breels üble Laune, die dem armen Azikiwe zum Verhängnis wurde, mit dem Anruf zu tun, den er kurz zuvor erhielt. Was man ihm wohl mitgeteilt hat?

      Wie Thora positiv registrierte, bestand einer der Vorteile eines Extrasinns darin, dass der Logiksektor sie auf Details aufmerksam machte, die sie zwar wahrgenommen, aber entweder falsch oder noch gar nicht eingeordnet hatte. Vielleicht, dass sich Besuch ankündigt?

      Scheint so, oder?

      Und dieser Besuch hat mit Sicherheit mit Merkosh zu tun, wenn das wirklich ein Vitron ist, das wir gesehen haben.

      Es kann auch Zufall sein.

      Möglich, aber unwahrscheinlich. Merkosh könnte durchaus ein Druckmittel sein, obwohl ich nicht weiß, in welcher Form, sinnierte Thora.

      Du denkst, man will ihn als Geisel nehmen?

      Vielleicht – oder als eine Art Biowaffe. Wir wissen noch nicht viel über seinen Zustand. Sollte seine Krankheit auf irgendeine Weise für Oproner infektiös sein, könnte sein Aufenthalt im Compariat eine Katastrophe auslösen. Ich brauche mehr Informationen, um das beurteilen zu können. Als Reaktion auf diesen Gedankengang beschleunigte Thora ihre Schritte wieder.

      Gewagte These, kommentierte der Extrasinn. Aber sie scheint logisch. Das kann ich verlässlich beurteilen, schließlich sitze ich in dem Teil deines Gehirns, der für Logik zuständig ist, wie du weißt.

      Natürlich weiß ich das. Ich dachte, du sollst mir bei Dingen auf die Sprünge helfen, die ich nicht weiß! Thora knurrte unwillig.

      Marshall warf ihr einen Seitenblick zu. »Ganz schönes Chaos im Kopf, wenn man plötzlich zu zweit ist, was?«

      »John!« Vor Entrüstung blieb Thora stehen. »Seit wann legst du denn Guckys Manieren an den Tag? Es ist doch sonst nicht deine Art, ungefragt in anderer Leute Gedanken einzudringen.«

      »Ich bemühe mich immer um Zurückhaltung, obwohl es mich natürlich umso mehr reizt, seit ich wieder Zugang zu meinen telepathischen Kräften habe.« Marshall hatte den Anstand, schuldbewusst zu wirken. Er war viele Jahre einer der stärksten Telepathen der Erde gewesen, ehe die Genesis-Krise seine Psi-Kräfte in die eines Parallelwanderers verändert hatte. Erst die Schließung der Großen Ruptur hatte ihm die Fähigkeit, Gedanken zu lesen, langsam zurückgebracht. »Aber ganz ehrlich: Du denkst so laut, dass es in meinem Kopf dröhnt. Ich bemühe mich zwar, nicht hinzuhören. Aber dass du mit deinem neuen Extrasinn im Clinch liegst, kann ich nicht ignorieren. Das bekommen wahrscheinlich auch Nicht-Telepathen mit.«

      Thora seufzte und ging weiter. »Du hast ja recht. Es ist nicht einfach. Ich weiß, ich sollte dankbar sein, denn nicht jedem Arkoniden wird eine solche Ehre zuteil. Aber es ist ...« Thora stockte, weil sie nicht wusste, wie sie es beschreiben sollte.

      »... eine Bürde?«, schlug Marshall vor. »Das kann ich mir vorstellen. Schon Platon hat gesagt: Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele. Nun, in deinem Fall ist es wohl derzeit eher ein Streitgespräch, oder?«

      »Ich muss mich immer noch daran gewöhnen, dass da plötzlich noch jemand in meinem Kopf ist.«

      »Vorsicht!« Marshall senkte den Blick.

      Thora hatte ebenfalls bemerkt, dass ihnen ein Druuwe entgegenkam. Sie starrte auf den Boden vor sich, bis der Fremde sie passiert hatte. Nach einigen Schritten

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